Coriolanus, vielen Dank für deine Interpretation. :appl: Ja, Musik... Höhen, Tiefen und Divertimentos... ;)
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Genau das, was die Ankündigung versprach, das "schönste Gitarrensolo des Krautrock".
Ich hätte da jetzt was, zwar kein Krautrock, aber dafür auch ein Gitarrensolo, daß ich als Gegenbeispiel aufzeigen könnte. Und dann sollen die Mitleser, oder Mithörer entscheiden, was schöner klingt. Sei es für den Bauch, oder für den Kopf:
Merry Christmas, Mr. Lawrence
Grundgütiger, ich würde im Konzertsaal auf der Stelle einschlafen.
So geht Gitarrensolo: Ab 3:50 Min
https://www.youtube.com/watch?v=8-5ZT_eZVVk
Yeah Baby, bei den Veramerikanisierten muß es eben rocken bis zum Anschlag. Das Brutale und Vulgäre muß laut schallen, damit der Junkie die volle Dröhnung spürt. So hat er es gerne, so findet er es "schön".
Da kann ein Franz Schubert mit seiner Fantasie in f-Moll D940 für vier Hände natürlich nicht mithalten. Unschön, langweilig, und vor allem: zu schwierig.
Wie man gestern hörte, geht der "Praemium Imperiale" in der Kategorie Musik dieses Jahr an Anne-Sophie Mutter. Damit wurde sie für ihren schönen, klaren Klang ausgezeichnet.
Du weißt, daß Du in einer kulturell abgestumpften, veramerikanisierten Industrienation lebst, wenn solche Nachrichten nur noch im Feuilleton zur Sprache kommen.
Nur durch Zufall lande ich immer wieder bei Sergej Rachmaninow. Ein Musiker, nach dem ich nie suche, und dennoch höre ich ständig seine Musik. Kommt nur ganz selten vor, daß ich ihn wegdrücke.
Stanley Beamish meinte vorhin, sein "Krautrock" sei Musik für den Bauch. Rachmaninow ist dagegen Musik für die Seele:
Rachmaninow - Sinfonie Nr. 2 - Op. 27 - III. Satz: Adagio
Das abschließende Rondo aus Mozarts Pianosonate Nr. 16 in c-Dur, weist für meinen Geschmack mehr Freigeist und inhaltliche Substanz auf, als das Konglomerat aus 70 Jahren angloamerikanischer "Rockmusic".
Pneu furou
https://www.youtube.com/watch?v=-clAHPS-T_A
Mystic Light
https://www.youtube.com/watch?v=1v5JdGrM3Vg
Groovestyle
https://www.youtube.com/watch?v=Kxz2Hz21f8c
Es hat beides etwas. Natürlich ist die Japanerin auf den ersten Hörer harmonischer und kunstfertiger
auf dem Instrument. Was aber nicht bedeutet das sie das andere auch spielen könnte. Nachspielen, wenn man
ihr die Noten vorlegt mit Sicherheit. Aber ob sie selbst so etwas entstehen lassen könnte ist fraglich. Die meisten
klassischen Musiker die ich kenne, versagen bei der simpelsten Improvisation. Die ehrlichen unter ihnen sagen auch
ganz klar "Ich kann das nicht, ich kann nicht ohne Noten spielen!". Instrumentaltechnisch jedem normalen Musiker
überlegen, sind sie aber oft nicht in der Lage sich selbst musikalisch auszudrücken oder irgendetwas musikalisches selbst zu erschaffen. Deren Job ist es eben Noten wiederzugeben und das Notierte mit Leben zu erfüllen. Eine hohe
Kunst mit Sicherheit, die ich auch würdigen kann und vor der ich Hochachtung habe. Aber Spontanität, lebendige musikalische Sprache der Improvisation und der musikalischen Kommunikation, die lernen sie in der Regel eben
nicht. Darauf kommt es aber in der Interpretation klassischer Stücke auch nicht an. Ein Klassiker der nicht wirklich BEIDES erlernt hat, klassische Musik UND Bandmusik, der versagt schon beim simpelsten Blues völlig.
Am ehesten kommen Klassiker deswegen noch mit anspruchsvollen, durchkomponierten Metal zu Rande.
https://www.youtube.com/watch?v=nJDbA-tGnzY