Aber die böseste Entwicklungsstufe der antiweißen Hollywoodpropaganda ist der Film
„The Book of Eli“:
Im Jahr 2044 versucht der einsame Held Eli (schon wieder Denzel Washington) ein geheimnisvolles Buch quer durch die völlig verwüsteten USA nach Westen zu bringen. Dieses Buch, so stellt sich im Verlauf der Handlung heraus, ist die Bibel, von der im „Großen Krieg“ fast alle Exemplare vernichtet wurden, weil sie so gefährlich sei. (Ein Kritiker schreibt dazu wenigstens: „Das Buch ist die King James – Version der Bibel. Es scheint, daß es aus irgendeinem seltsamen Grund das letzte existierende Exemplar ist – alle anderen Exemplare wurden vernichtet, und der dafür angegebene spekulative Grund hat mich genervt, weil er für ein anderes religiöses Buch so viel angemessener wäre“). Aus dem gleichen Grund aber will Carnegie (Gary Oldman), der weiße Despot einer kleinen, überwiegend aus kriminellen Motorradbanden bestehenden Wüstenstadt, die Bibel in seinen Besitz bringen. Mit ihrer Hilfe, so glaubt er, ließen sich die Menschen besser beherrschen.
Eli, dem fast unbesiegbaren Einzelgänger, gelingt es nach mehreren Kämpfen, Carnegie zu entkommen; unterstützt wird er dabei von Solara (Mila Kunis), der Tochter von Carnegies blinder Konkubine Claudia (Jennifer Beals). Unterwegs stoßen die beiden auf ein Haus, in dem ein seltsames (weißes) Paar wohnt – Martha (Frances de la Tour) und George (Michael Gambon), bei denen es sich herausstellt, daß sie Fremde töten und aufessen, erkennbar an ihren Händen, die wegen übermäßigem Verzehr von Menschenfleisch zittern. Als Eli und Solara vor ihnen zu fliehen versuchen, treffen Carnegie und seine Männer ein. In der darauffolgenden Schießerei werden George und Martha sowie einige von Carnegies Männern getötet. Eli und Solara werden gefangen, und nachdem Eli auf die Drohung Carnegies, Solara zu töten, diesem die Bibel übergibt, schießt Carnegie ihn nieder und läßt ihn als vermeintlich tot liegen. Auf der Rückfahrt zur Stadt erwürgt Solara den Fahrer und verursacht einen Crash mit einem zweiten Fahrzeug, wobei einige weißen Schurken umkommen. Dann fährt sie zurück, um Eli zu helfen, während Carnegie wegen Treibstoffmangels mit der Bibel in die Stadt zurückkehrt
Schließlich gelingt es Eli und Solara, die Insel Alcatraz zu erreichen. Hier, auf der ehemaligen Gefängnisinsel, hat sich die Keimzelle einer neuen Zivilisation etabliert, die verlorenes Wissen wieder zu erwerben versucht. Zwar hat Eli das Buch an seinen Gegner Carnegie verloren, doch der muß entdecken, daß sein Raub ihm nichts nutzt: Das Exemplar ist in Blindenschrift geschrieben, und Claudia, Solaras blinde Mutter, weigert sich standhaft, sie für ihn zu entziffern. Carnegies Macht zerbricht, die Stadt zerfällt. Eli dagegen konnte die Blindenschrift lesen, hatte den Inhalt der Bibel auswendig gelernt und beginnt nun, ihn auf Alcatraz zu diktieren. Die Tatsache, daß er nicht selbst schreibt, sondern diktiert, sowie ein Kameraschwenk auf seine Augen lassen den Zuschauer vermuten, daß Eli blind ist und „von Gott geleitet“ (wie er selbst immer wieder betont) den zerstörten Kontinent durchquert und alle Feinde besiegt hat. Am Ende sieht man, wie ein Exemplar der neu gedruckten Bibel zwischen eine Torah und einen Koran ins Bücherregal gestellt wird.
Fassen wir also zusammen:
– ein schwarzer Held, der trotz seiner Blindheit fast unbesiegbar ist und den Kugeln nur streifen, weil Gott ihn leitet und beschützt, und der das Wort Gottes diktieren muß, weil er selber nicht lesen kann (was das wohl wieder für ein Kultur-Crossover sein soll?!);
– ein weißer Hauptschurke samt einer mindestens überwiegend aus weißen Kriminellen bestehenden Bande;
– ein weißes Paar von Menschenfressern, die von Carnegies Bande getötet werden;
– die einzigen guten Weißen, denen Eli auf seinem Weg durch Amerika begegnet, sind zwei Frauen, die ihm gegen andere Weiße helfen, wobei Solara letztere auch tötet.
Auch die Filmplakate transportieren die Propagandabotschaft von „Book of Eli“ (und von Hollywood im allgemeinen): der schwarze Mann soll „uns“ befreien, die weißen Frauen (und Gutmenschen) an die Hoffnung auf ihn glauben. Aber niemandem unter den Filmkritikern fallen diese Tendenzen auf; bei denen geht es eher um die Frage, ob der Film nicht zwischen den Zielgruppen durchfällt, weil gläubige Christen, die einen spirituellen Film sehen wollen, sich von den Gewaltszenen abgestoßen fühlen könnten, während diejenigen, die nur einen Actionfilm sehen wollen, sich an den religiösen Elementen stören könnten.
Dieses Filmplakat sagt alles über den Geist dieses Machwerks (achtet auf Elis drei getötete Gegner):