In meiner Jugendzeit in den 50er und 60zigern hatten wir erst 2 Programme, später 5 ( 3 "West-Programme" und 2 "Ostprogramme").
Wir begnügten uns mit Schwarz-Weiß und lächerlich kleinen Bildformaten.
Und die Sender schalteten nach Mitternacht ab - und morgens erst gegen 8 Uhr wieder ein. Früh liefen meistens Schul,-u. Wissenschaftsprogramme.
Heute hat ein Durchschnitts Fernsehteilnehmer ca. 40 Programme - und das 24 Std. (!) non stop. Er sieht alles in Farbe auf Riesen-Flachbildschirmen .
Es gibt zig Extras (teletext), die ich früher nicht kannte.
Aber haben sich auch die Programme selbst "weiterentwickelt"?
Mitnichten! Was sollen sie auch zeigen, wenn Fernsehproduktionen von Jahr zu Jahr immer teurer werden?
Eine Flut von Spaßprogrammen überflutet uns von früh bis spät; sie findet ihren Höhepunkt jeden Freitag abend bei den Privaten TVs.
Hier läuft die Volks-Vollverblödung auf vollen Touren.
Aber die Meisten merken das schon garnicht mehr; der Kick muß ja ständig erhöht werden. Was reisst den Kucker von heute noch aus dem Sessel?
Da helfen aus Geldnot auch nicht der 2. und 3. Aufguss von vor-vorgestern ( kabel1 ) - nein - jetzt haben sich die TV-Gewaltigen den neuesten Schrei ausgedacht, um die "Quote" zu erhalten.
RTL als Pionier allen Schwachsinns revolutioniert wieder mal die Szene.
Geisterstunde zur Prime-Time! (Alt-deutsch= Hauptsendezeit).
Da spricht Frau Barschel mit ihrem toten Mann! Wir erinnern uns:
[Links nur für registrierte Nutzer]Witwe Freya Barschel (63) quält sich seit 23 Jahren mit dieser einen Frage. Sie sagt: „Ich wollte endlich Gewissheit haben, was damals passierte.“
Deshalb ging sie zu RTL. Und deshalb fragte sie ihren toten Mann jetzt selbst ...
Sonntag ab 19.05 Uhr spricht Freya in der RTL-Sendung „Das Medium“ mit ihrem toten Uwe. Den Kontakt ins Jenseits stellt angeblich Kim-Anne Jannes (39) her. Jannes arbeitet seit 14 Jahren als sogenanntes „Medium“.
Und Freya Barschel darf tatsächlich die Frage stellen, die ihr so lange auf der Seele brennt: „Wie ist er gestorben?“
Uwe Barschel bzw. der Geist des Ministerpräsidenten verrät: „ICH WURDE ERMORDET!“
Wie irre ist das denn?
Geister-TV zur besten Sendezeit: RTL zeigt, wie das Medium alias Frau Jannes zum Haus der Barschels geht. „Da habe ich Herrn Barschel zum ersten Mal gespürt“, sagt Jannes zu BILD. „Er war angenehm, aufgeregt, dennoch witzig.“
Barschel habe sie vor seinem Haus mit den Worten begrüßt: „Willkommen in meinem Reich!“
In der Sendung sind Namensschilder und Bilder im Barschel-Anwesen abgehängt. Medium Jannes: „Man wollte nicht, dass ich durch äußere Einflüsse weiß, mit wem ich Kontakt aufnehme.“
Im Haus führt der tote Barschel das Medium zu seinem Arbeitsplatz. „So viele Sorgen hier. Wie konnte das nur passieren?“, habe er gefragt.
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MP Uwe Barschel kurz vor seinem Tod
Anfang Oktober 1987
Da sollte sich Otto Normalverbraucher langsam fragen, ob es sich noch lohnt, die Flimmerkiste anzumachen.
Und wie ich immer wieder höre; viele Bürger haben die Glotze inzwischen tatsächlich abgeschafft.
Ob sie etwas versäumen?
E: