Antike Technik - Bohrungen im alten Ägypten
Antike Technik - Bohrungen im alten Ägypten
Es geht um die Frage: Wie war es den alten Ägyptern möglich, kreisrunde Löcher in hartes Gestein zu bohren. Dieser Frage gehen folgende Artikel nach:
Zitat:
# Kernbohrungen von Abusir, im etwa 15 Kilometer von den Pyramiden von Gizeh entfernten Abusir befinden sich mehrere große Steinblöcke aus dem Gestein Diorit. In diesen Steinen (Diorit ist ein sehr hartes Gestein) befinden sich kreisrunde Bohrlöcher. Das Prinzip der Kernbohrung ist erst seit Ende der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts bekannt. Kritiker sprachen auch hier von neuzeitlichen Fälschungen, doch schon in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts berichtete der weltbekannte Ägyptologe Flinders Petrie über die Bohrungen. Wie die Ägypter Löcher in das Dioritgestein bekommen haben, ist nach Ansicht der Prä-Astronautiker unbekannt. Allerdings gibt es schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts plausible Erklärungen für die Kernbohrtechnik der alten Ägypter, insbesondere von Uvo Hölscher (1912), Lucas und Harris (1962) und Dieter Arnold (1991). Der Experimentalarchäologe Denys A. Stocks aus Manchester/UK hat altägyptische Bohrwerkzeuge nachgebaut und mit ihrer Hilfe nachgewiesen, dass es den alten Ägyptern möglich war, mit vergleichsweise primitiver Technologie härtestes Gestein zu bohren. Belege dafür finden sich nicht nur in Abusir, wo sich Überreste der Pyramiden aus der 5. Dynastie befinden, sondern auch in der Cheops-Pyramide: Stocks konnte nachweisen, dass der Sarkophag des Cheops, bevor er innen geglättet wurde, ausgebohrt wurde. Moderner Technologie bedurfte es dafür nicht
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4-Astronautik
http://www.ch-forrer.ch/P-SETI/Frage...nbohrung10.jpg
http://www.ch-forrer.ch/P-SETI/Galerie/Abusir/24.jpg
Um sich den Vorgang des Bohrens z. b. folgenden Lochs einmal vor Augen zu führen, folgende Animation:
http://www.ch-forrer.ch/P-SETI/Frage...hrung_Anim.mpg
Jetzt stellt sich die Frage: Aus welchem Material war der Bohrkopf, wie möglicherweise beschichtet? Aber wie läßt sich damit sehr hartes Gestein, wie durchbohren? Mit welcher Kraft wurden Löcher von mehr als 100 mm Durchmesser und mehreren 100 mm Tiefe gebohrt? Mit Kupfer, wie die meisten Ägyptologen meinen? Oder eher aus Beryll, Topas, Saphir, Diamant bzw. Korund (gar hochentwickelte Keramik?) zur Bearbeitung von Gesteinen wie Diorit (Härtegrad 8,4 - 8,5). Mit welcher Technik konnten die Ägypter möglicherweise solche gleichmäßig dicken und runden Kupferrohre herstellen, welche für den Bohrkopf benötigt worden waren? Wie gekühlt, ohne das damit der Vorwärtstrieb gänzlich zum stoppen kommen konnte? Wie der ganze Bohrer stabilisiert? Lauter Details, welche die Antike in einem anderen Licht erscheinen lassen, denn nicht nur die Ägypter waren weit entwickelt in der Bohrtechnik, welche erst Ende des 19. Jahrhunderts so wieder entdeckt worden ist.
http://www.ch-forrer.ch/P-SETI/Frage...ernbohrung.htm
http://www.mysteria3000.de/wp/?p=70
http://www.mysteria3000.de/wp/?p=123
http://www.benben.de/Kern/Kern1.html
http://de.geocities.com/kw.richter/bohrung.htm
http://www.benben.de/Kern/Kern1.html
Was meint ihr zu diesem Thema? Hat jemand noch weiterführende Informationen, Ergänzungen, Ideen?
?(
MfG
Rikimer
AW: Antike Technik - Bohrungen im alten Ägypten
Zitat:
Zitat von
Rikimer
Was meint ihr zu diesem Thema? Hat jemand noch weiterführende Informationen, Ergänzungen, Ideen?
?(
MfG
Rikimer
Kernbohrgeräte waren bereits in der Steinzeit bekannt:
Zitat:
Gebohrt und geschliffen wurde unter Zusatz von harten Mineralien wie Quarzsand, Granit oder Basaltgrus. Bohrungen wurden zum Teil als Hohlbohrungen ausgefuehrt bei denen der Kern stehenblieb. Als Bohrer verwendete man dann hohle Hoelzer wie Holunder oder Schilfrohr oder einen hohlen Knochen.
http://www.atlis.de/nord1.html
Wenn ich mich recht erinnere, hat man durch die Mitte der hohlen Bohrer eine Mischung aus Wasser und Schleifmitteln zugeführt und am Umfang des Bohrlochs wurde damit der Abrieb mit ausgespült.
