Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
Ich weiß nicht, wieviele von euch bereits von Charlie Gard gelesen haben. Der kleine Junge leidet unter einem seltenen Gendefekt, der zu Muskelschwund führt und auch das Gehirn zerstört.
Charlie, 11 Monate alt, muss bereits künstlich beatmet und über eine Sonde ernährt werden. Er kann sich nicht mehr bewegen, keine Regung zeigen.
Die Ärzte in England sind davon überzeugt dass es für das Baby keine Heilungschancen gibt. Charlie soll sterben dürfen, sagen die Ärzte.
Charlie soll leben dürfen, plädieren die Eltern und sind deswegen auch vor Gericht gezogen, auch vor den Europäischen Gerichtshof. Den Ärzten wurde Recht gegeben.
Die Eltern wollen das in ihrer Verzweiflung nicht akzeptieren. Inzwischen hat sich der Papst eingeschaltet, Donald Trump hat Hilfe angeboten. Eine Petition fand großen Anklang, ein amerikanischer Arzt sieht Chancen auf Heilung, allerdings ohne das Kind überhaupt untersucht zu haben. Dass die Eltern sich an jeden Strohhalm klammern ist nachvollziehbar.
Aber was ist hier richtig? Wie weit darf/soll man gehen, wenn es um das Leben eines Babys geht? Ob und wie stark Charlie leidet kann niemand sagen.
Darf oder muss Charlie sterben? Darf oder mus Charlie leben? Ist es richtig, dass sich Politiker und Geistliche hier einmischen? Steht eine medizinische Prognose nicht alleine Medizinern zu? Und was ist mit den Eltern, die davon überzeugt sind, ihr Charlie kämpfe um sein Leben?
http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...-15092282.html
https://www.welt.de/vermischtes/arti...rlie-Gard.html
http://www.charliesfight.org/
Auf Facebook sind viele Fotos und auch Videos zu finden. Charlie ist ein süßes Baby
https://www.facebook.com/search/top/...3charliesfight
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
Das ist wieder so ein Thema wie Abtreibung, Sterbehilfe, Selbstmord aus Gründen wie unheilbar krank. Zu diesen Themen kann ich für mich nur sagen, da gibt es kein richtig oder falsch. Ich kann die Eltern sehr gut verstehen, daher tendiere ich auf Seiten der Eltern zu sein.
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
Deswegen finde ich Frühdiagnostik sehr wichtig. Gibts in England nicht so, wie in Deutschland...bzw. ist schweineteuer.
Klartext:
Wäre die Nackenfalte erkennbar zu groß gewesen, gäbe es meine Tochter heute nicht.
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
"Charlie" ist faktisch schon tot, ob die Eltern das nun einsehen wollen, oder nicht. Wenn Sie Freude daran haben, den Körper noch ein Weilchen künstlich am Leben zu erhalten, sollen sie es tun - soweit sie es aus eigener Tasche bezahlen können.
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
Zitat:
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sunbeam
Das ist wieder so ein Thema wie Abtreibung, Sterbehilfe, Selbstmord aus Gründen wie unheilbar krank. Zu diesen Themen kann ich für mich nur sagen, da gibt es kein richtig oder falsch. Ich kann die Eltern sehr gut verstehen, daher tendiere ich auf Seiten der Eltern zu sein.
Zitat:
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sunbeam
Das ist wieder so ein Thema wie Abtreibung, Sterbehilfe, Selbstmord aus Gründen wie unheilbar krank. Zu diesen Themen kann ich für mich nur sagen, da gibt es kein richtig oder falsch. Ich kann die Eltern sehr gut verstehen, daher tendiere ich auf Seiten der Eltern zu sein.
Du hast Recht, im Grunde ist es das gleiche Dilemma. Nur dass es hier nicht um den Grundsatz geht, sondern eben um einen konkreten Fall. Charlies Maschinen wären in Kürze abgestellt. So wie das in vielen Fällen geschieht. Wenn Angehörige das akzeptieren. Hier haben die Eltern einen riesigen Wirbel veranstaltet und die Medien haben den Fall aufgegriffen. Charlies Krankheit ist ungewöhnlich, eine unheilbare Krankheit betrifft leider sehr viele Patienten. Was ist mit denen, die keine päpstlichen Fürsprecher für sich gewinnen können?
