Zitat von
Leibniz
Auf der letzten Pressekonferenz stellte Lagarde einige Neuerungen vor. Hauptsächlich die Ausweitung und Herabsetzung der Zinsen für Long Term Refinancing Operations (LTRO) auf bis zu -0,75%.
Zusätzlich zum bisherigen Asset Purchase Program (APP) sollen 120 Milliarden an Anleihen u.a. des Privatsektors gekauft werden.
Sie sagte man würde gegen Ende des APP gegen den EZB Kapitalschlüssel konvergieren. Offenbar gedenken sie also nicht, sich unmittelbar an den Kapitalschlüssel zu halten.
Der EZB-Kapitalschlüssel gibt vor, in welchen Anteilen jeweilige Staatsanleihen erworben werden. Dabei soll das Verhältnis des jeweiligen Anteils am Stammkapital der EZB abgebildet werden. Die Bundesbank hält beispielsweise etwa 18% des EZB-Anteile an Stammkapital. Dementsprechend müssen etwa 18% der zu erwerbenden Staatsanleihen BRD-Staatsanleihen sein.
Dieser Kapitalschlüssel ist seit geraumer Zeit ein Problem, weil Bundesanleihen knapp werden, während der Preis für italienische Staatsanleihen fast täglich fällt mangels Nachfrage bzw. mangels EZB-Käufen.
In Euro-Staatsanleihen (EGB) ist die Liquidität mit der Volatilität an den Märkten auch um 90% gefallen. Dieses Bild gab es seit mindestens zehn Jahren nicht mehr.