AW: AFD für Abschaffung der steuerlichen Kirchenfinanzierung
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GSch
Halt, nicht so hastig. Du hast offenbar keine genaue Vorstellung davon, was eine "Staatskirche" ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatskirche:
Dass das Finanzamt für die großen Kirchen eine Dienstleistung erbringt (und dafür bezahlt wird), schafft noch keine Staatskirche.
Und dass der deutsche Staat mit dem Heiligen Stuhl einen völkerrechtlichen Vertrag hat, auch nicht - es handelt sich immerhin um ein Völkerrechtssubjekt.
Das nennt man auch "hinkende Trennung" von Kirche und Staat. 1919 wurde die Staatskirche abgeschafft, aber eben doch nicht so ganz. In den USA oder Frankreich war man da konsequenter.
Na, das hinkt mir zu sehr, besonders:
Der Staatskirchenvertrag des Deutschen Reiches (!!) mit der römisch-katholischen Kirche,
Der Religionsunterricht, welcher gemäß Art. 7 Abs. 3 GG ordentliches Lehrfach ist und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt wird, die Erhebung von Kirchensteuer mit Hilfe der staatlichen Finanzbehörde...
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tosh
Staatskirchenverträge sind Verträge zwischen dem Staat und einer Religionsgemeinschaft. Warum soll es das nicht geben, wenn eine Religionsgemeinschaft von bedeutender Größe ist. Vermutlich meinst du das Reichskonkordat von 1933. Aber dadurch entstand keine Staatskirche. Obwohl es ein Staatskirchenrecht durchaus gibt.
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tosh
Der Religionsunterricht, welcher gemäß Art. 7 Abs. 3 GG ordentliches Lehrfach ist und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt wird, die Erhebung von Kirchensteuer mit Hilfe der staatlichen Finanzbehörde...
Dass Religionsunterricht von den Religionsgemeinschaften erteilt wird und die dabei ihre Ansichten und Werte vermitteln, erscheint mir durchaus logisch. Der Schüler [bzw. seine Eltern] hat ja die Wahl, ob er mitmacht oder nicht. In manchen Bundesländern gibt es Ethikunterricht. Der ist dann Pflicht für alle, die nicht irgendeinen Religionsunterricht besuchen.
Kirchensteuern sind bekanntlich keine Steuern, sondern Mitgliedsbeiträge. Dass sie vom Finanzamt eingezogen werden können, ist eine Dienstleistung, für die die Kirche bezahlen muss.
Ja, ja, die Trennung hinkt eben. Aber eine grundsätzliche Neuordnung wäre ein riesiges Projekt. Obwohl es heute, im Gegensatz zu früher, gar nicht unmöglich wäre, weil der Einfluss der Kirchen auf die Gesellschaft gewaltig abgenommen hat. Welcher Katholik z. B. gibt heute noch einen Sechser dafür, was der Papst oder sein Pfarrer über Verhütung oder über Wiederverheiratung nach einer Scheidung sagen? Das war mal völlig anders.
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GSch
Staatskirchenverträge sind Verträge zwischen dem Staat und einer Religionsgemeinschaft. Warum soll es das nicht geben, wenn eine Religionsgemeinschaft von bedeutender Größe ist. Vermutlich meinst du das Reichskonkordat von 1933. Aber dadurch entstand keine Staatskirche. Obwohl es ein Staatskirchenrecht durchaus gibt. ....
Egal ob Staatskirchen-Vertrag oder Staats-Kirchenvertrag, beides bedeutet: Staat und Kirche sind so eng verflochten, dass man von Staatskirche sprechen muss.
Durch diese Verträge entsteht keine Staatskirche, die gab es bereits, die Regierung darf für den Kirchenstaat den Vertrag mit Rom machen.
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tosh
Durch diese Verträge entsteht keine Staatskirche, die gab es bereits, die Regierung darf für den Kirchenstaat den Vertrag mit Rom machen.
Erstens entsteht durch einen solchen Vertrag noch lange keine Staatskirche, denn das müsste in der Verfassung irgendwie verankert werden. Da steht aber seit 1919 drin, dass es so etwas nicht gibt (Art. 137 Abs. 1 WRV i. V. m. Art. 140 GG).
Zweitens hast du offenbar eine sonderbare Rom-Fixierung. Die römisch-katholische Kirche ist in Deutschland selbstverständlich wichtig, aber deswegen ist Deutschland noch lange kein katholisches Land wie Italien, Spanien usw. Und seit 1933 gibt es einen Vertrag, der die Rechtsverhältnisse der RKK in Deutschland regelt. Aber die Nazis haben sicherlich keine Staatskirche zugelassen, und in der Bundesrepublik gibt es das auch nicht, weil verfassungswidrig, siehe oben.
