Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.
Wahlen ändern nichts - sonst wären sie verboten.
Freiheit oder AfD!
"nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor
Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!
Dass es SO einfach dann eben doch nicht ist.
Zunächstmal müsste man präzisieren, was das eigentlich bedeutet, wenn es Gott gibt bzw nicht gibt.
Die Annahme, Gott gebe es nicht, zieht für mich die Konsequenz des Materialismus und kausalen Determinismus nach sich, der Unmöglichkeit der Begründung von Freiheit, Transzendenz und Moralbegründung.
Wenn es Gott nicht gibt (was ich bestreite), sind "wir" nur organische Klumpen von höherer Komplexität, seelenlos, und unser Tod bedeutet nichts anderers, als es auch das Verdorren einer Blume oder das Geknicktwerden eines Grashalms tut. Der Abwurf einer Atombombe auf eine Stadt wäre im Grunde nichts Anderes als die Übergießung eines Ameisenhaufens mit Benzin und dessen Entzündung. Lust wie Schmerz wären niederer Natur und in einem tieferen Sinne bedeutungslos. Denken und Fühlen wären Biochemie und elektrische Impulse.
Ich könnte nicht begründen, warum dieses oder jenes Unrecht sei.
Ich könnte nicht begründen, warum reine Macht keine akzeptable Rechtsbegründung sei bzw warum Regeln aus irgendeinem anderen Grund als der Größe der Waffe dessen, der sie aufstellt und durchsetzt, irgendeine Bedeutung haben sollten.
Ich könnte nicht begründen, warum Mitleid und Solidarität mit Schwächeren was anderes sein sollten als Grundsätze, die eben Schwächere aus ebensolchem Egoismus aufstellen wie es die Starken mit dem Vorrecht der Stärke tun.
Natürlich würde ich an "mir" weiterhin jeweils gewisse entsprechende "Empfindungen" verspüren - würde diese aber letztlich ansehen müssen als eben a) unterbewusst eigennutzenbedingt und b) vermutlich irgendwelchen biologischen Ursachen geschuldet, also im Sinne einer absoluten sozialen Norm bedeutungslos.
Ich wüsste nicht, wie ich Dschingis Khan hinsichtlich seiner Vorstellung eines gelungenen Lebens widersprechen sollte.
Im Grunde wüsste ich nicht, wie ich wem auch immer bei was auch immer widersprechen sollte. Am Ende stünde nur für uns alle der Tod, will sagen das genau gleiche Ergebnis, und zwar ganz egal, wie wir bis dahin gelebt hätten.
Wie will man denn da dem widersprechen, der, im Bewusstsein, dazu wirklich in der Lage zu sein, lieber sich ein fettes Leben macht auf der Grundlage vieler erbärmlich lebender, von seinen Knüppelmännern ausgebeuteter Elender? Wenn dieses eine Leben, dieses verschwindend kurze Aufblitzen in der Ewigkeit, dieses Beinahenichts, das nach einer kurzen Zeit der Verwirrung mit maximaler Schlagzahl eigentlich schon wieder vorbei ist, ehe es richtig angefangen hat, alles ist, was wir haben - welchen Grund gibt es dann, NICHT so richtig die Sau rauszulassen, welchen, sich mit diesem oder jenem zufrieden zu geben, welchen, lieber die Befriedigung eigener Wünschen zurückzustellen, um anderen nicht zu schaden? Welchen Grund gäbe es, in anderen Menschen Personen, Subjekte, Rechtsträger zu sehen? Welchen, sich selbst (was man eigentlich schon in Anführungszeichen setzen müsste) so zu sehen?
Was stünde der vollkommenen Sinnlosigkeit entgegen?
Aus der Annahme der Nichtexistenz Gottes heraus finde ich darauf keine Antworten. Oder nein, natürlich gibt es Antworten darauf, viele sogar. Aber keine, die mich überzeugen. Aus der Annahme der Nichtexistenz Gottes heraus ist zu schlussfolgern, dass die kontraintuitive Forderung der Feindesliebe und des Hinhaltens der anderen Wange (die wirklich zu erfüllen ja auch den wenigsten Gläubigen vollständig gelingt) gar nicht erst als "an sich gut, aber schwerst umsetzbar), sondern als "restlos idiotisch" zu anzusehen wäre. Es bliebe der simple Grundsatz, dass es sich auf einfacher Ebene "besser anfühlt", Täter als Opfer zu sein. Lieber austeilen als einstecken. Lieber austeilen BEVOR einstecken.
