AW: Zweifel an Out of Afrika Theorie
Wieso sind die vielen Menschenarten ausgestorben, bis auf eine, aber die vielen Affenarten erhalten geblieben? Und warum haben sich die nach Norden weggewanderten "Afrikaner" so weiter entwickelt wie sie es taten, aber die in Afrika verbliebenen nicht? Das frage ich mich oft.
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Skaramanga
Wieso sind die vielen Menschenarten ausgestorben, bis auf eine, aber die vielen Affenarten erhalten geblieben? Und warum haben sich die nach Norden weggewanderten "Afrikaner" so weiter entwickelt wie sie es taten, aber die in Afrika verbliebenen nicht? Das frage ich mich oft.
Niemand weiß die genaue Antwort auf deine Frage, aber klimatisch bedingte Anpassungen kommen höchstwahrscheinlich der Richtigkeit am nächsten.
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Skaramanga
Wieso sind die vielen Menschenarten ausgestorben, bis auf eine, aber die vielen Affenarten erhalten geblieben? Und warum haben sich die nach Norden weggewanderten "Afrikaner" so weiter entwickelt wie sie es taten, aber die in Afrika verbliebenen nicht? Das frage ich mich oft.
Manche vermuten bei den mongoliden und europiden Großrassen eine Durchmischung mit Genen des Nenadertalers und der sogenannten Denisova-Menschen, die den negriden Rassen definitiv fehlt.
Hier eine Karte die die Verteilung der Denisova-Gene in der heutigen Weltbevölkerung zeigt
https://phys.org/news/2016-03-world-...ry-modern.html
Es wären damit also nicht alle Hominiden-Formen ausgestorben, sondern es hätte eine gewisse Hybridisierung stattgefunden, von der die Afrikaner aber nichts mitbekommen haben. Es ist allerdings in der Paläoanthropologie stark umstritten, inwiefern Neandertaler und Denisova-Mensch eigenständige Arten oder nur Unterarten des Homo sapiens darstellen. genetisch unterscheidbar sind sie allemal.
Zum vermutlich außerhalb von Expertenkreisen weniger bekannten Denisova-Menschen hier der entscheidende Originalartikel aus "Nature"
http://www.rifters.com/real/articles...ause_et_al.pdf
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Suppenkasper
(...)
Es ist allerdings in der Paläoanthropologie stark umstritten, inwiefern Neandertaler und Denisova-Mensch eigenständige Arten oder nur Unterarten des Homo sapiens darstellen. genetisch unterscheidbar sind sie allemal.
(...)
Von einem solchen Streit lese ich hier zum ersten Mal.
Allerdings existieren Spekulationen, dass der Denisova eventuell vom Neandertaler abstammt.
Fettung durch mich
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Kurti
Von einem solchen Streit lese ich hier zum ersten Mal.
Allerdings existieren Spekulationen, dass der Denisova eventuell vom Neandertaler abstammt.
Fettung durch mich
Hallo Kurti, das kannst Du sogar bei Blödelpedia nachlesen, zumindest in der englischen Version ist es ganz schön auf den Punkt gebracht unter dem Kapitel "Classification".
https://en.wikipedia.org/wiki/Neanderthal
Dort finden sich auch viele Literaturzitate aus der Fachliteratur.
Da es sich hier um ein politisch unverdächtiges Thema handelt stimmt sogar alles weitgehend was darin zu lesen ist - ich habe als studierter Geo- und Biowissenschaftler zumindest ein bisschen Kenne auf dem Gebiet. Und nein, beim Stichwort Geo bitte nicht denken ich wäre die Reinkarnation von Axel Stoll :D.
Prof. Pääbo, einer der Entdecker des Denisova-Menschen sparch sogar mal vom "taxonomic war" - also einem regelrechten "Krieg" um die korrekte Klassifikation des Nenadertalers im Vergleich zu Homo sapiens. Ein Konsens ist bis heute nicht erzielt worden.
