AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?
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Stechlin
In vielen Punkten hast Du sicherlich recht, jedoch bekommt man beim Lesen Deiner Zeilen den Eindruck, in Deutschland durchlebten die Menschen permanent ein Martyrium. Ich will Dir was sagen: Wir leben hier auf einer Insel der Glückseligen, ungeachtet all der Fehler und moralischen Kniefälle hierzulande. Ein Blick über alle Grenzen des Landes bestätigt diesen Eindruck.
Ich bin nun wahrlich kein Verteidiger des BRD-Systems, aber auch bei der Bewertung desselben darf Objektivität und Augenmaß bei der Wahl der beschreibenden Begrifflichkeiten angemaht werden. Kurzum: übertreib es nicht!
Ich übertreibe nicht. Die Arbeitswelt wird heutzutage in den Medien vollkommen ausgeblendet.
Ich habe vor kurzem auch mal auf Youtube Videos aus der Arbeitswelt gesucht. Nichts! Gar nichts.
Da ich mit der DDR-Propaganda aufgewachsen bin interessiere ich mich wenn ich mit anderen Menschen rede, für ihre Arbeit.
Und ich bekomme immer nur die schauerlichsten Geschichten zu hören.
Diese veröffentliche ich zum Teil hier:
http://www.politikforen.net/showthre...-Beobachtungen
Aber Niemand redet darüber. Nur wenn ich explizit frage, kommen ein paar Informationen.
Alle ertragen es stoisch.
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Stechlin
Unsinn! Die Freiheit des Menschen besteht einzig und allein darin, sich für die Pflicht zu entscheiden. Andere Freiheiten sind nur Illusionen, und das macht die Menschen närrisch.
Für einen Preußen die richtige Einstellung, dafür :respekt: Aber für alle anderen ist die Freiheit das "höchste Gut" :top:
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Stechlin
Zustimmung! Es war eben nicht alles gut, aber einiges schon. Bei der Bewertung der DDR-Geschichte ist Objektivität und Differenziertheit so wichtig wie überall.
Es war einiges gut in der DDR!
Klaus Steinitz schreibt in seinem Buch "Das Scheitern des Realsozialismus" bezüglich positiver Erfahrungen der 70 bzw. 40 jährigen Geschichte des Realsozialismus: Diese bestehen nicht nur in den bekannten Leistungen in der Bildung, gesundheitlichen Versorgung, Kultur, in der Erleichterung der Verbindung von Familie und Erwerbsarbeit und damit auch bei wichtigen Seiten der Gleichstellung der Frau, in der Überwindung von Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit, sondern auch in Veränderungen im Sozialverhalten der Menschen. Es ist angesichts der gegenwärtigen Diskussion in Deutschland um notwendige Kürzungen der Sozialleistungen erwähnenswert, dass es unter den schwierigen Bedingungen Ende der 1980er Jahre in der DDR weder Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit noch eine Reduzierung der Mittel des Staatshaushalts für soziale Leistungen gab.
Vor allem war die DDR auch ein recht sicheres Land, wenn man es einmal so sieht. Bei Erich Buchholz "Anspruch und Wirklichkeit" lesen wir dazu: Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl, also nach der Kriminalitätshäufigkeit, betrug die Kriminalität in der DDR nur ein Zehntel der der BRD. In der DDR wurde jene auch durch den bekannten Kriminologen Franz von Liszt schon vor dem Ersten Weltkrieg ausgesprochene Erkenntnis verwirklicht, dass eine gute Sozialpolitik die beste Vorbeugung der Kriminalität ist.
Es bleibt einfach bei der Richtigkeit des Satzes, den Egon Krenz in einer seiner Reden einst treffend herausgestellt hat: Durch die Gehässigkeiten über die DDR wird von den Gebrechen der heutigen Gesellschaft abgelenkt.
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Kniebeule
Ich bin Entsetzt, über den Müll den Du uns hier unterjubeln willst. Nochmal, Dein Video ist irgendwo zusammengeschnittener Müll. Es besagt nichts über eine Stasiaktivität aus. Kein Einbrecher ist so blöd, und lässt sich auch noch Filmen.
"Echt" im Sinne von eines echten Einbruchs ist das Video nicht. Das sind gestellte Szenen, die Schulungszwecken dienten.
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Brotzeit
Man merkt, daß du aus dem Tal der ahnungslosen; sorglosen und umsorgten Systemlinge kommst!
