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KRIEG
Wer in Syrien wirklich kämpft: Die schwarze Liste der Schande des Westens
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 18.12.16 13:21 Uhr
Der Westen beklagt mit großem Pathos den Fall von Aleppo. Was die EU und die Bundesregierung nicht sagen: In Aleppo wie in Syrien kämpfen vor allem Söldner-Trupps, die vom Westen und seinen Verbündeten finanziert werden. Ohne sie hätte es in Syrien keinen Krieg gegeben.
In der folgenden Aufstellung beziehen wir uns fast ausschließlich auf westliche Quellen – womit klar wird, dass der Einsatz der Söldner in den internationalen Medien bekannt ist.
Die Liste ist eine Liste der Schande: Westliche Geheimdienste und Regierungen finanzieren in Syrien mit Steuergeldern einen Krieg, der völlig außer Kontrolle geraten ist. Der Grund sind energiepolitische Interessen. Das gilt für den Westen genauso wie für Russland und den Iran.
Die russische Armee ist Assad zu Hilfe gekommen. Sie hat dies im Einklang mit dem Völkerrecht gemacht – auch wenn Krieg immer grauenvoll ist und auch Russland nicht vermeiden konnte, dass Zivilisten zu Schaden kommen. Die hier angeführten Söldner und ihre Unterstützer handeln alle gegen das Völkerrecht.
Southern Front:
Aktiv in Daraa und Quneitra, berichtet Al Jazeera.
Die Gruppe wird vom Militärischen Operations Zentrum (MOC) in Amman, welches den USA untersteht, finanziert und dirigiert, berichtet die Heinrich-Böll-Stiftung.
Die BBC berichtet, dass es sich bei der Southern Front um einen Zusammenschluss diverser Gruppen mit einer Kämpferstärke von 38.000 handelt, die von der CIA unterstützt wird.
Von westlichen Vertretern wird sie als die am besten organisierte „Rebellengruppe“ umschrieben, so Reuters.
Die Southern Front wird vom ehemaligen syrischen General Baschar al-Zoubi angeführt. Al-Zoubi ist ein reicher Geschäftsmann, der sein Geld vor allem im Tourismus-Sektor verdient hat. Zudem ist er Mitglied im Al-Zoubi-Clan, so das Magazin NOW.
Al-Rahman-Legion und Dschaisch al-Islam:
Aktiv in Ost-Ghouta, im Umland von Damaskus und in Ost-Qalamoun, berichtet Asharq al-Awsat.
Die Gruppe operiert durchgehend gemeinsam mit der salafistischen Söldner-Truppe Dschaisch al-Islam. Die Al-Rahman Legion und Dschaisch al-Islam wurde von Saudi-Arabien ausgehoben und finanziert. Riad nutzt die Gruppe als Dachverband, um weitere Söldnertruppen in Syrien zu finanzieren. „Koordinationstreffen“ hatte es in der Vergangenheit zwischen dem ehemaligen saudischen Geheimdienstchef Bandar, dem US-Botschafter in Syrien, Robert Ford, und dem Außenminister von Katar, Khaled al-Attiyeh gegeben. Die geheimen Treffen zwischen Vertretern aus Saudi-Arabien. Den USA und Katar fanden auf dem türkischen Territorium statt, berichtet der Guardian.
Die Anzahl der Kämpfer beträgt zwischen 40.000 und 70.000 Mann, berichtet die Stanford University. Der Sprecher von Dschaisch al-Islam, Mohammed Allusch, nahm al Söldner-Vertreter an den Genfer Friedensgesprächen teil, die von Allusch einseitig abgerochen wurden, berichtet Al Jazeera.
Der Gründer von Dschaisch al-Islam, Zahran Allusch, kam bei einem russischen Luftschlag ums Leben, berichtet der Guardian. Der aktuelle militärische Führer der Gruppe ist Essam al-Buwaydhani. Über al-Buwaydhani gibt es keine gesicherten Angaben.
Die Levante Front (Dschabat al-Schamiyah):
Aktiv im Norden von Syrien/Provinz Aleppo.
Die Gruppe wird sowohl von westlichen Staaten als auch von Saudi-Arabien unterstützt, berichtet Reuters. Sie hatte im Verlauf des Syrien-Kriegs US-Panzerabwehrwaffen erhalten.
Die Anzahl der Kämpfer der Gruppe liegt nach Angaben vom Medium.com bei etwa 7.000.
Der Oberkommandierende der Levante Front ist Abdelaziz Salamah. Salamah ist nach Informationen des Carnegie Middle East Centers ein „Söldner“ aus der syrischen Stadt Anadan, der zuvor andere Söldnertruppen angeführt hatte.
Nura al-Din al-Zinki:
a) Die Söldner-Truppe Nura al-Din al-Zinki ist in der Provinz Aleppo aktiv – insbesondere in den nordwestlichen Vororten der Stadt Aleppo, berichtet der Militant Leadership Monitor der Jamestown Foundation.
Die Gruppe wird finanziell und mit Waffen von den USA ausgestattet. Das Militärische Operations Zentrum (MOC) der USA spielt hier eine Schlüsselrolle, wobei die CIA den Einsatz von Geld und Material kontrollieren soll. Die Gruppe soll auch US-Panzerabwehrwaffen von der CIA und Saudi-Arabien erhalten haben, berichten der Guardian und NOW.
Nach Angaben von Medium.com soll die Gruppe über etwa 3.000 Kämpfer verfügen.
Der Oberkommandierende der Gruppe ist Scheich Tawfik Schahabuddin, so das Carnegie Middle East Center.
