AW: "Zeitenwende" was kannst du
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erselber
Zu meiner „Hoch-, Glanzzeit“ war es nicht mehr zu schlimm aber doch noch hantig.
Verarztet hat normalerweise der approbierte Bader, weil die eingesetzten Sani besoffener waren als die Gäste oder Verletzten selber,
der Wirt holte seinen Wechsel hervor und mischte ebenfalls kräftig mit,
die „Bullerei“ wusste wenn sie nicht in einer Hunderterschaft antreten/-rücken gibt es kräftig was auf die Nüsse, denn gegen die hielten alle Parteien zusammen. Raufen konnte man wenn die abgezogen waren oder ihren Schw... eingezogen hatten nachher untereinander weiter,
Reparaturen wurden von den ansässigen Unternehmern kostenlos ausgeführt, die hatten ja bei der Gaudi mit gemacht. War von altersher so und guter Brauch. Allenfalls übernahm der ansässige Baron, Gutsbesitzer, Brauer (dem gehörte die Wirtschaft eh meist) die Kosten falls mehr zu Bruch ging und man andere Fachkräfte brauchte.
Gsegn hod kaona nix, gwusst schon glei gar nia ned, wias ogang is a ned und weshoab a nia ned.
was ist denn ein aprobierter bader? ich erinnere diesen begriff aus meiner frühesten kindheit und aus erzählungen von noch früher - in denen der bader als friseur und zahnarzt vorkam.
mit meiner tante vicky war ich als ganz kleines mädel mal beim sog. bader, sie ließ sich die haare machen - ich habs nicht vergessen, es war eine art dauerwelle. dazu habens ihr metallklammern in die haare, flüssigkeit vorher auf die haare, die fürchterlich gestunken hat. mit einer art brennschere ist der bader dann noch über den kopf von tante vicky und es hat gezischt wie nochwas, nach meiner erinnerung hat diese prozedur sehr lange gedauert.
bei uns am dorf gab es nie ausufernde wirtshausschlägereien, also bullen wurden da nie geholt und maßkrüge flogen auch keine, man hat sich gegenseitig die visagen poliert, aber alles auf halbmast. es hat sich auch verteilt, in der mitte des ortes war die kirche mit friedhof, auf der einen seite ein wirtshaus und auf der anderen auch, es hat sich somit alles aufgeteilt.
sooo viel war da auch nicht los, es gab die üblichen feiertage und fürs regelmäßige wirtshausbesuche nach der kirche (die männer gingen deshalb schon immer bei der wandlung raus) und samstag abend - samstag abend gabs auch oft tanzveranstaltungen mit kapelle, da gab es diverse bälle, so nannte man das. als kleines mädel träumte ich immer davon, dass ich in einem schönen kleid auch mal auf solche bälle gehen würde, also wie ich es im fernseher sah, riesengroß mit schönen leuchtern und wunderbarer musik...
als ich dann so ins ausgeh-teenageralter kam, war sowas wie die dortwirtschaften nur noch per gaststube in betrieb, nix mehr tanz usw., höchstens beerdigiungen. es gab ja schon die discos, die mich auch nicht interessierten, diese dröhnbuden - wir stritten uns mit der stadt, dass die das leere hj-heim (ja, ohne witz) heraus rückten, wir wollten etwas selbst verwaltetes haben - schließlich gaben die dem statt, zahlten die materialien für die renovierung und die arbeit machten wird.
im märz 74 wurde es eröffnet und es existiert heute noch mit unserer enkelgeneration sozusagen. es hat vielem stand gehalten, einmal gabs einen zeitungsartikel, wie der csu-förster sowieso meinte, er hätte dort im ersten stock im fotolabor eine beischlafstätte entdeckt, weil da eine matratze am boden lag - orgien waren dort nie geboten, also in dem sinn und gerauft wurde nie - da sind wir wieder bei den schlägereien :)
die 70er waren ja die lockersten jahre...
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twoxego
Das war in dem Dorf, in dem ich aufwuchs und dem daneben genauso, allerdings nicht beim Fußball
Es ging immer darum, den Maibaum der anderen umzureißen, kurz nachdem er aufgestellt wurde.
Ich stand da in einem Konflikt, weil mein Vater der Bürgermeister beider Dörfer war.
Im Gegensatz zu diesen Querelen, bei denen es auch schon mal ernst zur Sache ging, war natürlich die Wasserschlacht immer nur purer Jux. Anschließend wurde fraternisiert und getanzt.
Die Regeln waren:
"Erlaubt ist Wasser, Mehl und alles, was weich und glitschig ist!
Flaschen, Dosen und alle harten Gegenstände, die Andere verletzen könnten, haben auf der Brücke nichts zu suchen. Wer nicht dreckig werden möchte, sollte sich zum angegebenen Zeitraum nicht im Bereich der Brücke aufhalten."
Im Jahr 2012 fordert die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands die Fraktion der Piratenpartei im Abgeordnetenhaus Berlin in einem offenen Brief auf, die Reinigungskosten zu übernehmen. Nach einem öffentlichen Verhandlungstreffen erklärten sich einzelne Fraktionsmitglieder der Piratenpartei im Abgeordnetenhaus Berlin bereit, die Kostenfrage zu übernehmen.
Dies war dann auch das Einzige, was die Piraten jemals zu Wege brachten.
Das Video war übrigens von 2008. Es gab danach noch fünf weitere Schlachten und es wurden von Jahr zu Jahr mehr Kämpfer.
Einer davon war übrigens auch der hier:
Er bezahlte übrigens auch immer einen Teil der Reinigungskosten.