Was interessiert uns dein(e) Akt(e) ?????????????
...
Was interessiert mich dein Gesabbel? Ich weiß, was ich erlebt habe und wie es war. Z. B., dass nicht in Dresden die sorglosen und umsorgten Systemlinge wohnten, sondern in Berlin. Aber du hast ja den Durchblick. Vermutlich durchs Bierglas.
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Bräunie
Es war einiges gut in der DDR!
Klaus Steinitz schreibt in seinem Buch "Das Scheitern des Realsozialismus" bezüglich positiver Erfahrungen der 70 bzw. 40 jährigen Geschichte des Realsozialismus: Diese bestehen nicht nur in den bekannten Leistungen in der Bildung, gesundheitlichen Versorgung, Kultur, in der Erleichterung der Verbindung von Familie und Erwerbsarbeit und damit auch bei wichtigen Seiten der Gleichstellung der Frau, in der Überwindung von Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit, sondern auch in Veränderungen im Sozialverhalten der Menschen. Es ist angesichts der gegenwärtigen Diskussion in Deutschland um notwendige Kürzungen der Sozialleistungen erwähnenswert, dass es unter den schwierigen Bedingungen Ende der 1980er Jahre in der DDR weder Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit noch eine Reduzierung der Mittel des Staatshaushalts für soziale Leistungen gab.
Vor allem war die DDR auch ein recht sicheres Land, wenn man es einmal so sieht. Bei Erich Buchholz "Anspruch und Wirklichkeit" lesen wir dazu: Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl, also nach der Kriminalitätshäufigkeit, betrug die Kriminalität in der DDR nur ein Zehntel der der BRD. In der DDR wurde jene auch durch den bekannten Kriminologen Franz von Liszt schon vor dem Ersten Weltkrieg ausgesprochene Erkenntnis verwirklicht, dass eine gute Sozialpolitik die beste Vorbeugung der Kriminalität ist.
Es bleibt einfach bei der Richtigkeit des Satzes, den Egon Krenz in einer seiner Reden einst treffend herausgestellt hat: Durch die Gehässigkeiten über die DDR wird von den Gebrechen der heutigen Gesellschaft abgelenkt.
Die Denkweise des Klaus Steinitz ist widerlich. Genauso könnte man sagen, im Nazi-Deutschland herrschten die gleichen "guten" Bedingungen wie in der DDR. Und das wäre sogar vergleichbar, denn beide Staaten waren faschistisch .... oder sozialistisch (wie man es beschreiben will: nationalSOZIALISTISCH oder kommunischtisch-SOZIALISTISCH)
In der DDR war nichts gut, gar nichts, überhaupt nichts ... alles nur zum :kotz: .... halt, ja der grüne Pfeil!
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htc
Ich übertreibe nicht. Die Arbeitswelt wird heutzutage in den Medien vollkommen ausgeblendet.
Ich habe vor kurzem auch mal auf Youtube Videos aus der Arbeitswelt gesucht. Nichts! Gar nichts.
Da ich mit der DDR-Propaganda aufgewachsen bin interessiere ich mich wenn ich mit anderen Menschen rede, für ihre Arbeit.
Und ich bekomme immer nur die schauerlichsten Geschichten zu hören.
Diese veröffentliche ich zum Teil hier:
http://www.politikforen.net/showthre...-Beobachtungen
Aber Niemand redet darüber. Nur wenn ich explizit frage, kommen ein paar Informationen.
Alle ertragen es stoisch.
Du gibst an Softwarentwickler zu sein, ein Beruf, mit dem man wohl überall arbeiten kann. Du klingst allerdings ein wenig, als wenn Du arbeitslos bist, denn sonst wüßtest Du ja aus eigener Erfahrung wie es in der Arbeitswelt so zugeht. Ja, wir haben alle mehr oder weniger Druck die wir arbeiten und in einer großen Industriegesellschaft wie der unsrigen, gibt es auch Zustände die nicht in Ordnung sind. Aber: Wir haben eine Wirtschaftskraft, auf die wir stolz sind. Wir exportieren, wir erfinden, wir finanzieren, wir unterstützen, nicht schlecht was? Und dazu noch haben wir all den DDRlern ihre wertlose Ostmark 1:1 getauscht, finanzieren Rentner, die nie eine müde D-Mark oder EURO einbezahlt haben, unfassbar diese Leistung. Dabei tauschte man auf dem Schwarzmarkt 1:10 nur um sich mal ein paar Lewis oder eine Schallplatte mit gescheiter Musik kaufen zu können im guten alten Osten. Vergessen? Zur Arbeitswelt dort soviel, wenn der LKW mit dem Baumaterial halt nicht kam, dann kam er nicht und man wartete eben. Von den Häusern fiel schon der Putz ab, sah aus wie kurz nach dem Krieg die Fassaden zum Teil und da reden wir noch nicht mal von den Straßen. Nicht die so hoch gelobten Demonstrierer zu Leipzig sind Ursache für den Wandel, nein, die Volkswirtschaft war fertig, das ganze System des Ostblock zusammengebrochen, nichts ging mehr.