AW: Antike Technik - Bohrungen im alten Ägypten
Zitat:
Zitat von
FranzKonz
Kernbohrgeräte waren bereits in der Steinzeit bekannt:
http://www.atlis.de/nord1.html
Wenn ich mich recht erinnere, hat man durch die Mitte der hohlen Bohrer eine Mischung aus Wasser und Schleifmitteln zugeführt und am Umfang des Bohrlochs wurde damit der Abrieb mit ausgespült.
Ich weiß. Allerdings ist mit dieser Technik nur ein kleines Loch von vielleicht max. drei Zentimentern Breite und wenigen cm Tiefe möglich. Was nicht möglich ist, sind tiefe, breite Bohrungen in wirklich hartem Gestein!
MfG
Rikimer
AW: Antike Technik - Bohrungen im alten Ägypten
Zitat:
Zitat von
Rikimer
Ich weiß. Allerdings ist mit dieser Technik nur ein kleines Loch von vielleicht max. drei Zentimentern Breite und wenigen cm Tiefe möglich. Was nicht möglich ist, sind tiefe, breite Bohrungen in wirklich hartem Gestein!
MfG
Rikimer
Feuerstein ist wirklich hart.
Natürlich ist mit Holunder oder Schilf als Bohrer kein großer Durchmesser möglich, das sind aber auch nur Beispiele. Man kann auch aus einem anderen Holz mit größerem Durchmesser den Kern entfernen. Du darfst nicht vergessen, daß auch bei modernen Diamankernbohrern Diamanten nur als winzige Brösel in einen relativ weichen Träger eingebettet sind. Der Träger muß weich sein, da mit seinem Verschleiß die stumpf gewordenen Diamanten ausbrechen und frische, tieferliegende Diamanten an die Oberfläche kommen.
Bei der Herstellung und Verwendung von solchen Bohrern, aber auch z.B. bei Schleifscheiben ist die Bindung der Schleifkörper das wesentliche Geheimnis. Du brauchst eine harte Bindung für weiches Material und eine weiche Bindung für hartes Material.
Ich sehe also keinen Grund, warum man nicht mit Holz fast beliebig große Durchmesser bohren könnte.
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Zitat:
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FranzKonz
Feuerstein ist wirklich hart.
Natürlich ist mit Holunder oder Schilf als Bohrer kein großer Durchmesser möglich, das sind aber auch nur Beispiele. Man kann auch aus einem anderen Holz mit größerem Durchmesser den Kern entfernen. Du darfst nicht vergessen, daß auch bei modernen Diamankernbohrern Diamanten nur als winzige Brösel in einen relativ weichen Träger eingebettet sind. Der Träger muß weich sein, da mit seinem Verschleiß die stumpf gewordenen Diamanten ausbrechen und frische, tieferliegende Diamanten an die Oberfläche kommen.
Bei der Herstellung und Verwendung von solchen Bohrern, aber auch z.B. bei Schleifscheiben ist die Bindung der Schleifkörper das wesentliche Geheimnis. Du brauchst eine harte Bindung für weiches Material und eine weiche Bindung für hartes Material.
Ich sehe also keinen Grund, warum man nicht mit Holz fast beliebig große Durchmesser bohren könnte.
Holz? Mir geht es in erster Linie um den Bohrkopf. Aber nehmen wir an der Hohlkernbohrer besteht, außer dem Kopf, aus Holz und nicht, wie ich es annehme aus Kupfer. Dann bleibt die Frage bestehen: Wie schnell nutzt es sich ab im Vergleich zu Kupfer, warum nicht gleich Kupfer statt Holz, wie schnell erwärmt es sich (bis zum Brand), warum überhaupt Holz statt Kupfer? Und wie sind damit (mit dem Holz als Material) perfekte gleichmäßige Durchmesser mit gleicher Wandstärke hinzubekommen für den Bohrer? Was spricht für das Holz?
Und in Bezug auf Feuerstein, es hat einen Härtegrad von 7, Granit eines von 6 - 8. Und einige Gesteine, welche von den Ägyptern bearbeitet worden sind durch Bohrungen, waren noch härter. Wie soll das mit Feuerstein zu machen sein?
MfG
Rikimer
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Zitat:
Zitat von
Rikimer
Holz? Mir geht es in erster Linie um den Bohrkopf. Aber nehmen wir an der Hohlkernbohrer besteht, außer dem Kopf, aus Holz und nicht, wie ich es annehme aus Kupfer. Dann bleibt die Frage bestehen: Wie schnell nutzt es sich ab im Vergleich zu Kupfer, warum nicht gleich Kupfer statt Holz, wie schnell erwärmt es sich (bis zum Brand), warum überhaupt Holz statt Kupfer? Und wie sind damit (mit dem Holz als Material) perfekte gleichmäßige Durchmesser mit gleicher Wandstärke hinzubekommen für den Bohrer? Was spricht für das Holz?