Da in Deutschland die katholische und die evangelische Kirche vergleichbar stark und einflussreich sind, müsste man ja dann zwei Staatskirchen gründen, was irgendwie schwierig wäre. Und auch nicht reichen würde, weil es die deutsche evangelische Kirche als solche rechtlich gar nicht gibt, sondern eine ganze Reihe von unabhängigen Landeskirchen. Nicht auszudenken, was dabei herauskäme.
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GSch
Erstens entsteht durch einen solchen Vertrag noch lange keine Staatskirche, ...
Das habe ich doch selbst geschrieben. Die Staatskirche(n) gab es schon länger. Der Vertrag ist nur ein Zeichen dafür.
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Aber die Nazis haben sicherlich keine Staatskirche zugelassen...
Sie hatten den Vertrag von 1933 nur zähneknirschend übernommen, aber mir ist bekannt dass sie in der Nacht ihres Sieges alle Priester und Pfarrer ermorden wollten.
Gut dass die AfD die steuerliche Kirchenfinanzierung abschaffen will.
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tosh
Das habe ich doch selbst geschrieben. Die Staatskirche(n) gab es schon länger. Der Vertrag ist nur ein Zeichen dafür.
Oh, ich hatte vergessen, zu erwähnen, dass die Staatskirche 1919 von Verfassung wegen abgeschafft wurde.
Die Erhebung der RKK zur Staatskirche hätten sich die Protestanten sicher nicht bieten lassen.
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tosh
Sie hatten den Vertrag von 1933 nur zähneknirschend übernommen, aber mir ist bekannt dass sie in der Nacht ihres Sieges alle Priester und Pfarrer ermorden wollten.
Warum haben sie es nicht getan? Als das Konkordat abgeschlossen wurde, hatten sie ja längst die Macht, und auch das Ermächtigungsgesetz gab es schon (sonst hätte das Konkordat nie rechtskräftig werden können).
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tosh
Gut dass die AfD die steuerliche Kirchenfinanzierung abschaffen will.
Ich würde es begrüßen, wenn sich mal jemand an dieses heiße Eisen machen würde, aber ob nun gerade die AfD den Zaun pinseln wird, wollen wir erst noch sehen.
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GSch
...Warum haben sie es nicht getan? Als das Konkordat abgeschlossen wurde, hatten sie ja längst die Macht, und auch das Ermächtigungsgesetz gab es schon (sonst hätte das Konkordat nie rechtskräftig werden können).
Die wolten erst die Diktatur ausbauen und ihre wichtigeren Feinde (innen und aussen) besiegen.
Dazu brauchten sie die Staatskirche (katholisch und evangelisch) zunächst noch.
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Jim_Panse
https://www.epochtimes.de/politik/de...-a2667915.html
gut oder schlecht?
ich denke das ist ein richtiges Signal für die Staatszersetzende Pro Multikulti Kirchen ... sehe aber , bei Erfolg, eine letzte Hochburg der westlichen Welt und Ihrer Kultur dahingehen.
Wie man sieht bin ich da hin und her gerissen ....
Was denkt Ihr?
Am besten wäre es, wenn der Staat auch nicht mehr die Kirchensteuer einzieht.
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Heinrich_Kraemer
Kein wunder daß die Profiteure der deutschen Staatskirchen so aufjaulen bzgl. AfD.
Wo es doch gerade der dt. Staatskirche gerade durch ihre staatlich eingetriebenen Pfründe an einer "Dynamik des Glaubens fehlt" (Ratzinger in "Letzte Gespräche").
Deswegen wurde ja auch in einer kath. Kirche die Kollekte für den Bau der Moschee in Ehrenfeld verwendet und dieser Woelki gratuliert ja noch zum Ramadan.
Hat uns je ein Musel zu Weihnachten gratuliert oder was für die Kirche gespendet ?
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latrop
Deswegen wurde ja auch in einer kath. Kirche die Kollekte für den Bau der Moschee in Ehrenfeld verwendet und dieser Woelki gratuliert ja noch zum Ramadan.
Hat uns je ein Musel zu Weihnachten gratuliert oder was für die Kirche gespendet ?
Ich gratulier zum Ramadan und bekomme auch gratuliert zu Weihnachten.
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Btw/
wie weit ist die AFD denn jetzt mit Ihrem Unterfangen gekommen?
das Thema ist wohl im Sande verlaufen ... wie so vieles ....