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Thema: IG: Freunde der Antike...Vorschläge zu Themen :

  1. #11
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: IG: Freunde der Antike...Vorschläge zu Themen :

    Zitat Zitat von Gryphus Beitrag anzeigen
    Manche Historiker neigen auch dazu das Jahr 1453 als Ende der Antike zu bestimmen, also den Untergang Konstantinopels.
    Da hätte ja dann das Mittelalter nur noch 50 Jahre Platz.

    Aber im Ernst: in dieser Sichtweise würde das Ende der Antike auf die Kontinuität des römischen Reiches beschränkt. Da ist mir der Blickwinkel doch viel zu verengt, denn die Antike ist nicht zuletzt eine kulturelle Epoche. Und 1453 gemahnte auch in Italien und Griechenland außer den Ruinen nicht mehr viel an die ursprüngliche Antike. Die Erinnerung an Römer, Griechen und andere Völker war längst in großem Maße abgerissen: Tacitus "Germania" wurde in diesem Jahrhundert wiederentdeckt (!). Biblische und historische Gestalten der Antike wurden zeittypisch gezeigt, z.B. im Vollharnisch der Ritter. Innerhalb Deutschlands hat man vielerorts ganz und gar vergessen, wer die Ruinen der Kastelle etc. schuf, und schrieb sie zum Teil ominösen Hünen und Heunen zu.


    Freiheit oder AfD!

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  2. #12
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: IG: Freunde der Antike...Vorschläge zu Themen :

    Zitat Zitat von Alfred Beitrag anzeigen
    Wie wäre denn die Zeitliche Grenze? Wie sollte ich den Satz umändern? Bis zum Ende der Herrschaft des Justinian ( Ostrom )?
    Der Fall von Rom wird meist als Grenze betrachtet.

    Manchmal auch die Einführung des Christentums als Staatsreligion durch Theodosius.
    Immerhin ging es danach steil bergab mit dem römischen Reich. Nicht nur militärisch-außenpolitisch (Hunnensturm und Völkerwanderung können ja kaum dem Christentum angekreidet werden), vielmehr löste sich kulturell vieles von dem auf, dass die Antike ausmachte.
    Das bunte Gemisch an lokalen Aberglauben und Göttern wurde aufgesogen, die olympischen Spiele wurden abgeschafft und im ewigen Streit zwischen der eher römischen Prüderie und hellenistischen Ausschweifungen schlug das Pendel recht eindeutig in Richtung des ersteren aus. Das ging zwar alles nicht so rasch und eindeutig, war nach diesem Schritt aber unumkehrbar.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  3. #13
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    Standard AW: IG: Freunde der Antike...Vorschläge zu Themen :

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Der Fall von Rom wird meist als Grenze betrachtet.
    Ich habe nun das Ende mit der Zeit des Justinian I erstmal besetzt. Nach seinem Versuch das gsammte Rom wieder zu auferstehen zu lassen, der ja scheiterte.
    Danach war denke ich diese Epoche endgültig vorbei.

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Manchmal auch die Einführung des Christentums als Staatsreligion durch Theodosius.
    Immerhin ging es danach steil bergab mit dem römischen Reich. Nicht nur militärisch-außenpolitisch (Hunnensturm und Völkerwanderung können ja kaum dem Christentum angekreidet werden), vielmehr löste sich kulturell vieles von dem auf, dass die Antike ausmachte.
    Hier sollte man aber auch die Führungsfehler Roms, insbesondere die unfähigen Kaiser, berücksichtigen finde ich. Der untergang des Römischen Reiches hatte viele Väter.

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Das bunte Gemisch an lokalen Aberglauben und Göttern wurde aufgesogen, die olympischen Spiele wurden abgeschafft und im ewigen Streit zwischen der eher römischen Prüderie und hellenistischen Ausschweifungen schlug das Pendel recht eindeutig in Richtung des ersteren aus. Das ging zwar alles nicht so rasch und eindeutig, war nach diesem Schritt aber unumkehrbar.
    Gut beschrieben. Aber Römische Prüderie? Mir kam es sovor das man auch im Römischen Reich eher offen war...

  4. #14
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: IG: Freunde der Antike...Vorschläge zu Themen :

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    (...)
    Da hätte ja dann das Mittelalter nur noch 50 Jahre Platz.
    Kommt drauf an wo man die Renaissance ansetzt.

    Aber im Ernst: in dieser Sichtweise würde das Ende der Antike auf die Kontinuität des römischen Reiches beschränkt. Da ist mir der Blickwinkel doch viel zu verengt, denn die Antike ist nicht zuletzt eine kulturelle Epoche. Und 1453 gemahnte auch in Italien und Griechenland außer den Ruinen nicht mehr viel an die ursprüngliche Antike. Die Erinnerung an Römer, Griechen und andere Völker war längst in großem Maße abgerissen: Tacitus "Germania" wurde in diesem Jahrhundert wiederentdeckt (!). Biblische und historische Gestalten der Antike wurden zeittypisch gezeigt, z.B. im Vollharnisch der Ritter. Innerhalb Deutschlands hat man vielerorts ganz und gar vergessen, wer die Ruinen der Kastelle etc. schuf, und schrieb sie zum Teil ominösen Hünen und Heunen zu.
    Da hast du durchaus recht. Meiner Meinung nach ist es auch sinniger das Ende der Antike beim Vierten Kreuzzug zu setzen, danach war Byzanz ohnehin kaum noch nennenswert.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  5. #15
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Das bunte Gemisch an lokalen Aberglauben und Göttern wurde aufgesogen, die olympischen Spiele wurden abgeschafft und im ewigen Streit zwischen der eher römischen Prüderie und hellenistischen Ausschweifungen schlug das Pendel recht eindeutig in Richtung des ersteren aus. Das ging zwar alles nicht so rasch und eindeutig, war nach diesem Schritt aber unumkehrbar.
    Willst du den Fixpunkt so sehr auf das kulturelle Element beschränken?
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  6. #16
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    Senatssitzungen in Rom....Mit Oktavian nehmen sie an Würze zu.