MfG
Rikimer
Wenn Du mit einem Schleifschlamm aus Wasser arbeitest, wie ich das annehme, hast Du keinerlei Temperaturprobleme. Das Hirnholz nimmt durch seine Strukturen leicht irgendwelche Körner wie z.B. Quarzsand mit. Die Jahresringe tragen, der weiche Bereich dazwischen nimmt die Körner des Schleifmittels in der Drehbewegung mit.
Kupfer ist (und war) im Verhältnis zu Holz unverhältnismäßig teuer, und ich sehe keinen Vorteil darin. Das bedeutet natürlich nicht, daß es keine Vorteile gibt.
Holz läßt sich leicht bearbeiten, und ein Stück Holz auf einen bestimmten Durchmesser zu bringen und innen auszuhölen traue ich den Ägyptern schon zu. Wer eine Pyramide bauen kann, muß auch auf anderen Gebieten ein paar Tricks kennen.
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Zitat:
Zitat von
FranzKonz
Wenn Du mit einem Schleifschlamm aus Wasser arbeitest, wie ich das annehme, hast Du keinerlei Temperaturprobleme. Das Hirnholz nimmt durch seine Strukturen leicht irgendwelche Körner wie z.B. Quarzsand mit. Die Jahresringe tragen, der weiche Bereich dazwischen nimmt die Körner des Schleifmittels in der Drehbewegung mit.
Kupfer ist (und war) im Verhältnis zu Holz unverhältnismäßig teuer, und ich sehe keinen Vorteil darin. Das bedeutet natürlich nicht, daß es keine Vorteile gibt.
Holz läßt sich leicht bearbeiten, und ein Stück Holz auf einen bestimmten Durchmesser zu bringen und innen auszuhölen traue ich den Ägyptern schon zu. Wer eine Pyramide bauen kann, muß auch auf anderen Gebieten ein paar Tricks kennen.
Das klingt für mich alles andere als überzeugend. Ein durchgeführter Versuch, welcher es schafft einen mehr als 10 cm an Durchmesser breites kreisrundes und fast ein halbes Meter tiefes Loch per Hohlbohrverfahren mit Holz durchzuführen, würde mich natürlich überzeugen.
Bis dahin muß ich es ja zurecht anzweifeln.
Und es bleibt die Frage nach dem genauen Material des Bohrkopfs, dessen Bearbeitung (Härtung) und der genauen Anbringung auf den Hohlbohrer.
MfG
Rikimer
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Zitat:
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Rikimer
Das klingt für mich alles andere als überzeugend. Ein durchgeführter Versuch, welcher es schafft einen mehr als 10 cm an Durchmesser breites kreisrundes und fast ein halbes Meter tiefes Loch per Hohlbohrverfahren mit Holz durchzuführen, würde mich natürlich überzeugen.
Bis dahin muß ich es ja zurecht anzweifeln.
Und es bleibt die Frage nach dem genauen Material des Bohrkopfs, dessen Bearbeitung (Härtung) und der genauen Anbringung auf den Hohlbohrer.
MfG
Rikimer
Du brauchst keinen Bohrkopf.
Mach' doch mal einen ganz einfachen Versuch: Nimm ein Stück Holz, mache es naß, drücke es in Sand und ziehe es dann unter kräftigem Druck über eine Glasscheibe. Du wirst Kratzer in der Scheibe erzeugen.
Du hältst Dich möglicherweise zu sehr an dem Begriff "Bohren" fest. Tatsächlich wird beim Kernbohren harten Materials geschliffen.
AW: Antike Technik - Bohrungen im alten Ägypten
Keine Ahnung wie es die Ägypter geschaft haben.
Hier ein Erklärungsversuch wie es die Indianer gemacht haben.
http://uk.youtube.com/watch?v=eIgbGCfRZu0
:D Userirdische :hihi: :lach:
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Zitat:
Zitat von
FranzKonz
Du brauchst keinen Bohrkopf.
Mach' doch mal einen ganz einfachen Versuch: Nimm ein Stück Holz, mache es naß, drücke es in Sand und ziehe es dann unter kräftigem Druck über eine Glasscheibe. Du wirst Kratzer in der Scheibe erzeugen.
Du hältst Dich möglicherweise zu sehr an dem Begriff "Bohren" fest. Tatsächlich wird beim Kernbohren harten Materials geschliffen.
Ich will nicht verstehen wie ich Kratzer auf der Glasscheibe erzeuge, sondern wie ich in härtesten Gestein Bohrlöcher von obig genanntem Durchmesser und Tiefe hinbekomme.
MfG
Rikimer