AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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Parabellum
Ja sicher sagt er das. Eine andere Aussage hätte mich auch sehr überrascht. Friedensgespräche mit dem Feind Nummero Uno machen sich immer schlecht im Lebenslauf, vor allem im Nachhinein wenn man das Land, dem man entsprechende Zugeständnisse machte, niedergerungen hatte.
Sudoplatow sollte aber erschossen werden und ist nur durch einen Trick durch die Säuberungen gekommen. Er simulierte Geisteskrankheit, kam in die Psychatrie, und konnte dort nicht erschossen werden.
Insgesamt finde ich ihn sehr glaubwürdig, zumal er sein Land belastet weil er zugab nur durch Spionage die er leitete gelang die SU zur Atombombe.
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Lichtblau
Sudoplatow sollte aber erschossen werden und ist nur durch einen Trick durch die Säuberungen gekommen. Er simulierte Geisteskrankheit, kam in die Psychatrie, und konnte dort nicht erschossen werden.
In DdRudZW, Band 8, ab S. 51 wird das Thema ausführlicher behandelt. U.a mit erwähnenswerten Argumenten, die auch für eine Gesprächsbereitschaft Stalins sprechen, aber dokumentarisch natürlich nicht zu 100% nachgewiesen werden können. Über Hitlers Meinung allerdings weiß man bescheid. Mit dem Baltikum und Polen war er als Abfindung nicht zufrieden. Bzgl. der Lebensraum- und Ernährungsfrage gab es für ihn also keine Verhandlungsspielräume (er wollte auf jeden Fall die Ukraine behalten).
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"Stalin will offenbar durch starke Freundschaftstöne und durch die Behauptung, daß gar nichts wäre, die evtl. Kriegsschuld öffentlich festlegen. Aus Funksprüchen können wir dagegen entnehmen, daß Moskau die russische Flotte in Bereitschaft versetzt."
(Goebbels, Tagebuch 15.6.41)
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herberger
Der Versailler Vertrag hat nie funktioniert, bis 1934 hat ihn nur Deutschland eingehalten, ab 1933 verlangte die neue deutsche Reichsregierung, das auch die Westmächte den Versailler Vertrag einhalten.
Ferdinand Foch hat schon kurz nach dem ersten Weltkrieg gesagt das der Versailler Vertrag ( eigentlich sollte es richtigerweise Diktat
heißen da die deutsche Delegation kein Mitspracherecht hatte ) kein Friedensvertrag ist ,sondern nur ein Waffenstillstand für zwanzig Jahre.
Er hat Recht behalten.
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Sjard
Ferdinand Foch hat schon kurz nach dem ersten Weltkrieg gesagt das der Versailler Vertrag ( eigentlich sollte es richtigerweise Diktat
heißen da die deutsche Delegation kein Mitspracherecht hatte ) kein Friedensvertrag ist ,sondern nur ein Waffenstillstand für zwanzig Jahre.
Er hat Recht behalten.
Das Zitat von Foch ist richtig, nur es wird falsch interpretiert, Foch meinte damit der Vertrag ist nicht hart genug, und deswegen meinte er in 20 Jahren würde es wieder Krieg geben. Aber wie auch immer er hatte recht.
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herberger
Das Zitat von Foch ist richtig, nur es wird falsch interpretiert, Foch meinte damit der Vertrag ist nicht hart genug, und deswegen meinte er in 20 Jahren würde es wieder Krieg geben. Aber wie auch immer er hatte recht.
Dafür haben wir jetzt einen „Deutsch-französischen Freundschaftsvertrag“
Wenn man Freundschaft vertraglich festlegen muss, :crazy: na ja –
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kiwi
Dafür haben wir jetzt einen „Deutsch-französischen Freundschaftsvertrag“
Wenn man Freundschaft vertraglich festlegen muss, :crazy: na ja –
"Stahlpakt" klang auch nicht besser und war das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben wurde.
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kiwi
Dafür haben wir jetzt einen „Deutsch-französischen Freundschaftsvertrag“
Wenn man Freundschaft vertraglich festlegen muss, :crazy: na ja –
Eine Einbahnstrasse , in der sich die "grande Nation" gönnerhaft als Vorteilsnehmer gefällt.
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Sjard
Ferdinand Foch hat schon kurz nach dem ersten Weltkrieg gesagt das der Versailler Vertrag ( eigentlich sollte es richtigerweise Diktat
heißen da die deutsche Delegation kein Mitspracherecht hatte ) kein Friedensvertrag ist ,sondern nur ein Waffenstillstand für zwanzig Jahre.
Er hat Recht behalten.
"da die deutsche Delegation kein Mitspracherecht hatte "
✗
Im Gegenteil, es gab mehrere Konferenzen zwischen den Verhandlungspartnern. Auf Grund einiger Vorschlaege der deutschen Delegation wurde der Vertragstext mehrmals geaendert.
