AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?
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marion
dass hab ich mit 50 damals auch nicht verstanden :D mir gings gut und Geld & u. an anderen Sachen (Autos z, Bsp,) hatten wir keinen Mangel
Dann gings Dir sehr gut. Meine Eltern waren damals Anfang-Mitte 40 und hatten weder Auto, noch andere Sachen. Vater Betriebsdirektor und Mutter Ökonom. Waren beide in der Partei und voll auf Linie.
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mabac
Im Osten gab es private Zimmereien, wie überhaupt private Handwerksbetriebe. Warum sollte ein Zimmermann dann Heizer in einem Kino machen?
In den Privatbetrieben oder PGHs gab es kaum/keine Genossen, also auch kein BPO. :)
Aus dem gleichen Grund, weshalb heute ein Busfahrer wegen einem Thor Steinar Oberhemd (T-Shirt) entlassen wird...
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Klopperhorst
Rede doch keinen Unsinn. Mit 43 Jahren kann ich heute durchaus abschätzen, wie die Leute in der DDR lebten, und ich hatte dort damals schon genügend Einblick in die Lebensverhältnisse.
99% hatten mit dem System gar keine Probleme, führten ihr kleines Privatleben. Was sie wollten, waren die Westwaren, die sie täglich im Westfernsehen sahen.
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Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt. V.a. diejenigen, die unmittelbar vor der Grenzöffnung überall die BRD-Botschaften stürmten, sollen völlig unpolitische, konsumgeile Hedonisten gewesen sein. Der Typ, der am Black Friday bei Ladenöffnung die Saturn- und Media Markt-Angestellten niedertrampelt. Von wegen Freiheitsdrang.
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Murmillo
Apropos PGH und private Gewerbetreibende in der DDR.
Mein Vater war als Schausteller so ein privater Gewerbetreibender. Seine Ehefrau (nach dem Tod meiner Mutter) konnte nach DDR-Recht keine Angestellte, sondern nur mithelfende Ehepartnerin sein.
Ein riesen Manko bei der Berechnung der Rente heutzutage.
Die hatten die Privaten immer auf dem Kieker. Ich wollte mal vier Wochen unbezahlten Urlaub haben. Mein Chef meinte, könne er mir nicht geben, weil er dann Ärger bekäme. Auf meine Frage, was ich dann machen solle, meinte er, ich könne kündigen und wenn ich wieder Lust habe, wieder einsteigen. Gesagt, getan. Gleich freiwillig krankenversichert, für 16 Ostmark im Monat und verreist. Als ich nach vier Wochen wiederkam, meinte meine Freundin, der ABV war da und wollte wissen, wovon ich lebe. Gleich zu der Pappnase hingegangen und gefragt, ob denn zu blöde ist, meinen Kontostand abfragen zu lassen. Nun, der Kerl war dann sehr kleinlaut. Habe dann erst einmal drei Monate Pause gemacht. Die Krankenversicherung hatte obligatorische alle, die sich freiwillig versischert hatten, bei Abteilung Inneres gemeldet.
Nun, das war in den Achtzigern. Freunde von mir sind in den Siebzigern noch wegen so etwas in den Knast gegangen, wegen dem Assiparagraphen.
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Buchenholz
Hat mir eine im damaligen Osten aufgewachsene gute Bekannte auch genauso erzählt.
Im Osten gab es genug Schafe. Ihre Bekannte war eines davon.
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pixelschubser
Dann gings Dir sehr gut. Meine Eltern waren damals Anfang-Mitte 40 und hatten weder Auto, noch andere Sachen. Vater Betriebsdirektor und Mutter Ökonom. Waren beide in der Partei und voll auf Linie.
Von einem Arbeitskollegen (O-Berlin) die Schwiegermutter hatte bis 1961 in Westberlin gearbeitet und bekam eine sehr satte Westrente. Der Kollege fuhr einen Genex-Wartburg und das einzige, was seine Familie im Osten kaufte, waren Brot, Wurst, Fleisch, Bier und Benzin. Den Rest schleppte die Schwiegermutter aus West-Berlin an. Sein Haus war m.M. nach besser eingerichtet als das von Erich Honnecker in Wandlitz. :D
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Bolle
Berufe die es nur in der DDR gab:
Freundschaftspionierleiter/in
Dispatcher (Merkwürdigerweise ein englischer Begriff)
Traktorist
Als Dispatcher habe ich zu Wendezeiten in der Braunkohle gearbeitet. War streckenweise ein sehr stressiger Job.
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mabac
Von einem Arbeitskollegen (O-Berlin) die Schwiegermutter hatte bis 1961 in Westberlin gearbeitet und bekam eine sehr satte Westrente. Der Kollege fuhr einen Genex-Wartburg und das einzige, was seine Familie im Osten kaufte, waren Brot, Wurst, Fleisch, Bier und Benzin. Den Rest schleppte die Schwiegermutter aus West-Berlin an. Sein Haus war m.M. nach besser eingerichtet als das von Erich Honnecker in Wandlitz. :D
Der Vater einer Ex von mir arbeitete auf Montage im Westen. Die hatten auch so ziemlich alles, was man sich an "Westkonsum" wünschen und denken konnte.
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pixelschubser
Der Vater einer Ex von mir arbeitete auf Montage im Westen. Die hatten auch so ziemlich alles, was man sich an "Westkonsum" wünschen und denken konnte.
Der hat für einen Hungerlohn für paar Westquitscher geschuftet und war natürlich im Sinne des Ostens systemkonform. Der Tariflohn lag im Westen damals, Bauhauptgewerbe, um die 19,- DM. Die Osttucken bekamen um die 6,- Ostmark und paar Ficksechser West auf ihr Forumkonto und haben sich ein Loch in den Arsch gefreut. Grosse Sprünge konnten die damit nicht machen.
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Bolle
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Dispatcher (Merkwürdigerweise ein englischer Begriff)
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Gabs dementgegen eigentlich auch Patcher ? Also eigentlich die, welche das genaue Gegenteil der Dispatcher taten .:D