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  7. #17
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    Zitat Zitat von Alfred Beitrag anzeigen
    Ich habe nun das Ende mit der Zeit des Justinian I erstmal besetzt. Nach seinem Versuch das gsammte Rom wieder zu auferstehen zu lassen, der ja scheiterte.
    Danach war denke ich diese Epoche endgültig vorbei.
    Keine Einwände, eine zeitliche Grenze so gut wie alle anderen.
    Im Kern meint ja jeder dasselbe, wenn er von der Antike spricht.
    Plus/minus 100 Jahre, machen nicht viel Unterschied, wenn man von Jahrtausenden redet.

    Hier sollte man aber auch die Führungsfehler Roms, insbesondere die unfähigen Kaiser, berücksichtigen finde ich. Der untergang des Römischen Reiches hatte viele Väter.
    Führungsfehler gab es zu allen Zeiten.
    Augustus Beschluss Germanien zu erobern war auch nicht verheerender als die Fehler die etwa ein Aetius gegenüber den Hunnen begang.

    Der simple Grund des römischen Zusammenbruchs liegt in der imperialen Überdehnung. Das Reich hat sich lange gut gehalten, war militärisch nicht darauf vorbereitet, all seine riesigen Territorien gleichzeitig gegen entschlossene Angriffe zu verteidigen. Da konnte es sich auch die kräfteraubenden inneren Machtkämpfe leisten, von denen es allerdings auch dann nicht mehr abging, als dies eben nicht mehr leistbar war.

    Gut beschrieben. Aber Römische Prüderie? Mir kam es sovor das man auch im Römischen Reich eher offen war...
    Ja und nein.
    Da gab es sehr, sehr lange Streitigkeiten, was wie sehr erlaubt war und selbstverständlich große Schwankungen, die sehr stark vom aktuellen Kaiser abhängig waren. Davor gab es schon regelmäßig empörte Aufschreie wenn so orgiastische Sitten wie der griechische Bacchuskult modern wurden, da sie sich mit römischer Tugendhaftigkeit nicht vertrugen.
    Eine der Verzerrungen hierbei ist, dass verdammt viel von unserem Rombild aus Pompeij stammt (das "älteste Bordell", dass du in diesen Strang gestellt hast, steht etwa dort). Das wurde zur sehr liberalen Regierungszeit Vespinians verschüttet. 10 Jahre später und die Stadt wär vmtl "züchtiger" überliefert worden.

    Verglichen mit weiten Teilen der Neuzeit waren aber auch die konservativen Zeiten Roms noch recht freizügig. Teilweise aus sehr pragmatischen Gründen, war wohlversteuerte Prostitution den römischen Kaisern lieber als solche, die "illegal" wäre.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  8. #18
    LOL
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    Zitat Zitat von Gryphus Beitrag anzeigen
    Kommt drauf an wo man die Renaissance ansetzt.



    Da hast du durchaus recht. Meiner Meinung nach ist es auch sinniger das Ende der Antike beim Vierten Kreuzzug zu setzen, danach war Byzanz ohnehin kaum noch nennenswert.
    Das Ende der Antike fällt etwas nach Justinian an, und hängt mit dem Islam und dem Arabersturm zusammen, welche die letzten Teile der einst reichen Poliskultur vernichteten - zB. in Alexandria und Antiochia etc geschehen - bzw. zu reinen Festungen werden liessen - wie im Zentrum Kleinasiens geschehen.

    Das war auch in Ostrom das Ende der Antike und der Eintritt ins Mittelalter.
    In Europa wurden die meisten antiken Poliskulturen schon lange vorher von den Goten zerstört:
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    Deswegen traf dieses poliszerstörende und eher festungsbildende "Mittelalter" auch eher in Europa ein...

  9. #19
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    Zitat Zitat von Gryphus Beitrag anzeigen
    Willst du den Fixpunkt so sehr auf das kulturelle Element beschränken?
    Die Antike ist in meinen Augen eher ein kultureller als ein politischer Abschnitt der Geschichte.
    Zwischen hellenistischen Polis die sich mit den Persern anlegen und der römischen Supermacht sind politisch nicht viele Ähnlichkeiten. Und für den außereuropäischen Raum macht die Epocheneinteilung ohnehin überhaupt keinen Sinn.

    Aber ich bin in dem Punkt eh flexibel, Justinian ist ein brauchbarer Endpunkt.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: IG: Freunde der Antike...Vorschläge zu Themen :

    Zitat Zitat von Alfred Beitrag anzeigen
    ...

    Nun, ich fange einmal mit der Themenvorstellung an.....Teil 1 :

    Sexualität, Frauen und Bäderkultur in der Antike
    ...

    Das ist interessant. Weiber und Badehäuser waren schon immer sehr delikat.

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