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Thema: Antisemitismus der deutschen Juden

  1. #21
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen
    Ich versuche die Ursachen in de paradoxen Erstarrung der deutschen Juden nach dem II Wk zu finden. "Paradox" weil ausgerechnet dort die Juden ihre Identität aus dem Holocaust schöpfen, denen nach dem Holocaust besonders gut ging.

    Sprich - ich sehe die "innerjüdischen" Differenzen in Deutschland in der unterschiedlichen Auslegung der "Wertigkeit" des Holocausts, zwischen den deutschen und zugewanderten Juden. Für die Zugewanderten steht der HC mehr oder weniger in einer Reihe mit allen anderen Pogromen oder Pogrömchen - für die deutschen Juden ist dieser zu einem großen Teil Identitätsbildend und exklusiv.
    Das ist sicherlich ein Aspekt. Der Holocaust wird schließlich auch als Anlaß für die Gründung Israels herangezogen, obwohl die ersten Migrationswellen auf Grund von Pogromen in Osteuropa und des erwachenden Nationalismus unter den Juden bereits im 19. Jhd. stattfanden.

    Andererseits ist nicht zu leugnen, daß gerade aus Rußland Menschen kommen, die sich unter dem Vorwand Jude zu sein, den hiesigen Schuldkult zu Nutze machen. Wie hoch der Prozentsatz ist, weiß ich nicht. Immerhin scheint er groß genug zu sein, um z.B. mit erheblichem Aufwand nach einem "Judengen" zu suchen.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  2. #22
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Silencer Beitrag anzeigen
    (...) es ist uns völlig egal ob jemand nur 50% Christ ist oder 100%. Wichtig ist dass wir Menschehn sind und bleiben.
    Siehst Du, DAS ist der Unterschied . Es gibt keine 50%Juden. Wie es keine zu 50% Schwangere gibt

    Zitat Zitat von Freelancer Beitrag anzeigen
    Das ist ein durchaus ernstes Problem, dass ich auch schon mitbekommen habe. Für einige Juden sind andere einfach nicht jüdisch genug. Ich finde das sehr beschämend. Aber nichts hindert Dich daran, aus diesem albernen Verein auszutreten. Das ist es einfach nicht wert und nur noch lächerlich.(...).
    Der einzige Grund, warum ich in dem "albernen Verein " bin (aus dem Stuttgarter habe ich schon mal ausgetreten) ist die Statistik. In D. zählt aus welchem Grund auch nur derjenige zum Juden, der Mitglied der orthodoxen Gemeinde ist. Ansonsten wäre ich schneller da weg, als Maxvorstadt seine Weißwurst verschlingen kann ....
    kol-ut-shan

  3. #23
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen
    Zum Markieren haben die deutschen Juden ja kaum Anlass mehr - sie stellen so was von eine Minderheit in den Gemeinden dar (10%) dass es fast schon putzig ist, dass man in der Öffentlichkeit ausschließlich die Deutungshochheit der deutschen Juden über die Moral, Holocaust, G'tt und die Welt zu hören bekommt. Oder kennt man z.B. im ZDJ einen mehr oder weniger in der Öffentlichkeit präsenten Nicht-deutschen Juden? Das ist aber ein anderes Thema ...
    Wenn die deutschen juden eine minderheit sind, wieso ergreift ihr russischen juden dann nicht das ruder??? Wo ist das Problem??? ?(

  4. #24
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Mars69 Beitrag anzeigen
    Wenn die deutschen juden eine minderheit sind, wieso ergreift ihr russischen juden dann nicht das ruder??? Wo ist das Problem??? ?(
    Dafür gibt es viele Gründe:

    - Kontingentflüchtlinge haben einen durchschnittlich hohen Alter

    - Das ist wiederum ein Problem bei dem Erwerb der deutschen Sprache - die Intensiv-Sprachkurse wurden (werden bis jetzt?) nur für Menschen bis 60 Jahren angeboten.

    - Die Mehrheit der Kontingentflüchtlinge sind Bezieher der Transferleistungen, obwohl über 80% Akademiker sind. Die Gründe sind vielfältig: das hier erwähnte hohe Alter, die Schwierigkeit bei der Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen, Frustration, generelle Enttäuschung und politische Lethargie nach dem Zerfall der UdSSR etc.

    - Kontingentflüchtlinge - sogar diejenigen, die ausreichen dafür qualifiziert und geeignet wären, ihre Interessen politisch durch zu setzen, kommen aus einem ganz anderen Milieu als die deutschen Juden und aus ganz anderen Einkommensverhältnissen. Das macht den Gang ... unsicher.

    - Um sich das gehör zu verschaffen, muss man sich mit DER moralischen Instanz Deutschland anlegen - mit dem ZDJ. Das ist für eine Privatperson kaum unmöglich, ZDJ hat eine andere Gewichtsstufe als Privatmann/frau (umananda bezeichnet bereits mich für meine bescheidenen Ansichten als "braunes Arschloch", "Fake eines Juden" , "fetter Naziarsch", "Nazidreck", "kranke Persönlichkeit", "User ohne Orientierung und anderen psychischen Problemen" und so weiter, alles bei ihr im Forum nachzulesen) - und für eine Person des Öffentlichen Lebens oder der Politik wäre das Vorhaben eine Lebensaufgabe, im Falle des Scheiterns wäre die Person beim lebendigen Leibe zerfleischt worden ohne die Option sich unter einer deutsche Eiche ehrenvoll erschießen zu dürfen.
    kol-ut-shan

  5. #25
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

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  6. #26
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen
    <Vollzitat>
    rst einmal ein herzlichen willkommen zurück!


