AW: Neoliberale und ihre Lügen - Familienunternehmer
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Skorpion968
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BrüggeGent
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Ich möchte mal einen Kompromiss aus sozialliberaler Perspektive vorschlagen: Die gesamte Infrastruktur wird verstaatlicht und über staatliche Unternehmen (keine Behörden) geregelt. Behörden fungieren als Aufsichtsgremium für die demokratische Kontrolle. Nur hat der Bürger keinen direkten Zugriff auf Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation, sondern er bezieht selbige über privatwirtschaftliche Anbieter, die dafür Netzentgelte an den Staat entrichten. So findet ein Markt statt, und es gibt Konkurrenz. Das ist sowohl wirtschaftsfördernd als auch belebend für den Konsumentenmarkt. Und schaut euch den Telekommunikationsmarkt an, da ist heute alles besser und billiger als früher, obwohl Deutschland im internationalen Vergleich teuer und in der Netzabdeckung rückständig ist. Und nun stellt euch mal vor, wie hätten nicht vier physikalische Mobilfunknetze, die alle lückenhaft sind, sondern nur ein einziges staatliches, das aber in jedem Kuhkaff LTE ermöglicht. Die skandinavischen Länder haben's doch vorgemacht. Die waren in den 90ern die ersten mit kompletter Netzabdeckung, selbst in der nordischen Ödnis. Warum wohl war der Finne Nokia früher der Marktführer.
In den letzten Jahrzehnten wurde in Deutschland so viel falsch gemacht. Volkseigentum wurde für kurzfristige Bilanzen verscherbelt. Die Soziale Marktwirtschaft wurde zugunsten einer freieren Variante zurückgefahren. Durch Privatisierung liegt die Infrastruktur in den Ballungsgebieten doppelt und dreifach, während es in der Provinz an allem mangelt. Die Folge: die Reichen werden immer reicher, die Armen immer mehr und nichts funktioniert richtig im Lande, zumindest nicht annähernd flächendeckend. Der Neoliberalismus ist ein Holzweg! Und die meisten müssen dafür zahlen, während einige wenige sich die Hände reiben können. Ohne sozialistisch klingen zu wollen, aber wir brauchen wieder mehr Umverteilung nach Unten, nachdem das Geld jahrzehntelang nach Oben gepumpt wurde. Und dazu gehört auch eine vernüntige Infrastruktur, die so einem Hochtechnologieland wie Deutschland angemessen ist. Das wäre einfach vernünftig. Das wäre mal Politik fürs Volk.
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Der Zugang zu medizinischen Leistungen und (anderen) Segnungen des Fortschritts muss dem Bürger auch leichter gemacht werden. Sprich, der jeden Tag hart arbeitende Mensch von der Straße muss mehr vom Kuchen abbekommen, für den er täglich schuften geht, auch nachts, an Feier- oder Sonntagen. Letztlich brauchen wir ein komplettes Umdenken in der Politik, das den Bürger in den Mittelpunkt stellt und nicht die Wirtschaft und deren Profiteure.
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Wenn schon der Begriff "Volkseigentum" fällt, rollt es einem die Fußnägel hoch. Nicht wegen des Begriffs an sich, sondern weil damit immer Trottel beschäftigt werden, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
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Klopperhorst
Nimmst du eigentlich Abbitte-Geld und verkaufst du Büßergewänder?
Kann man der heiligen Inquisition durch Widerrufung entgehen?
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Nein, ich nehme kein Geld und ich verkaufe auch keine Gewänder.
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Skorpion968
Nein, ich nehme kein Geld und ich verkaufe auch keine Gewänder.
Schlimmer noch.
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autochthon
Schlimmer noch.
Schlimmer was?
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Stanley_Beamish
Es gibt natürlich existenzielle Bereiche wie die Wasserversorgung, die sollten nicht der Gewinnmaximierung unterliegen, sondern staatlich sein, aber ohne die Privatisierung z.B. der Telekommunikation hätten wir wahrscheinlich immer noch das von der Post vorgeschriebene Wählscheibentelefon, bei dem wir höchstens die Farbe aussuchen könnten, und ein Gespräch nach China würde 10 Euro in der Minute kosten. So war das nämlich, als die Telekom noch Post hieß.
Davon abgesehen gibt es auch nichtstaatliche Formen des Betriebs ohne Gewinnmaximierung.
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Demokrat
Der Zugang zu medizinischen Leistungen und (anderen) Segnungen des Fortschritts muss dem Bürger auch leichter gemacht werden. Sprich, der jeden Tag hart arbeitende Mensch von der Straße muss mehr vom Kuchen abbekommen, für den er täglich schuften geht, auch nachts, an Feier- oder Sonntagen. Letztlich brauchen wir ein komplettes Umdenken in der Politik, das den Bürger in den Mittelpunkt stellt und nicht die Wirtschaft und deren Profiteure.
