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Thema: Befinden wir uns im Jahre 1937?

  1. #21
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Akra Beitrag anzeigen
    auf monetäre Verluste wollte ich nicht hinaus. Die Frage ist eher welche gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen haben die Krisen. Schauen wir uns die Denkweise deutscher Politiker in der Gegenwart an:

    "Wir müssen zwar anderen Ländern finanziell helfen aber wir können uns das Geld doch billig leihen. Ein super Geschäft."

    "Wir müssen x Milliarden weniger für neue Schulden bezahlen also können wir doch direkt mehr Schulden machen."

    Dies funktioniert aus einem Grund: Dem Vertrauen der Anleger, dabei wie du richtig sagst auch dem Vertrauen vieler Kleinanleger. Schauen wir mal nach 2008 zurück. Was war 2008 wirklich langfristig verloren gegangen? Das Vertrauen der Menschen in die Banken.[...]
    Wuerde ich so nicht sagen. Das Vertrauen in regulaere Banken besteht weiterhin. (Ausser bei ein paar Randgruppen gab es keinen Sturm auf die Banken.) Das Vertrauen in die Investitionshaeuser und den Immobilienmarkt ist im Eimer. Das Vetrauen in eine Bestaendigkeit der Wirtschaft, und die Faehigkeit des Staates, dies zu regulieren, haben ebenfalls gelitten.

    Wer missbraucht die Hilflosigkeit der Menschen im Moment weil diese nicht wissen wo ihr Geld sicher ist? Siehe oben. Was wird passieren wenn diesmal nicht das Vertrauen in die Banken sondern in komplette Staaten verloren geht? Mehr als nur finanzielle Verluste einzelner Anleger.
    Das Vertrauen in den Staate hat bereits waehrend der Bankenkrise gelitten, da die recht prekaeren Wechselbeziehungen zwischen Staat und Wirtschaft deutlich wurden. Die Bankenrettungen und die Stimuluspakete waren keinesfalls unumstritten. (Eben deshalb auch der Boom bei den Edelmetallen.)

    Jedoch geht ein Staat nicht pleite, wie z.B. Lehman Brothers pleite geht, d.h. er kann per Staatsverschuldung an der Inflationsschraube drehen. Eine Praxis, die sich bereits etabliert hat.

    Was dem Ende nahe stehen kann, ist jedoch der Wohlfahrtsstaat, wie man ihn in vielen westlichen Industrienationen gewohnt ist.

  2. #22
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    [...]
    Der Staat hat keine Eigentumsrechte an der Leistungskraft und dem Vermögen der Bürger.
    Auch wenn ich dir zumindest zu einem Teil zustimme, so haben hier viele eine ganz andere Auffassung von den Befugnissen eines Staates.

  3. #23
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Wuerde ich so nicht sagen. Das Vertrauen in regulaere Banken besteht weiterhin. (Ausser bei ein paar Randgruppen gab es keinen Sturm auf die Banken.) Das Vertrauen in die Investitionshaeuser und den Immobilienmarkt ist im Eimer. Das Vetrauen in eine Bestaendigkeit der Wirtschaft, und die Faehigkeit des Staates, dies zu regulieren, haben ebenfalls gelitten.
    Auch vor 2008 waren in Deutschland Aktien und Fonds eher was für Exoten aber man vertraute seinem Sparkassenberater.

    Wenn dieser sagte: "Investieren sie ihr Geld dort." haben viele es auch gemacht. Dieses Vertrauen in die Angestellten der Banken ist großteils verloren gegangen. Natürlich bedeutet dies nicht, dass die Personen direkt ihr Girokonto auflösen aber ein Tagesgeldkonto ist für viele inzwischen schon das Maximum des erträglichen.

    Das Vertrauen in den Staate hat bereits waehrend der Bankenkrise gelitten, [..]
    Das Vertrauen hat gelitten aber dies versucht man über den von dir genannten, sich bildenden Wohlfahrtsstaat zu kompensieren. Mit Brot und Spielen versucht man die Menschen rühig zu halten.

    Ich sehe am Ende aber nicht einen funktionierenden Wohlfahrtsstaat sondern ich sehe Armut für alle, dabei nicht die Definition von Armut wie sie in Deutschland verwendet wird und die Bedeutung des Begriffes komplett entstellt.

    Gerade "das spielen an der Inflationsschraube" wird diesen Prozess beschleunigen den es ist ein Vertrauensverlust für weltweite Investoren die Sicherheit und Stetigkeit verlangen.

  4. #24
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Um den 21. Sept herum ist das westliche Wirtschaftssystem in die finale Endphase eingetreten. Schopenhauer wurde 150 und würde den Pessimismus sicher teilen. Aber Spaß beiseite.

    Wer sich gerade die Entwicklung von Gold, die Devisenumschichtungen und die Nachrichten der Zentralbanken (Japan, USA) ansieht, kommt zu dem Schluss, dass es jetzt los geht.