    Ich würde hier nicht von Antisemitismus sprechen. Was du schilderst, erleben die Menschen jeden Tag an zig verschiedenen Ecken. Es ist der Konflikt zwischen Alteingesessenen und Neuzugängen, die sich ihre Situation oft nicht aussuchen können.

    Vergleichbares ist in Deutschland 1945ff. geschehen, als die Flüchtlinge aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland im Westen alles andere als mit offenen Armen empfangen wurden. Die Geschichten, die meine Großeltern erlebt haben, einst stolze Gutsbesitzer, nun wieder und wieder gedemütigte Habenichtse, lassen mich noch heute zornig werden, obwohl ich selbst ein Kind des Westens bin.

    Was wir also immer erleben, ist die Tatsache, daß Dummheit, Mißgunst, Borniertheit und Engstirnigkeit im gleichen, reichen Maße über alle Völker und Ethnien ausgegossen sind.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  7. #27
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Commodus Beitrag anzeigen
    Was bedeutet das im Kontext, daß es 50 %ige Christen gibt?
    Siehst Du, da zwingst Du mir schon wieder die Debatte "wer ist Jude" auf, wobei sich damit schon seit Jahrhunderten bessere Köpfe, als ich es je sein werde, abgemüht haben.



    Sagen wir das mal so, ohne die Diskussion nr 115 darüber vom Zaun zu brechen, was nun Juden sind, Religions- oder Volkszugehörige:

    Die Definitionshochheit darüber, wer ein Jude ist, liegt meiner Meinung nach bei den Juden.

    Diese Zugehörigkeitsfrage wird in Deutschland rechtlich sehr konservativ ausgelegt - nach Halacha. Vulgo ein Jude ist

    a) wessen Mutter Jüdin war oder

    b) wer zum Judentum übertrat

    Halacha kennt keine "Halb-Juden", die kennt nur das Nürnberger Rassengesetz und die Kommunisten in UdSSR.

    Rabbiner Kushnir sagte, Jude-Sein ist gewissermaßen wie Student sein. Alle Studenten sind immatrikuliert, keiner ist ein Bisschen immatrikuliert oder ganz toll immatrikuliert. Aber es gibt gute und schlechte Studenten.

    Da nach meinem Kenntnisstand Christentum diese starre Auslegung nicht kennt, kann man auch ein Bisschen Christ sein.
    kol-ut-shan

  8. #28
    ALEA IACTA EST Benutzerbild von Commodus
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen
    Siehst Du, da zwingst Du mir schon wieder die Debatte "wer ist Jude" auf,
    Mach Dir keinen Kopp. Es ist halt mal angenehm, mit einem nichthysterischen Juden darüber zu plaudern ... und auch dabei zu lernen.


    a) wessen Mutter Jüdin war oder

    b) wer zum Judentum übertrat
    Also ist es doch nur eine Religionszugehörigkeit. Kann es zu diesem "hickhack" kommen, weil einigen der Juden selbst dies ein wenig anders sehen?

  9. #29
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Commodus Beitrag anzeigen
    (...) mit einem nichthysterischen Juden (...)
    Isch bin ai Weibchen :curlers:

    Aber danke für die Blumen !

    Zitat Zitat von Commodus Beitrag anzeigen
    (...)
    Also ist es doch nur eine Religionszugehörigkeit. Kann es zu diesem "hickhack" kommen, weil einigen der Juden selbst dies ein wenig anders sehen?
    Punkt b) (Jude ist, wer zum Judentum übertrat) bezieht sich sinngemäß auf dei Religionszugehörigkeit. Punkt a) (Jude ist wessen Mutter Jüdin war) eben nicht.

    Die Innhomogenität findet sich sogar in der deutschen Gesetzgebung wieder:

    Einerseits werden die Juden in Deutschland nicht als nationale Minderheit geführt und in der Statistik landet man/frau als Jude nur, wenn man/frau Mitglied der orthodoxen jüdischen Gemeinde ist.

    Andererseits sind 90% der heutigen deutschen Juden nach Deutschland eingewandert, weil diese aufgrund ihrer Abstammung/Nationalität Juden sind, siehe Erlass des Auswärtigen Amtes an die Auslandsvertretungen vom 25. März 1997, dort steht es dass die Personen zuwanderungsberechtigt sind, die selbst jüdischer Nationalität seien oder von mindestens einem jüdischen Elternteil abstammen.

    Diese Innhomogenität ist auch ein innenjüdischer Streitpunkt. Die deutschen Juden leiten ihr Selbstverständnis primär aus der Religion Judentum heraus - die Kontingentflüchtlinge primär sehen sich eher als jüdische Volksangehörige und beziehen ihre kulturelle Zugehörigkeit zum Judentum nicht aus der orthodoxen Religionsausübung, sondern aus der kulturellen Traditionspflege.

    Leider hat die jüdische Minderheit in Deutschland das Recht zu bestimmen, wie sich die jüdische Mehrheit in Deutschland zu sehen und zu verstehen hat.
    kol-ut-shan

  10. #30
    ALEA IACTA EST Benutzerbild von Commodus
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    Standard AW: Antisemitismus der deutschen Juden

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen

    Diese Innhomogenität ist auch ein innenjüdischer Streitpunkt.
    Pah, ist mir alles zu kompliziert, also Murks! Und offensichtlich sind sich die Juden in der Sache auch nicht grün.

    Die deutschen Juden leiten ihr Selbstverständnis primär aus der Religion Judentum heraus - die Kontingentflüchtlinge primär sehen sich eher als jüdische Volksangehörige und beziehen ihre kulturelle Zugehörigkeit zum Judentum nicht aus der orthodoxen Religionsausübung, sondern aus der kulturellen Traditionspflege.
    Ja müssen sie ja auch. Alles andere ist in Deutschland Autobahn.

    Also wieder mal nichts gelernt, viele Juden ===> viele Meinungen.

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