Profiteure der Wirtschaft sind wir alle, auch der Bürger. Wäre es anders, hätte er keinen Arbeitsplatz oder kein Gehalt. Die Proportionen müssen sich verändern, dabei hilft ein Polarisieren zwischen dem Bürger hier und "der Wirtschaft und ihren Proifteuren" da nicht weiter, zumal letztere halt auch Bürger sind.
Anstatt die Diebe und Hehler umdenken zu lassen, sollten wir vielleicht mal weniger Politik wagen.
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https://www.youtube.com/watch?v=teL0viBYvLo
"Der Neoliberalismus missbraucht unser Verantwortungsgefühl, um uns die Schuld für sein Versagen aufzuhalsen. Ein Kommentar von Roland Rottenfußer. „Es liegt an dir“, hören wir landauf, landab. Oder: „Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.“ Das klingt so gut und ist so gut gemeint, dass sich sehr viele den Schuh anziehen und sich mit Schuldgefühlen plagen.
Unser Verantwortungsbereich scheint immer mehr zu wachsen, während durch die autoritäre Politik der Mächtigen unser tatsächlicher Einfluss nach und nach schrumpft. Der Einzelne wird dazu angehalten, durch ethische Konsumentscheidungen auf eigene Kosten die Fehler von Politik und Wirtschaft zu korrigieren. Von „Eigenverantwortung“ wird immer dann gesprochen, wenn sich die Institutionen aus der Verantwortung zurückziehen. Und wenn sie uns eine Verschlimmerung unserer Situation aufzwingen wollen. Somit ist Eigenverantwortung heutzutage vor allem das Lieblingswort der Verantwortungslosen. „Ein bisschen Eigenverantwortung finde ich schon richtig“, sagte mein Zahnarzt, als er mir die hohe Rechnung präsentierte.
Meine Krankenkasse würde davon keinen Cent übernehmen. Auch der ehemalige FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle forderte mehr Eigenverantwortung. Für die Pflegeversicherung solle — wie schon bei der Rente — jeder selbst vorsorgen. Auf dem Arbeitsmarkt gilt schon längst: „Fördern und Fordern“. Der geringe Hartz IV-Satz soll „die Eigenverantwortung des Leistungsempfängers stärken“. Das hört sich gut an. Scheinbar steht dahinter das Ideal einer autonomen Persönlichkeit. Man befreit sich aus Abhängigkeiten und trifft für sein Leben Entscheidungen. Geht es schief, trägt man dafür die Verantwortung.
Ich bin gerührt, dass sich Menschen wie Brüderle und mein Zahnarzt so für meine Entwicklung zu einer reifen Persönlichkeit engagieren. Haben wir es uns bisher etwa zu leicht gemacht? Angela Merkel jedenfalls wirft uns vor: „Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt.“ Prinz Charles setzt eins drauf: „Wir zerstören die Klimaanlage unseres Planeten.“ Dirk Fleck, Autor eines Ökothrillers, nennt uns pauschal die „Tätergeneration“. Wir zerstören mit unserer Art zu leben und zu wirtschaften die Lebensgrundlagen unserer Nachkommen. Das bedrückt mich umso mehr, als ich ja schon von Geburt an dem Tätervolk (Deutschland) und dem Tätergeschlecht (Männer) angehöre. Erdrückend viel Schuld für einen eigentlich ziemlich harmlos wirkenden Typen. Ich schlafe in letzter Zeit schlecht. Schuld sind immer wir Die drastische und pauschale Zuschreibung von Verantwortung an die breite Masse, an Sie und mich, ist heute gängige Rhetorik. Wenn ich eine bessere Welt will, fange ich mit der Veränderung bei mir selbst an. Eigentlich könnte man sich ja darüber freuen, dass Verantwortung so ein Zeitgeist-Thema geworden ist. Und es gibt echte Verantwortung und echte Schuld. Ich wehre mich aber entschieden gegen Übertreibungen und den Missbrauch des Begriffs „Eigenverantwortung“"
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Demokrat
Die gesamte Infrastruktur wird verstaatlicht und über staatliche Unternehmen (keine Behörden) geregelt. Behörden fungieren als Aufsichtsgremium für die demokratische Kontrolle.
Was soll das bringen ? Die Deutsche Bahn ist auch staatlich und extrem unpünktlich, teuer und sogar lebensgefährlich für die Passagiere.