Ich rede also darüber, was willst Du wissen? Du bekommst immer nur die schauerlichsten Geschichten zu hören? Well, die Deutschen sind nach wie vor Weltmeister im verreisen, haben 30 Tage Urlaub zumeist und meckern auf sehr hohem Niveau. Da sind sie Weltmeister.
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Herr Schmidt
In der DDR war nichts gut, gar nichts, überhaupt nichts ... alles nur zum :kotz: .... halt, ja der grüne Pfeil!
Gut war in der DDR auch der Fortschritt in Sachen "Emanzipation der Frau". In dem Buch "Politisches Grundwissen", herausgegeben vom Zentralkomitee der SED steht hierzu: Die Frau, die jahrhundertlang erniedrigt und als ein zweitrangiges Wesen behandelt wurde, erhält im Sozialismus die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit frei zu entfalten. Es gibt kein einziges kapitalistisches Land, das auch nur im entferntesten gleiches von sich behaupten könnte. In der DDR ist das Recht auf gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit gesichert, die berufliche Förderung der Frau gesetzlich geregelt.
Da kann sich die BRD mal einige Scheibchen von abschneiden, denn hierzulande gilt, was der Spiegel in seiner Ausgabe 2/ 2009 herausgestellt hat: In Deutschland verdienen Frauen im Schnitt 23 Prozentpunkte weniger als Männer und liegen damit im unteren Drittel wie etwa in Estland, der Slowakei und Großbritannien. Im Topmanagement deutscher Großunternehmen beträgt der Anteil der Frauen 5, 5 Prozent- auch das ist im europäischen Vergleich jämmerlich.
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Herr Schmidt
Die Denkweise des Klaus Steinitz ist widerlich. Genauso könnte man sagen, im Nazi-Deutschland herrschten die gleichen "guten" Bedingungen wie in der DDR. Und das wäre sogar vergleichbar, denn beide Staaten waren faschistisch .... oder sozialistisch (wie man es beschreiben will: nationalSOZIALISTISCH oder kommunischtisch-SOZIALISTISCH)
In der DDR war nichts gut, gar nichts, überhaupt nichts ... alles nur zum :kotz: .... halt, ja der grüne Pfeil!
Kann man auch nicht sagen, man pflegte schon einen gewissen Gemeinschaftssinn, der gut für eine Gesellschaft ist. Kinder formierten sich als Pioniere und unternahmen was und zwar zusammen. Dabei lernten sie Spiele oder bewegten sich in der Natur. Das Leben war gewissermaßen geregelt, schon eine Art sicher.
Dabei wurden übrigens die Jungen auch erzogen, das war nicht schlecht, lässt man mal die Ideologie raus. Fehlt heut völlig so was, in dieser Gesellschaft sitzen sie vor irgendwelchen Glotzen und Kisten oder aber drücken sich in Gangs halb kriminell herum. Es gab auch Leute die nicht arbeiteten, aber im Großen Ganzen herrschte Vollbeschäftigung und das über Jahrzehnte. Viel war abgeschaut vom System des Nationalsozialismus, das ist schon richtig, da gab es halt die HJ, BDM. Beides hat halt nicht funktioniert, das Eine führte zum Krieg, das Andere war ein Leben hinter Mauern mit Bevormundung und Bespitzelung.
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Herr Schmidt
Für einen Preußen die richtige Einstellung, dafür :respekt: Aber für alle anderen ist die Freiheit das "höchste Gut" :top:
Freiheit bedeutet allerdings Verantwortung übernehmen zu können, womit wir wieder bei den Pflichten wären ;)