Eines der Hauptwerke des Philosophen H. Marcuse analysierte die gesellschaftliche Eindimensionalität im Kapitalismus, genannt: Der eindimensionale Mensch. Sowohl Wissenschaft, als auch der öffentliche Diskurs sei von dieser Eindimensionalität geprägt, konstatiert Marcuse. Die Wissenschaft flüchte sich aus Furcht vor Werturteilen oder politischer Einmischung in die Empirie und quantitatives Denken.
Radikale, fundamentale und qualitative Reflexion der gesellschaftlichen Probleme und Konflikte fände in dieser Herrschaft technokratischer Wissenschaften nicht statt. Statt die Jetztzeit zu kritisieren, verwaltet man die immer gleichen Probleme ohne sie zu lösen, selten stellt man sie Frage, oft werden sie ignoriert ( oder auch gar nicht erkannt )
Marcuse deckte den Zusammenhang, dem selbst die klassische marxistische Theorie anheim gefallen sei, auf: Die Manipulation des Einzelnen, die Instrumentalisierung des Denkens und Fühlens, durch die Suggestion der Medienkultur. So war der Slogan: Enteignet ( besser vielleicht: Entmachtet! ) Springer keine beliebige Revoluzzergewalt, keine Tirade irgend eines rottotalitären Selbstzweckes ... es war eine Rebellion gegen die Eindimensionalität und ihren Ausforumungen im Diskurs der Medien selbst, die Herrschaft reproduzieren, systematisch mit Informationen überfluten, Bewusstsein von Ohnmacht vermitteln, Kritik und Unmündigkeit der Massen forcieren. ( ich würde gar nicht sagen, dass das direkt ein Ziel ist, es ist viel mehr die Folge der Medienstruktur )
Presse- und Meinungsfreihei sind in meinen Augen wichtige Grundpfeiler der Demokratie, Aufklärung und allgemeinen Freiheit des Individuums. Ohne diese ist eine Kritik des Bestehenden nicht möglich. Aus linksrevolutionärer, radikaler Perspektive liegt es auf der Hand, dass sich hier Kritik und Widerstand intensivieren muss, nur hier kann der Zusammenhang der Verblendung sich lösen. Einseitigkeit ist nicht das, was ich unter Freiheit verstehe, Pressefreiheit die nur kapitalmächtigen Menschen im Hintergrund ermöglicht ihre Meinung massenhaft abzufertigen ... ist in Wirklichkeit keine, sondern eine als Presse- und Meinungsfreiheit getarnte Medienmanipulation lobbyistischer Minderheiten.
Ist es also, und damit meine ich nicht einzig aus einer radikal antikapitalistischen, linken Perspektive, sondern allgemeiner: aus einer demokratischen ( ! ) Perspektive heute sinnig an dieser Medienstruktur anzusetzen um den bürokratischen, volksfernen Apparat ein mal mehr zu entmachten, das Recht der Freiheit einzufordern? Sollten die Medien ihre eigene kleine Medienrevolution vollziehen, sollten sie 'enteignet/sozialisiert' werden und wirklich unabhängige Rätestruktur erlangen?
Ich halte das für außerordentlich nötig.