Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]Die Forscher haben sowohl Christen als auch Buddhisten mit der christlichen und mit buddhistischen Version der Goldenen Regel beeinflusst und sie dann entweder explizit (durch eine direkte Frage) oder implizit (durch die Messung der Zeit, die sie brauchten, um Assoziationen mit homosexuellen oder heterosexuellen Paaren herzustellen) den Grad ihrer Homophobie gemessen.
Die verwendete christliche Version lautet „Was du willst, das man dir tu, das füg auch anderen zu.“ Die buddhistische Entsprechung war: „Niemals befriedet Hass den Hass, sondern nur die Freundlichkeit.“
Es hat sich gezeigt, dass die Buddhisten von Anfang an weniger homophob waren. Ihre Beeinflussung mit der Goldenen Regel hatte keine Wirkung auf ihren Grad an Homophobie, weder explizit noch implizit.
Die teilnehmenden Christen waren zunächst homophober und durch die Beeinflussung mit der christlichen Goldenen Regel änderte sich nichts daran. Als man sie allerdings mit der buddhistischen Version beeinflusste, wurden die Christen noch homophober[...]
Die Forscher gehen davon aus, dass die buddhistische Goldene Regel von den Christen als implizite Kritik ihrer Intoleranz aufgefasst wurde. Auf die so wahrgenommene Kritik ihrer Intoleranz reagierten die Christen mit größerer Intoleranz. Bereits mehrere Studien haben gezeigt, dass Kritik von außen zu einer Trotzreaktion und zu einer Bestätigung der eigenen Werte der jeweiligen Gruppe führt[...]
Vielleicht liegt es auch an der christlichen Glaubenslehre im Vergleich zur buddhistischen. Schließlich kommen Homosexuelle in der Bibel nicht gut weg.