Ich wüsste gleichzeitig nicht, wie ich den Gedanken der Endlichkeit alles Weltlichen (die dann ja eine ABSOLUTE Endlickeit wäre) ertragen sollte im Hinblick auf die Menschen, die mir in verschiedener Abstufung etwas bedeuten.
(Einmal abgesehen davon, dass dieses "mir etwas bedeuten" auch wieder nur ei Scheinphänomen wäre, gerade bedeutend genug, um auf der Ebene des an sich Bedeutungslosen Leid zu bedeuten).
Eigentlich bliebe dann nur, sich quasi gegen jegliche positive Bindung an andere menschliche Wesen zu verschließen.
Denn der Tod wäre das Eigentliche. Wir alle wären Leichen - nur eben NOCH im Wartestadium.
Wenn man es nur von der Ebene der Regeln her denkt, dann muss man gewiss feststellen, dass ein im Bewusstsein der Gottlosigkeit gelebtes Leben "freier" sein mag. Wenn es Gott nicht gibt, und ich lebe entsprechend - dann mag das Leben, solange es währt und ich selber nicht nach dem tieferen Sinne frage oder den Gedanken an das Ende negiere, in der Tat das bessere unter den möglichen Leben sein.
Auch wenn sich vom Endergebnis her wieder die Frage stellt, wie es denn da "schlechter" und "besser" geben kann.
Wenn es nun also Gott in der Tat nicht geben sollte, aber man lebte sein Leben nach Grundsätzen, als gäbe es ihn, dann wäre das auf dieser Ebene tatsächlich ein Verlust. Und man mag postulieren, da das Ende uns selbst negiere, habe es uns nicht zu bekümmern, und daher sei das andere, das davor, das einzige, was uns bleibe, das einzige, was demzufolge überhaupt relevant sei, sein könne.
Versuche, innerhalb dieser Prämissen einer reinen Weltlichkeit dennoch eine quasi immanente Transzendenz (das ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich), eine dennoch höhere und daher erst taugliche Moral zu begründen, werden in meinen Augen durch die umfassende Nichtung durch das Phänomen Tod, nunja, gefressen.
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Wenn es nun Gott gibt, und ich versuche wenigstens (entscheidend ist, wie ehrlich der Versuch ist, wie weit er wirklich gelingt, ist nicht irrelevant, aber sekundär), mein Leben dementsprechend hinzubasteln - versage ich mir gewiss viele, viele, VIELE kurzfristige Freuden und Möglichkeiten. Ich kann nicht ruhigen Gewissens jeden bescheissen, wie ich will, jeden vergiften oder erschießen, bei dem ich manchmal gute Lust dazu hätte, nicht ruhigen Gewissens als Waffenhändler oder Drogendealer einen gewiss ordentlichen Profit machen, nicht ruhigen Gewissens mein eigenes Gehalt auf Kosten von einigen Entlassenen erhöhen, nicht ruhigen Gewissens meine bessere Hälfte betrügen selbst unter der Prämisse, dass es niemals rauskommt, uswusf.
Aber was ist das schon dagegen, dass alles überhaupt irgendwas bedeutet?
Was dagegen, dass es was bedeutet, wenn ich dieses oder jenes als Unrecht empfinde und das dann nicht nur physikalistisch (weg)zuerklärender Kappes ist?
Wenn es Gott gibt und ich NICHT an ihn glaube...
Hier kommt es darauf an, wie weit man Gott eher als strikt oder als gütig versteht, wie weit man vielleicht rein weltliche Ethik höher bewertet als metaphysische Dogmatik usw.
Wenn Gott allwissend ist - kann er dann dem, der sich bemüht, ein guter Mensch zu sein, die Gunst verweigern?
Andererseits: Wie will man ohne Rückgriff auf ihn bestimmen, was ein guter Mensch ist? Da gibt es wieder die Tausenden von Subjektivitäten, und ja, auch diese paar Minimalsynthesen ("Goldene Regel"), aber wie überzeugend sind die ohne metaphysische Grundlage?
Schwierig alles...
Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
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