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
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pixelschubser
Deswegen finde ich Frühdiagnostik sehr wichtig. Gibts in England nicht so, wie in Deutschland...bzw. ist schweineteuer.
Klartext:
Wäre die Nackenfalte erkennbar zu groß gewesen, gäbe es meine Tochter heute nicht.
Ich glaube nicht dass man durch Nackenfaltenmessung diesen Gendefekt hätte erkennen können. Kannst du die Facebook-Seite sehen? Charlie wirkte in den ersten Tagen gesund. Er sah auch sehr, sehr niedlich aus.
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
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Mütterchen
Du hast Recht, im Grunde ist es das gleiche Dilemma. Nur dass es hier nicht um den Grundsatz geht, sondern eben um einen konkreten Fall. Charlies Maschinen wären in Kürze abgestellt. So wie das in vielen Fällen geschieht. Wenn Angehörige das akzeptieren. Hier haben die Eltern einen riesigen Wirbel veranstaltet und die Medien haben den Fall aufgegriffen. Charlies Krankheit ist ungewöhnlich, eine unheilbare Krankheit betrifft leider sehr viele Patienten. Was ist mit denen, die keine päpstlichen Fürsprecher für sich gewinnen können?
Ich kann dazu nichts mehr objektives und sinnvolles sagen. Es gibt Themen die gehen so tief, sind so persönlich und können, ja müssen nur von den Menschen angegangen werden die es betrifft. Ich werde nie die persönliche Entscheidung von Frauen kommentieren oder kritisieren, die abtreiben. Ich werde nie die persönliche Entscheidung von Menschen kommentieren oder kritisieren, die sich entschlossen haben aus welchen Gründen aus immer, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und gerade bei diesem jetzigen Bereich - todkrankes Baby, Verhalten der Eltern - nein, das ist derart persönlich, ich halte mich da raus.
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
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OneDownOne2Go
"Charlie" ist faktisch schon tot, ob die Eltern das nun einsehen wollen, oder nicht. Wenn Sie Freude daran haben, den Körper noch ein Weilchen künstlich am Leben zu erhalten, sollen sie es tun - soweit sie es aus eigener Tasche bezahlen können.
:gp:
letztendlich gibt es eh bloss einen gewinner, die "gesundheits" industrie...
AW: Baby Charlie - darf es leben oder darf es sterben?
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OneDownOne2Go
"Charlie" ist faktisch schon tot, ob die Eltern das nun einsehen wollen, oder nicht. Wenn Sie Freude daran haben, den Körper noch ein Weilchen künstlich am Leben zu erhalten, sollen sie es tun - soweit sie es aus eigener Tasche bezahlen können.
Ich kann das nicht richtig einordnen. Faktisch tot kann das Baby ja nicht sein, sonst könnten die Ärzte nicht damit argumentieren, ihm Leiden zu ersparen. Aber wenn ma in Betracht zieht dass er leidet, dann muss ja auch so was wie ein Bewusstsein vorhanden sein. Wie kann man dann die Beatmungsmaschine abstellen?
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Mütterchen
Ich glaube nicht dass man durch Nackenfaltenmessung diesen Gendefekt hätte erkennen können. Kannst du die Facebook-Seite sehen? Charlie wirkte in den ersten Tagen gesund. Er sah auch sehr, sehr niedlich aus.
Auch ne Trisomie erkennt man bei nem Neugeborenen nicht immer sofort an seiner Optik.
Die Frühdiagnostik deckt aber nicht nur diesen Bereich ab. Der Junge sieht wirklich niedlich aus...keine Frage.
Ich will auch gar nicht drüber nachdenken, wie es uns das Herz zerrissen hätte, wenn unsere Kleine während der FD mit einem Gendefekt erkannt worden wäre.
War ohnehin ne Risikoschwangerschaft wegen unseres Alters. Aber für uns stand fest, dass wir ein behindertes Kind nicht "schaffen" würden. Es sind ja bereits zwei Kinder da.
Wir sind glücklich, dass die Lütte so ein gesundes und waches Kind ist und dass wir unsere Entscheidung kontra behindertes Kind nie verwirklichen mussten.
Die Verzweiflung von Charlies Eltern kann ich aber durchaus nachvollziehen.