Mountain Hawks Brigade:
a) Die Mountain Hawks Brigade ist in der Provinz Idlib, im Nordwesten Syriens, aktiv.
b) Die Gruppe wird von den der CIA finanziell unterstützt und mit Waffen ausgestattet. Koordiniert werden ihre Aktionen vom Militärischen Operations Zentrum in der Türkei, die von westlichen und arabischen Geheimdienstmitarbeitern geführt wird, berichtet Radio Free Europe/Radio Liberty.
Die Gruppe hat einer Kämpferstärke von 1.000 Personen, so das Magazin Medium.com.
Der Oberkommandierende der Söldner-Truppe ist Hassan Haj Ali, ein ehemaliger Hauptmann der syrischen Armee. Trainiert werden die Kämpfer der Gruppe in Katar und Saudi-Arabien, so Radio Free Liberty/Radio Europe.
Die Mountain Hawks Brigade hat bisher gemeinsam mit der Al-Nusra-Front und Ahrar al-Scham gegen die syrische Armee gekämpft.
Die 13. Division:
Die 13. Division ist vor allem in der Provinz Idlib aktiv, berichtet der Business Insider.
Sie wird von Katar und Saudi-Arabien finanziert, berichtet Al Jazeera.
Nach Informationen der New York Times soll die CIA die Gruppe mit US-Panzerabwehrwaffen ausgestattet haben. Sie verfügt über ine Kampfstärke von 1.800 Personen, so Medium.com.
Oberkommandierender der Gruppe ist Oberstleutnant Ahmed al-Saud, berichtet die BBC. Al-Saud desertierte im Jahr 2012 aus der syrischen Armee und hatte zuvor 20 Jahre lang gedient, so Al Jazeera.
Dschaisch al-Nasr:
Die Gruppe Dschaisch al-Nasr ist in der Provinz Hama und Idlib aktiv.
Nach Angaben des Middle East Eye wird Dschaisch al-Nasr von der CIA bewaffnet und unterstützt.
Oberkommandierender der Gruppe ist Major Mohamed al-Mansour, berichtet RFS North. Al-Mansour ist ein Deserteur der syrischen Armee.
Dschaisch al-Nasr hat 3.000 Kämpfer. Die Gruppe wird vom Westen unterstützt und schoss in März 2016 einen syrischen Kampfjet mit einer Luftabwehrwaffe ab, berichtet die L.A. Times.
Northern Division:
Die Northern Division ist in den Provinzen Idlib, Hama und Aleppo aktiv.
Die Northern Division gehört zu den Söldner-Truppen, die von der CIA bewaffnet und unterstützt werden. Die CIA hatte die Gruppe unter anderem mit Panzerabwehrwaffen beliefert, berichtet The Daily Mail.
Oberkommandierender der Söldner-Truppe ist Oberstleutnant Fares al-Bayousch, der zuvor in der syrischen Armee gedient hatte und als Flugzeugingenieur tätig war, berichtet die Jamestown Foundation.
Die Gruppe hat eine Kampfstärke von 3.250 Personen, so das Magazin Medium.com.
First Coastal Division:
Die First Coastal Division ist in den Provinzen Idlib und Latakia aktiv.
Die Gruppe gehört ebenfalls zu den von der CIA unterstützten Söldner-Truppen, berichtet das Wall Street Journal. Sie hatte zuvor US-Panzerabwehrwaffen erhalten, so Stratfor. Oberkommandierender der First Coastal Division ist Generalmajor Muhammad Haj Ali.
Haj Ali ist der hochrangigste Deserteur der syrischen Armee, der sich den Söldner-Truppen angeschlossen hat. Er hat an der Nasser-Akademie in Ägypten promoviert, berichtet Al Araby.
Die First Coastal Division verfügt über schätzungsweise 2.800 Kämpfer, so Medium.com.
The Sham Legion/Faylaq al-Sham:
Die Sham Legion ist in Homs, Hama, Idlib und Aleppo aktiv.
Die Sham Legion wird von den USA unterstützt, berichtet das russische Militärportal South Front.
Allerdings nahmen sie auch an der Operation Euphrats Shield teil, was dazu führte dass die von den USA unterstützten Kurden-Milizen die Gruppe im Norden Syriens angriffen. Die Söldner-Gruppe beschäftigt sich aktuell mit den Kurden-Milizen im Norden Syriens, berichtet die New York Times. Zuvor hatte sie fast ausschließlich gegen die syrische Armee gekämpft.
Die Gruppe verfügt über 4.000 Kämpfer, berichtet Medium.com.
Chef der Gruppe ist Mondher Saras, berichtet Carnegie. Über Saras gibt es keine öffentlich zugänglichen Informationen.
Ahrar al-Scham:
Die Söldner-Truppe Ahrar al-Scham ist vor allem in der Provinz Idlib aktiv.
Sie gehört zu den Söldner-Gruppen, die von der CIA unterstützt werden, berichtet The International Reporter. Nach Informationen des russischen Staatssenders Sputnik News soll auch Saudi-Arabien die Gruppe finanziell unterstützen. Al-Masdar News umschreibt die Gruppe als eine vom „Westen“ unterstützte Gruppe.
Ihr aktueller Kommandeur ist Abu Yahya al-Hamawi, ein Ingenieur aus Hama, der an der Tishreen Universität studiert hatte, berichtet Joshua Landis auf seiner Webseite. Allerdings soll Abu Ammar al-Ommar die Führung von Ahrar al-Scham übernehmen, berichtet AP. Al-Omar gilt als Hardliner, der eine Feuerpause mit der syrischen Armee ablehnt, berichtet Alalam.
Ahrar al-Scham hat eine Kämpferstärke von 15.000 Personen, so Medium.com.
Al-Nusra-Front (Fatah al-Scham):
Die Al-Nusra-Front ist hauptsächlich in den Provinzen Idlib und Deir-Ezzor aktiv.