Den Graecopithecus halte ich übrigens für einen sehr zweifehlhaften Kandidaten. Mit so wenigen Knochenresten bei einer so laten Frühform so weitreichende Schlüss zu ziehen ist schon arg gewagt. Von Sahelanthropus liegt immerhin ein ziemlich kompletter Schädel vor, da kann man schon einiges mehr dazu sagen.
Andererseits ist der Graecopithecus eine "Nazi-Entdeckung" und wurde nach dem zweiten Weltkrieg von dem berühmten deutschen Paläoanthropologen Prof. von Koenigswald beschrieben, von daher müsste ich mich ja fast drüber freuen wenn's stimmt.
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Suppenkasper
Manche vermuten bei den mongoliden und europiden Großrassen eine Durchmischung mit Genen des Nenadertalers und der sogenannten Denisova-Menschen, die den negriden Rassen definitiv fehlt.
Hier eine Karte die die Verteilung der Denisova-Gene in der heutigen Weltbevölkerung zeigt
https://phys.org/news/2016-03-world-...ry-modern.html
Es wären damit also nicht alle Hominiden-Formen ausgestorben, sondern es hätte eine gewisse Hybridisierung stattgefunden, von der die Afrikaner aber nichts mitbekommen haben. Es ist allerdings in der Paläoanthropologie stark umstritten, inwiefern Neandertaler und Denisova-Mensch eigenständige Arten oder nur Unterarten des Homo sapiens darstellen. genetisch unterscheidbar sind sie allemal.
Zum vermutlich außerhalb von Expertenkreisen weniger bekannten Denisova-Menschen hier der entscheidende Originalartikel aus "Nature"
http://www.rifters.com/real/articles...ause_et_al.pdf
ich hatte letzte Woche eine Diskussion mit einem Studenten, der mir auch wieder entegenhielt, alle Menschen seien doch gleich. War aber eine gute Runde, er hat meine Argumente akzeptiert und mir in einigen Punkten der derzeitigen Einwanderungspolitik sogar recht gegeben, in einigen Punkten hab ihm ein paar google Aufgaben mit gegeben :D
AW: Zweifel an Out of Afrika Theorie
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marion
ich hatte letzte Woche eine Diskussion mit einem Studenten, der mir auch wieder entegenhielt, alle Menschen seien doch gleich. War aber eine gute Runde, er hat meine Argumente akzeptiert und mir in einigen Punkten der derzeitigen Einwanderungspolitik sogar recht gegeben, in einigen Punkten hab ihm ein paar google Aufgaben mit gegeben :D
Naja, die Wissenschaft lehrt uns eben etwas anderes, zumindest wenn es um politisch unverdächtige "Urmenschen" geht kann man das offenbar auch hierzulande noch ganz frisch und frei diskutieren. Für viele sicherlich ein schöner Augenöffner, die an die völlige, auch genetische "Gleichheit" der Menschenrassen glauben. Zu schade ist, dass die gesamten Originalfossilien des berühmten Peking-Menschen, bis auf eine Hand voll Zähne in einem schwedischen Museum, im zweiten Weltkrieg verschütt gegangen sind. Die würden sicherlich in dem Zusammenhang auch sehr interessant sein.
Den Peking-Man hat übrigens ein Österreicher entdeckt, der Paläontologe Dr. Otto Zdansky, der den ersten Zahn fand... Den Ruhm haben andere eingeheimst. Auch auf dem Gebiet der Paläoanthropolgie, heute von den Amerikanern und Briten beherrscht, waren wir (und da beziehe ich die Ostmärker einfach mal mit ein) einmal gar nicht so schlecht.
AW: Zweifel an Out of Afrika Theorie
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Suppenkasper
Hallo Kurti, das kannst Du sogar bei Blödelpedia nachlesen, zumindest in der englischen Version ist es ganz schön auf den Punkt gebracht unter dem Kapitel "Classification".
https://en.wikipedia.org/wiki/Neanderthal
(...)
Wikipedia geht immer auch auf die von Minderheiten vertretenen, kontroversen Gegen-Theorien ein. Hieraus Beweise abzuleiten, finde ich schon ziemlich abenteuerlich, zumal der zeitliche Rahmen überhaupt nicht passt. Der Homo sapiens existiert erst seit ca. 200000 Jahren.
