Selbst Tino Chrupalla ist nicht auf Meuthens Seite:
https://www.spiegel.de/politik/deuts...a-ad40f7bfe3cb
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Selbst Tino Chrupalla ist nicht auf Meuthens Seite:
https://www.spiegel.de/politik/deuts...a-ad40f7bfe3cb
Diese Formulierung ist völlig unangebracht. Sie unterstellt, Chrupalla wäre ansonsten ein guter Freund von Meuthen. Davon kann aber nicht die Rede sein. Chrupalla macht einen guten Job als eher Rechtsaußen-Vertreter. Der kommt aus dem Höcke-Kreis und seine innere Überzeugung hat er nicht an der Führungsgarderobe abgegeben. Chrupalla wurde hier ja schon oft als Weichei und untauglich diffamiert. Wie man sieht ist das alles Quatsch. Der Mann hat sehr wohl Rückgrat und ist genau der Richtige auf seinem Posten. Sage ich schon von Anfang an. Dass er dabei mit Meuthen aneinandergerät, wenn es um Flügelangelegenheiten geht, ist nur folgerichtig.
Dabei hat Meuthen in diesem Fall recht. Der Kurs der AfD ist grundsätzlich demokratisch angelegt. Das bedeutet, man braucht keine private Schlägerbande wie damals die SA (eine solche wäre auch weit und breit nicht zu finden), sondern Wählerstimmen, Wählerstimmen, Wählerstimmen. Die verortet Prof. Meuthen da, wo jeder intelligente Mensch sie sucht. Dort wo die Mehrzahl der Wähler geistig beheimatet ist. In der Mitte. Für Revolution und Staatsputsch etc. gibt es im Moment keinen Boden. Das kann sich ändern, wenn der shutdown überdehnt wird, die Weltwirtschaft kollabiert und durch das ständige Drucken von frischem Geld eine Inflation geboren wird, die das Volk in die Armut treibt.
Der Weg zu den Wählerstimmen der bürgerlichen Mitte kann natürlich nicht über eine Spaltung der AfD führen. In diesem Punkt hat eben Chrupalla recht und er wird sich auch durchsetzen. Ein AfD ohne Höcke wäre wie Wasser ohne das zweite Wasserstoffatom. Ungenießbar.
Die AfD ist eines der Reaktionen auf diesen Kult der Mitte.
Zitat:
Das Drängen in „die Mitte“ nimmt damit die Dimension eines quasireligiösen, säkularen Kultes an. Das Füllwort muss ein Dilemma überdecken, das vor allem den großen Volksparteien zunehmend zu schaffen macht. Die traditionelle Anordnung der Gesellschaft in links und rechts sowie einem – eng mit dem liberalen Bürgertum verbundenen – ausgleichenden Zentrum gehört ebenso der Vergangenheit an wie die Existenz der dazugehörigen geschlossenen soziokulturellen Milieus. Dennoch sind soziale, weltanschauliche, kulturelle Konflikte aus der Gesellschaft nicht verschwunden. Doch sie verlaufen oft quer zu den überkommenen ideologischen Zuordnungen und politischen Lagern.
- Der riskante Kult um die politische Mitte (14.01.2008)Zitat:
Wer jedem verspricht, sich seiner Interessen und Bedürfnisse anzunehmen, läuft Gefahr, am Ende alle zu enttäuschen. Während sich der rhetorische Horizont der großen Parteien so immer mehr weitet, um möglichst jedermann anzusprechen, bröckeln sie an den Rändern, und es erwächst ihnen die Konkurrenz neuer Splitterparteien, die vorgeben, Sonderinteressen konsequenter vertreten zu können.
Die Regierung zeichnet ein ganz anderes Bild. Eine aktuelle (System-)Umfrage ergibt, daß der Umgang mit Corona den Systemparteien viel Zustimmung und Lob eingebracht hat. Das deutsche Volk wäre mit deren Arbeit überaus zufrieden und hätte das Ansehen der Regierungsparteien damit erheblich aufgewertet.