    ---

  5. #25
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Akra Beitrag anzeigen
    Auch vor 2008 waren in Deutschland Aktien und Fonds eher was für Exoten aber man vertraute seinem Sparkassenberater.[...]
    Das kann ich aus der ferne schwer beurteilen, weiss aber, dass meine Eltern in Deutschland schon vor dem Jahre 2000 in US-Fonds investierten. Aber das mit dem Vertrauen in den Sparkassenberater glaube ich dir gerne.

    [...]
    Das Vertrauen hat gelitten aber dies versucht man über den von dir genannten, sich bildenden Wohlfahrtsstaat zu kompensieren. Mit Brot und Spielen versucht man die Menschen rühig zu halten.

    Ich sehe am Ende aber nicht einen funktionierenden Wohlfahrtsstaat sondern ich sehe Armut für alle, dabei nicht die Definition von Armut wie sie in Deutschland verwendet wird und die Bedeutung des Begriffes komplett entstellt.

    Gerade "das spielen an der Inflationsschraube" wird diesen Prozess beschleunigen den es ist ein Vertrauensverlust für weltweite Investoren die Sicherheit und Stetigkeit verlangen.
    Der Wohlfahrtsstaat hat in dieser Hinsicht sicherlich ein Problem, da er nicht unabhaengig von der wirtschaftlichen Situation unbegrenzt finanierbar ist, und es in politischer Hinsicht unglaublich schwierig ist, einmal "errungene" soziale Leistungen zurueckzuschrauben. Das eine solche Inflexibilitaet zu einer "Armut fuer alle" fuehrt, ist durchaus vorstellbar.

  6. #26
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Befinden wir uns im Jahre 1937?
    Komische Frage.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  7. #27
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Tschuikow Beitrag anzeigen
    Komische Frage.
    Hast du einen kurzen Blick auf den im Eingang verlinkten Artikel geworfen? Ansonsten scheinen die anderen Forumsteilnehmer die Frage schon verstanden zu haben.

  8. #28
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Hast du einen kurzen Blick auf den im Eingang verlinkten Artikel geworfen? Ansonsten scheinen die anderen Forumsteilnehmer die Frage schon verstanden zu haben.
    Ich habe gelacht, als ich die Frage einfach mal wörtlich genommen habe.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  9. #29
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Ich stimme dir zu, aber die Keynesianer wuerden dem entgegnen, dass die wirtschaftliche Leistung durch einen folgenden erhoehten Konsum ansteigt, und damit die Inflation daempft, wenn nicht ausgleicht.

    (Eigentlich braeuchte ich hierzu nur die Beitraege eines ganz bestimmten Teilnehmers zu kopieren, dessen Namen an ein Spinnentier mit einem Stachel anlehnt.)
    Da ich vermutlich damit gemeint bin, muss ich mal was Grundsätzliches dazu sagen:
    Volkswirtschaft ist so komplex, dass kein Mensch die allein wahrhaftigen Patentrezepte dazu aufstellen kann. Stattdessen artet es in die ewiggleichen ideologischen Grabenkämpfe aus.

    Weder Keynes noch irgendein anderer Wirtschaftsguru haben die alleinige Wahrheit gepachtet.
    Weder der angebotsorientierte noch der nachfrageorientierte Ansatz haben die alleinige Wahrheit gepachtet.
    Es handelt sich um komplexe, dynamische, wechselseitige Zusammenhänge.
    Ohne Investition kein Konsum.
    Ohne Konsum keine Investition.
    Teilen ist das neue Haben.

  10. #30
    GESPERRT
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    Standard AW: Befinden wir uns im Jahre 1937?

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Da ich vermutlich damit gemeint bin, muss ich mal was Grundsätzliches dazu sagen:
    Volkswirtschaft ist so komplex, dass kein Mensch die allein wahrhaftigen Patentrezepte dazu aufstellen kann. Stattdessen artet es in die ewiggleichen ideologischen Grabenkämpfe aus.

    Weder Keynes noch irgendein anderer Wirtschaftsguru haben die alleinige Wahrheit gepachtet.
    Weder der angebotsorientierte noch der nachfrageorientierte Ansatz haben die alleinige Wahrheit gepachtet.
    Es handelt sich um komplexe, dynamische, wechselseitige Zusammenhänge.
    Ohne Investition kein Konsum.
    Ohne Konsum keine Investition.
    Ja, damit warst du durchaus gemeint, ich wollte nur nicht das 156. Zwiegespraech in dieser Hinsicht zwischen Don und dir vom Stapel lassen.

    Sicherlich ist diese Diskussion ideologisch befrachtet, allerdings ist es schon interessant zu eroertern, wie die derzeitigen staatlichen Massnahmen zur Bewaeltigung der Krise wirken, besonders vor dem Hintergrund eines drohenden Streits um die Abwertung von einer ganzen Reihe von Waehrungen.

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