AW: Zürich: Serbe verprügelt britischen NATO-Piloten
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Gryphus
Das ist doch lächerlich. Die Masse hatte noch nie das entscheidende Wort darin, was richtig und was falsch ist. Mache Konformismus zu einer moralischen Norm und wir können die gesamte Zivilisation in die Tonne treten.
Frag doch mal Nichtserben, ob der Natoeinsatz richtig war. Die Mehrheit wird auf irgendwelche Massaker an Albanern hinweisen und sagen, ja es war richtig.
Also muss man die Leute erst mal informieren, ehe man individuell bestrafen kann.
Aus diesem Grunde scheitern alle terroristischen Einzelaktionen, weil, auch wenn sie einen wahren Kern haben mögen, die Öffentlichkeit gegen sie ist.
Hingegen kannst du einen Tyrannen ohne Skrupel ermorden, wenn du die Öffentlichkeit hinter dir weisst.
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Klopperhorst
Frag doch mal Nichtserben, ob der Natoeinsatz richtig war. Die Mehrheit wird auf irgendwelche Massaker an Albanern hinweisen und sagen, ja es war richtig.
Also muss man die Leute erst mal informieren, ehe man individuell bestrafen kann.
Aus diesem Grunde scheitern alle terroristischen Einzelaktionen, weil, auch wenn sie einen wahren Kern haben mögen, die Öffentlichkeit gegen sie ist.
Hingegen kannst du einen Tyrannen ohne Skrupel ermorden, wenn du die Öffentlichkeit hinter dir weisst.
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Es geht zum Einen nicht darum, auch nur einen Menschen zu überzeugen – schon gar nicht die Masse –, sondern darum, Tatsachen zu schaffen und sich an seinem eigenen moralischen Kompass zu orientieren. Das Richtige zu tun muss nicht unbedingt etwas in der Welt verändern, aber es dient immer als eine Art Selbstbestätigung.
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Stechlin
Ich lege auch keinen Wert darauf, Dir irgendwelche Erlaubnisse zu erteilen. Tiere und hirnlose Geister tun sowieso das, was der Trieb ihnen befielt.
Meine Handlungen sind vollkommen unabhängig von dem, auf was du Wert legst. Und deine affektierte preußische Pflichtbewusstseinsattitüde nimmt dir lächerlichen Möchtegern-Bismarck ohnehin keiner ab.
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Gryphus
Es geht zum Einen nicht darum, auch nur einen Menschen zu überzeugen – schon gar nicht die Masse –, sondern darum, Tatsachen zu schaffen und sich an seinem eigenen moralischen Kompass zu orientieren. Das Richtige zu tun muss nicht unbedingt etwas in der Welt verändern, aber es dient immer als eine Art Selbstbestätigung.
Es geht nicht um Selbstbestätigung, weil der Mensch nicht nur ein Individuum ist, sondern vor allem Verantwortung für andere Menschen, insbesondere seine Kinder, Familie und sein Volk besitzt.
Deswegen erst mal nachdenken, wie man noch mehr verändern kann, als sich mit ein paar Faustschlägen ins Gefängnis zu bringen. Die Antwort ist klar: Ja, man kann ohne Gewalt viel mehr verändern, wenn man es gut anstellt.
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Shahirrim
Ja, das habe ich verstanden. Sehe ich zwar anders, aber OK.
Nur meine Frage war ja eigentlich, dass du als sogenannter "Zivilisierter" es ablehnst, dass jemand Ankläger, Richter, Verteidiger und Henker zu vereinen. Dann muss es aber doch Alternativen geben, an die sich jemand wenden kann. Die gibt es aber in diesem Fall nicht. Ich finde es jedenfalls nicht so dolle, wenn Mörder prahlend durch die Gegend laufen können, weil wir in einer Gesellschaft leben, in der in diesem rechtlichem Abschnitt das Recht des Stärkeren gilt. Dass dann jemand spontan diese Justizlücke schließt, kann ich zumindest nachvollziehen.
Das wäre anders, wenn er sich rechtlich gegen den Kerl hätte wehren können. Dann würde ich dir zustimmen.
Ja, und zwar prinzipiell. Ich ziehe die Ungerechtigkeit der Unordnung (Anarchie) vor. Das mag man kritisieren, es ist sicherlich auch nicht moralisch in Ordnung, aber das ist mein deutscher Charakter, den ich nicht ablegen kann. Mir ist bewusst, dass ich mich mit dieser Haltung angreifbar mache, aber nun - was geht mich das Elend in Serbien an.
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Gryphus
Selbst wenn wir annehmen, dass die Befehle des Piloten nicht kriminell gewesen wären – und das waren sie im Falle Yugoslawiens durchaus –, so fehlt es ihm doch deutlich an Bescheidenheit und Verständnis der Soldatenbürde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Veteranen des Zweiten Weltkriegs sich so verhalten hätten. Diesen haben ihre Feinde noch Auge in Auge gesehen und waren sich ihrer eigenen Sterblichkeit und Verwundbarkeit mehr als bewusst. Sowas lehrt einem Demut. Für NATO-Piloten, die relativ wehrlose Länder ohne relevante Konsequenzen [mit Uran-Munition] bombardieren, oder für Leute, die Drohnen steuern, muss das Töten von Menschen wie eine Art Computer-Spiel sein – und ein Anlass, um in Bars zu prahlen. Ob sowas einen Hieb auf die Nase verdient, weiß ich nicht, aber der Brite widert mich definitiv deutlich mehr an als der Serbe es könnte.
Grundsätzlich ein vertretbarer Standpunkt. Sachlich, sauber, durchdacht.
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Stanley_Beamish
Meine Handlungen sind vollkommen unabhängig von dem, auf was du Wert legst. Und deine affektierte preußische Pflichtbewusstseinsattitüde nimmt dir lächerlichen Möchtegern-Bismarck ohnehin keiner ab.
Wenn wir postulieren, dass Du ein Niemand bist, dann ist der Satz sowohl semantisch als auch faktisch richtig.
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Zyankali
soldaten tun ihren job. warum ist soldat und söldner eigentlich so ähnlich ?
der soldat muß es tun, wenn ihm seine regierung den befehl gibt,
der söldner kann sich überall auf der ganzen welt verdingen und verdient geld damit.
wenn es ganz übel ausgeht, sind sie am ende beide tot.
und jetzt?
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Stechlin
Ja, und zwar prinzipiell. Ich ziehe die Ungerechtigkeit der Unordnung (Anarchie) vor. Das mag man kritisieren, es ist sicherlich auch nicht moralisch in Ordnung, aber das ist mein deutscher Charakter, den ich nicht ablegen kann. Mir ist bewusst, dass ich mich mit dieser Haltung angreifbar mache, aber nun - was geht mich das Elend in Serbien an.
Ist OK.
Ich hoffe nur, dass das kein moralinsaures Maulheldentum von dir ist, sondern es sich auch in der Praxis bewährt. So was kann man leicht schreiben, wenn einem nicht das Haus weggebombt wurde in einem völkerrechtswidrigem Krieg, man vielleicht auch noch verletzt wurde und Familienangehörige oder Freunde verloren hat und es keine Möglichkeit gibt, die Täter vor Gericht zu bringen. Erst dann, wenn dann so ein Prahlhans vor dir steht, zeigt sich, ob das nur Worte sind.
Für mich ist diese Situation zu abstrakt, als dass ich mir da eine charakterliche Selbsteinschätzung zutraue, weswegen ich auch hier so schreibe, wie ich schreibe.
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Es gibt noch gute Nachrichten! :dg:
Nochmals wird der Pilot seine Fresse nicht aufreißen.