Mehr noch, die deutsche Delegation hatte auf Grund der vorherrschenden Anarchie und des Chaos in DEU den Fristablauftermin fuer den Waffenstillstand verpasst. Dies bedeutete dass die Alliierten ohne Warnung ihre Kriegsmassnahmen ggn das am Boden liegende DEU haetten fortsetzen koennen ...mit noch mehr verheerenden Folgen fuer DEU.
Stattdessen verlaengerten die Big Four den Fristablauftermin zur Akzeptierung des Vertrags um eine Woche, d.h. von 16.Juni 1918 auf den 23.Juni 1918. Am 23.6. Stichtag versuchte die deutsche Delegation weitere Konzessionen aus den Alliierten rauszuquetschen, doch die hatten die Nase voll von den Spielchen der Deutschen was sie ihnen auch ganz unmissverstaendlich in ihrer Mantelnote an die deutsche Delegation klar gemacht hatten. Und so kam es, dass die deutsche Delegation den Vertrag in Paris am 23.Jini 1918 um 17:30 akzeptierte und den von der d.Regiereung ratifizierten Vertrag am 28.Juni in Versaille unterschrieb.
Da sich die deutschen Reeder nicht an die Versailler Vertragsauflagen hielten, sie im Gegenteil vehement ablehnten, dauerte die Seeblockade ggn Deu mit der sie begleitenden Hungersnot noch unnoetig Monate laenger an.
Die Menschen damals in ganz EU hatten es echt schwer gehabt: nicht nur litten und starben sie unter grosser Hungersnot, sondern obendrein raffte auch noch eine schwere Grippewelle Hunderttausende in den Tod.
Die Vorstellung, dass DEU den Krieg damals ggn die Alliierten haette fortfuehren koennen ist schiere Schizrophenie: die Propaganda der russenhoerigen Kommunisten hatte den Kampfwillen und Moral der Armee und Kriegsmarine so dermassen untergraben, dass Soldaten zu tausenden desertierten; ihre Uniformen wegschmissen; in Kiel flatterten rote Fahnen von den Masten der Kriegsschiffe und letztendlich meuterten alle Matrosen in Kiel und marschierten in langer Reihe weg vom Hafen , moskauhoerig grosse, rote Fahnen schwingend.
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herberger
Das Zitat von Foch ist richtig, nur es wird falsch interpretiert, Foch meinte damit der Vertrag ist nicht hart genug, und deswegen meinte er in 20 Jahren würde es wieder Krieg geben. Aber wie auch immer er hatte recht.
Herr Berger hat aus Versehen mal in's Schwarze getroffen.
Deutschland hatte im Sommer 1918 erstmals eine demokratische Regierung - die Alliierten hatten gehofft, dass diese nun nicht mehr an militaristischen Abenteurertun interessiert sei. Außerdem gab es den Völkerbund, von dem blauaeugige Idealisten jener Zeit hofften, dass er einen neuen Mechanismus zur Abschreckung des Krieges bieten und ihn durch diplomatische Verhandlungen ersetzen würde. Dessen Format war auch ein Griff in's Klo gewesen.
Foch jedoch war Soldat. Er hatte kein Vertrauen in politische Konventionen, die sich [nur zu oft] als Ephemera erwiesen hatten:das Deutschland von 1919 mochte zwar besiegt und ploetzlich 'friedliebend' sein, doch ein besiegtes Land kann sich wieder erholen.
Deshalb schrieb der misstrauische Foch seine Bedenken und Vorschläge Anfang 1919 in ein Memorandum dass er im Februar 1919 den BIG FOUR in Paris uebergab. Foch wollte Deutschland's 'Westbank' zerteilen:das gesamte westliche Rheinufer, von Aachen und Köln bis Koblenz und Mannheim, als Pufferzone dauerhaft von Deutschland abzutrennen.
Diese Sicherheitszone sollte in einen oder vielleicht mehreren neuen, unabhängigen Zwergstaaten unter französischer Hoheit mit Militaerpraesenz sein. DEU solle dadurch nie wieder eine Bedrohung fuer FRA darstellen.( Das Gleiche wurde 25 Jahre spaeter in Washington und Yalta wieder erwogen)
England als auch die USA weigerten sich Foch's Vorschlag anzunehmen. Das sei fuer DEU viel zu hart; der Plan widerspreche dem Geist der nationalen Selbstbestimmung etc etc.
Ich glaube der Hauptgrund der Ablehnung war, DEU's Faehigkeiten seine Kriegsschulden zu begleichen, nicht einschraenken zu wollen.
Der franz. Praesident Clemenceau gab sich mit der Ablehnung .... und wohl auch der Gegenargumentation der Anglos zufrieden. Foch hingegen sah darin eine "verräterische Kapitulation", die Frankreich auf Dauer gefährden würde.
Wie wir wissen, hatte Gen. Foch (und spaetr Churchill) die Zukunft korrekt vorhergesagt.