Zitat:
Fossil evidence suggests Neanderthals evolved in Europe, separate from modern humans in Africa for more than 400,000 years. They are considered either a distinct species,
Homo neanderthalensis,
[17][18][19] or more rarely[20] as a subspecies of
Homo sapiens (
H. s. neanderthalensis).
[21][22]
Fettung durch mich
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Kurti
Wikipedia geht immer auch auf die von Minderheiten vertretenen, kontroversen Gegen-Theorien ein. Hieraus Beweise abzuleiten, finde ich schon ziemlich abenteuerlich, zumal der zeitliche Rahmen überhaupt nicht passt. Der Homo sapiens existiert erst seit ca. 200000 Jahren.
Fettung durch mich
Das sind keine Minderheitstheorien, sondern das war sehr lange Zeit Stand der Wissenschaft. Auch wäre es mir neu, dass die besagte Weltnetzseite so sonderlich gut auf Minderheitstheorien zu sprechen wäre. In anderen Bereichen werden diese vollständig totgeschwiegen.
Wie dem auch sei - das gehört ja auch nicht zum Thema - auch aus den unterschiedlichen "Populationen" des Homo erectus, wie es heute betrachtet wird, wurden zunächst einmal verscheidene Arten gemacht, Homo erectus, Homo pekingensis, Homo rhodesiensis usw.
Das ist der übliche, in allen Feldern der biologischen Taxonomie vorzufindene Streit zwischen "lumpers" und "splitters", die ersteren betonen die Gemeinsamkeiten, die letzteren die Unterschiede. der erstere sieht eine Art, wo der andere drei oder vier erkennt. In der Biologie mögen solche Fälle durch genetische Methoden heutzutage zumindest theoretisch relativ leicht lösbar sein, in der Paläontologie, wo wir es in der Regel nur mit fossilen Knochen und Zähnen zu tun haben, ist so etwas aber weitaus kniffliger und in letzter Konsequenz wahrscheinlich ohnehin unlösbar, solang keine alte DNS vorliegt.
Der Homo sapiens ist übrigens wohl deutlich älter als 200.000 Jahre, Fossilien aus Nordafrika, und zwar auch brauchbares Schädelmaterial von mehreren Individuen, legen neuerdings ein Alter von mindestens 300.000 Jahren nahe
http://www.sciencemag.org/news/2017/...-found-morocco
AW: Zweifel an Out of Afrika Theorie
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Kurti
Im Laufe der Evolution des Menschen entstanden viele Arten, die jedoch allesamt ausstarben - übrig blieb einzig der Homo sapiens. Dessen Entwicklungslinie - von den Australopithecinen bis zum Homo erectus - wurde, trotz aller Unkenrufe, bislang nur in Afrika festgestellt.
Speziell für dich noch einmal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stamme...e_des_Menschen
Das behauptest du - und Wiki.
Und was von euch beiden in dieser Frage zu halten ist, braucht der Mehrheit der hiesigen Nutzer nicht weiter erläutert zu werden....
Zitat:
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Kurti
Wenn also Millionen Jahre alte Fossilien von Menschenartigen (Hominiden) in Europa gefunden wurden, so widerlegt diese Tatsache klar die Gegner der Out-of-Africa-Theorie. Deren Hauptargument ist bekanntlich, dass die klimatischen Bedingungen in Europa keine Fossilien zuließen.
Kurti, das ist - wie so oft - eines deiner klassischen Eigentore.... :lach:
Man hat nur die Zähne gefunden, denn die sind das wohl widerstandsfähigste Material in unseren dauernassen mitteleuropäischen Böden. Kein weiteres Stück des Schädels oder wenigstens des Kiefers.
Ganz anders in den trockenen Sand-Savannen Afrikas, in denen sich Skelette viele Millionen Jahre gut erhalten konnten.
Du kannst noch so strampeln, dieser Fund belegt eindeutig, dass die Ausbreitung der Hominoidea lange vor dem angeblichen Out-of-Afrika begonnen hatte - und damit auch die Weiterentwicklung an verschiedenen Stellen parallel verlief.