Zitat von
OneDownOne2Go
Nun, ein kurzer Ausflug ins OffTopic sei gestattet. Ich bin auch ein Freund der Reisefreiheit, allerdings nur dann, wenn die EU es schafft, ihre Außengrenzen auch wirksam zu behaupten, und wenn "Sozialtourismus" innerhalb der EU unterbunden wird. Ich meine, wieso sollte ich Kindergeld für Polen bezahlen, die nur eine Postadresse in Deutschland haben, oder "Existenzsicherung" für jeden Zigeuner, der ins Land getaumelt kommt? Unter den aktuellen Bedingungen ist der Schengen-Raum ein Katastrophe in nahezu jeder Hinsicht, und ich würde lieber wieder mit den alten Grenzkontrollen leben, als mit all den Nebenwirkungen. Deswegen müssen wir ja nicht gleich wieder Zollgrenzen errichten und das ewige Spiel mit den Wechselkursen wieder anfangen, aber ohne Kontrolle geht es meiner Ansicht nach nicht.
Die EU hat den Frieden in Europa gesichert? Du gestattest, dass ich lache? Es ist die faktische Unmöglichkeit, im Zeitalter der Kernwaffen einen Krieg mit Aussicht auf "Erfolg" zu führen, das geht schlicht nicht, ebenso, wie sich Konflikte nicht sicher auf konventionelle Waffen beschränken lassen, wenn auch nur ein Teilnehmer Kernwaffen besitzt. Und da Deutschland aktuell seinen traditionellen Neidern und Gegnern einfach macht, es eher mit Mitleid und Verachtung zu betrachten, als mit Neid oder "Ehrfurcht", ist auch das Potenzial passiviert, das in den letzten 150 Jahren immer mal wieder für Krieg in Europa gesorgt hat. Das hat nicht die EU bewerkstelligt, die ist nur Ausdruck dieses Zustandes. Inzwischen macht man, salopp formuliert, seine europäischen Nachbarn und Freunde auf andere Weise fertig. Man teil seine astronomischen Schulden mit ihnen, schiebt ihnen massenweise Menschenmüll aus aller Herren Länder zu, droht dauernd mit Säumnis-Verfahren wegen allem möglichen Unsinn, oder man zielt auf die Vernichtung von Schlüsselindustrien durch Festlegung wahnwitziger Grenzwerte für alles mögliche. Wozu also noch Krieg? Ruinen schaffen ohne Waffen, das ist der europäische Ansatz. ;)
Die Russen machen sicher nicht alles besser, sie haben auch nicht bei allem die besseren Waffen, die bessere Technik, und schon gar nicht haben sie irgend eine Form "moralischer Überlegenheit", aber sie machen es eben auch nicht schlechter als der Westen, zumal gemessen daran, von welchem Stand aus sie in den 90ern gestartet sind. Dort haben andere Dinge Bedeutung als hier, individuelle Freiheiten, Selbstverwirklichung, alles gut und schön, aber doch bitte nicht zu Lasten der Allgemeinheit, so sieht das "der Russe" in der Mehrheit, während bei uns quasi jeder in höchsten Tönen spinnen darf und sich darauf verlassen kann, dass ihm schon irgend ein Minderheitenstatus das Recht dazu sichern wird. Und natürlich den Opfer-Status, der ist ja auch ganz, ganz wichtig. Ich bin ein Zyniker, aber im Grunde doch ein toleranter Mensch, nur hat das bei uns inzwischen solche Auswüchse gebildet, dass ich - obwohl einst überzeugter Fan der Bonner Republik - mich frage, ob ein "kleiner Hitler" nicht mal wieder angebracht wäre. Und sei es nur, um die Leute mal an echte Probleme zu erinnern, damit sie nicht dauernd wegen eingebildeten Dramen jammern und wehklagen.