Ich selbst war nur dreimal dabei 2008, 2009 und 2012 .
Sonst war ich immer gerade nicht da.
maibaum umhaun kenn ich nicht, nur maibaum klaun. die jungen männer von einem dort klauten den vom anderen dorf, um das zu verhindern, wurden immer welche abgestellt, den maibaumzu bewachen, es gelang aber trotzdem immer.
das mit mehl kenn ich auch nicht, habs aber nie hautnah beobachtet. diese sachen waren nicht so meins, da immer in entsprechende saufereien ausartend.
pogo-partei deuschland, das ist direkt romantik heutzutage...
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dscheipi
was ist denn ein aprobierter bader? ich erinnere diesen begriff aus meiner frühesten kindheit und aus erzählungen von noch früher - in denen der bader als friseur und zahnarzt vorkam.
mit meiner tante vicky war ich als ganz kleines mädel mal beim sog. bader, sie ließ sich die haare machen - ich habs nicht vergessen, es war eine art dauerwelle. dazu habens ihr metallklammern in die haare, flüssigkeit vorher auf die haare, die fürchterlich gestunken hat. mit einer art brennschere ist der bader dann noch über den kopf von tante vicky und es hat gezischt wie nochwas, nach meiner erinnerung hat diese prozedur sehr lange gedauert.
bei uns am dorf gab es nie ausufernde wirtshausschlägereien, also bullen wurden da nie geholt und maßkrüge flogen auch keine, man hat sich gegenseitig die visagen poliert, aber alles auf halbmast. es hat sich auch verteilt, in der mitte des ortes war die kirche mit friedhof, auf der einen seite ein wirtshaus und auf der anderen auch, es hat sich somit alles aufgeteilt.
sooo viel war da auch nicht los, es gab die üblichen feiertage und fürs regelmäßige wirtshausbesuche nach der kirche (die männer gingen deshalb schon immer bei der wandlung raus) und samstag abend - samstag abend gabs auch oft tanzveranstaltungen mit kapelle, da gab es diverse bälle, so nannte man das. als kleines mädel träumte ich immer davon, dass ich in einem schönen kleid auch mal auf solche bälle gehen würde, also wie ich es im fernseher sah, riesengroß mit schönen leuchtern und wunderbarer musik...
als ich dann so ins ausgeh-teenageralter kam, war sowas wie die dortwirtschaften nur noch per gaststube in betrieb, nix mehr tanz usw., höchstens beerdigiungen. es gab ja schon die discos, die mich auch nicht interessierten, diese dröhnbuden - wir stritten uns mit der stadt, dass die das leere hj-heim (ja, ohne witz) heraus rückten, wir wollten etwas selbst verwaltetes haben - schließlich gaben die dem statt, zahlten die materialien für die renovierung und die arbeit machten wird.
im märz 74 wurde es eröffnet und es existiert heute noch mit unserer enkelgeneration sozusagen. es hat vielem stand gehalten, einmal gabs einen zeitungsartikel, wie der csu-förster sowieso meinte, er hätte dort im ersten stock im fotolabor eine beischlafstätte entdeckt, weil da eine matratze am boden lag - orgien waren dort nie geboten, also in dem sinn und gerauft wurde nie - da sind wir wieder bei den schlägereien :)
die 70er waren ja die lockersten jahre...
Ja er war Friseur, Bader und durfte daneben noch kleinere Behandlungen vornehmen. Wie eben Zähne ziehen, Schröpfen und auch kleinere Wunden versorgen. So ein Zwischending zwischen Doktor und Heilpraktiker, allerdings mit Rechten als der Heilpraktiker
Da der Friseur auf dem Land nicht so viel verdiente, war das sozusagen sein Haupterwerb. Und bevor man zum Doktorn ging, der immer schon teuer war und Krankenversicherung hatten die Wenigsten, ging man eben erst zu ihm.
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dscheipi
durch eine frage in einem strang von kloppi an einen user, bezüglich der fertigkeiten, die man kann um zeiten zu meistern, in denen es anders runter geht als jetzt, hab ich nachgedacht.
was an verwrtbarem kann ich, sollte ich solche zeiten noch erleben?
viel ist es nicht, ich kann ernten, kochen, einkochen, konservieren, was eine feuerstelle oder stromzufuhr voraussetzt.
ich kann stricken und häkeln und auftrennen und wieder vewerten.
kinder kann ich aufziehen und unerrichten, war auch vor längerem mal bei geburten dabei, aber ob ich eins alleine auf die welt bringen könnte, weiss ich nicht, mithelfen schon...
kleine verraztungen würd ich hinkriegen, aber heilkräuter anbaun oder treffsicher ernten, was so rumwächst, da bin ich nicht sehr fit - beim anbauen würds rundrum fehlen.
viel ist das nicht, beim mauern und baumhäuser-baun war ich schon dabei...aber kann da auch nur nach anleitung.
gut, grundrisse zeichnen kann ich 1a, darin hab ich viel übung und viel freude dran.
aber viel ist das nicht an wirklich verwertbaren fähigkeiten und das meiste könnte ich nicht alleine.
gut, artikel und sowas könnt ich noch schreiben, aber wenns nah an der puren existenz entlang schrammt, braucht sowas kein mensch.
wie schauts bei euch aus?
Nix Handwerkliches - ich setze in und nach der Apokalypse darauf, dass man Theoretiker wie Mathematiker zur Wissenskonservierung und Weiterentwicklung braucht. Den Rest kann ich mir mit Pistole oder Gewehr zusammenbetteln. :D
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MorganLeFay
Ich kann Bier brauen.
Ich kann Bier trinken. Wir sollten heiraten!