"Sie wahren streng die Schranken keuscher Sitte, durch keinerlei Schaustellungen verlockt, durch keine Gastmähler gereizt und verführt; [selbst] geheimer Briefwechsel ist beiden Geschlechtern unbekannt. Äußerst selten in einem so großen Volke ist der Ehebruch, dem die dem Ehemann überlassene Strafe auf dem Fuße folgt: mit abgeschnittenen Haaren, nackt jagt sie der beleidigte Gatte in Gegenwart der Verwandten aus dem Hause und treibt sie mit Schlägen durch das ganze Dorf. Preisgegebene Scham findet keine Erbarmen; nicht Schönheit, nicht Jugend oder Reichtum verschafft einer Gefallenen einen neuen Gemahl. Denn niemand lacht dort über das Laster, und Verführen oder Verführenlassen heißt nicht Zeitgeist. Achtung [sic!] vor solchen Völkern, wo nur Jungfrauen heiraten, und wo es mit der Hoffnung und dem Gelübde der Ehefrau ein für allemal abgetan ist. So empfangen sie den Gatten gleichsam wie einen Leib und ein Leben, und weiter gibt es keinen Gedanken, kein Gelüste, da sie in Wahrheit die Ehe, nicht den Mann lieben. Die Zahl der Kinder zu beschränken oder eines der Nachgeborenen zu töten, wird als Verbrechen betrachtet, und mehr vermögen dort gute Sitten als anderswo gute Gesetze."
Aus Tacitus "Germania", verfasst ca. 98 n.Chr.
Kann es sein, dass mancher Zuwanderer mehr Väter-Spirit in dieses Land mitbringt, als seine dekadenten Bewohner sich selbst erhalten haben?
Wäre an manchem Punkt nicht durchaus zu begrüßen, würde wieder mehr nach Alter-Väter-Sitte gelebt?
