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Thema: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Das ist etwas, was ich mich tatsächlich ehrlich (!) frage. Ganz ohne Hintergedanken (erstmal)...

    Sonst wird doch alles und jedes in unserem Land der Kritik unterworfen. Konservative Werte, Autorität, Kommunismus, Kirche und andere nicht-staatstragende Dinge sowieso - aber gerechterweise muss man ja sagen, dass es auch an Staatstragendem, Parteien, Politiker, Rechtssystem etc. durchaus immer wieder Kritik gibt und geben darf. Vielleicht nur von kleineren Gruppen, aber immerhin gibt es die.

    Warum aber zum Teufel stellt denn niemand die Demokratie in Frage? Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit (sogar Putin und Kim Jong Il verstehen sich als demokratisch legitimierte Herrscher).

    Dabei ist die "Erfolgs"geschichte der Demokratie - verglichen mit jener der Monarchie z.B. - ja noch extrem kurz - in Europa bestenfalls seit 1918, eigentlich erst seit 1945.

    Wie konnte sie so schnell so unantastbar werden? Was meint Ihr, was sind die Gründe für diesen spontanen Siegeszug?
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  2. #2
    eigensinniges Weib Benutzerbild von Herbstgold
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Ich denke das hat psychologische Gründe.
    So nutzt man das Wort demokratisch ja immer sehr gerne, um dem Volk ein Mitbestimmungsrecht vorzugaukeln.
    Wenn sich dieser Irrglaube erst einmal festgesetzt hat, dann ist es wesentlich leichter, das Stimmvieh zu lenken, da es der Meinung ist, dass seine Belange nicht nur vertreten werden, sondern sie maßgeblich an Entscheidungen beteiligt wurden.
    "Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat."
    (Heinrich Heine)"

  3. #3
    Benutzerbild von sisyphos
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Es gibt sehr wohl Demokratiekritik, nur eben nicht von der parlamentarischen Bürokratie selbst. Wäre ja auch sehr verwunderlich, wenn sich die volksfernen Bürokraten ihren eigenen Ast ansägen würden. Wesentlich wird Demokratiekritik von radikalen Kräften geübt, egal welcher Ausrichtung. In Erinnerung blieb mir beispiels der Text der jungen Linken: [Links nur für registrierte Nutzer] Ich hoffe, dass das der richtige Text ist, denke ich aber; habe ihn gerade überflogen ... er scheint editiert worden zu sein. Aber soweit ich's in Erinnerung habe standen da recht gute, vernünftige Sachen drin.
    Geändert von sisyphos (02.11.2010 um 01:53 Uhr)

  4. #4
    Doppeldenk öm de Eck. Benutzerbild von Tantalit
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Natürlich gibt es Demokratiekritik, erst vorgestern hat Petra Pau gesagt, das Volk müßte viel stärker in die politischen Entscheidungsprozesse einbezogen werden, da es der souverän ist und nicht die Politiker.
    Deutschland ist in Fragen der Demokratie eines der rückständigsten Länder in Europa. S21 ist ein gutes Beispiel dafür was passiert wenn man den Bürger nicht einbezieht oder es ihm verwehrt gehört zu werden.

    Ich dachte bis jetzt das ist der ganz normale Umgang mit Untertanen, muß ich wohl nochmal nachlesen was eine echte Demokratie ist.

    PS: In Deutschland ist Demokratie eine Diktatur der Volksvertreter.
    Geändert von Tantalit (02.11.2010 um 07:35 Uhr)
    Rechtschreibfehler dürft ihr suchen, ihr findet eh nie alle.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Bräunie
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Zitat Zitat von Herbstgold Beitrag anzeigen
    Ich denke das hat psychologische Gründe.
    So nutzt man das Wort demokratisch ja immer sehr gerne, um dem Volk ein Mitbestimmungsrecht vorzugaukeln.
    Richtig, der Begriff der Demokratie wird längst inflationär verwendet. Jede politische Richtung gibt doch heute vor, "demokratisch" zu sein, jede Partei, Organisation, wie auch immer. Der Begriff ist zu einer Art Sakrileg verkommen, nur politische Meinungen, die nach dem öffentlich festgelegten kanon "demokratisch" sind, sind zu akzeptieren und zu fördern. Mit dem gegenteiligen Begriff "undemokratisch" kann man beliebig alle anderen politischen Richtungen disqualifizieren. Für mich eine Phrase wie Frieden und Freiheit. Das gibt auch jede politische Richtung vor, zu vertreten.

    Zitat Zitat von Herbstgold Beitrag anzeigen
    Wenn sich dieser Irrglaube erst einmal festgesetzt hat, dann ist es wesentlich leichter, das Stimmvieh zu lenken, da es der Meinung ist, dass seine Belange nicht nur vertreten werden, sondern sie maßgeblich an Entscheidungen beteiligt wurden.
    Das Problem ist eben die Differenzierung zwischen den beiden Demokratiemodellen Partizipation und Repräsentation. Wir haben das repräsentative Modell, das heißt, wir wählen Abgeordnete in die Parlamente, da beginnt und endet unsere Einflussnahme dann auch. Der Begriff der Repräsentation ist für mich das Schlüsselwort, warum Demokratie eben hierzulande zur Farce bzw. zur Parteienoligarchie verkommen ist. Alain de Benoist schreibt hierzu in "Demokratie- das Problem": "Die Demokratie hat sich gewandelt. Sie sollte ursprünglich ein Mittel für das Volk sein, sich an dem öffentlichen leben zu beteiligen, indem es Vertreter ernennt. Mittlerweile ist sie ein Mittel für diese Vertreter, durch das Volk die reelle Macht legitimieren zu lassen, sie sie allein besitzen. Das Volk regiert nicht durch gewählte Vertreter. Das Volk wählt Vertreter, die es auf eigene Rechnung regieren. Wer vertritt was? Der eigentliche Begriff Repräsentation steckt in der Krise." Abgesehen davon verwirklichen die Gewählten in der repräsentativen Demokratie selbst wenig. Ihrerseits übertragen sie Aufgaben und Missionen ihren Mitarbeitern, den Beamten, den Experten, Personen also, deren Tätigkeit kaum von der Wahl beeinflusst wird.
    Bräunie bläst zum Angriff auf Eure heiligen Kühe

    "BRD, BRD, BRD, ich scheiß auf Dein Politklischee, ob Extremist, ob Radikal, das ist mir alles scheissegal"

  6. #6
    coffee & cigarettes Benutzerbild von marc
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Zitat Zitat von archangelos Beitrag anzeigen
    Warum aber zum Teufel stellt denn niemand die Demokratie in Frage?
    Wenn du unter Demokratie die Herrschaft eines Volkes verstehst, dessen mehrheitlicher Wille sich in Wahlen manifestiert, dann gibt es sehr wohl eine große Tradition der Demokratiekritik - dann gibt es die preußische Warnung vor dem beschränkten Untertanenverstande und die grüne vor einer populistischen Falle; dann gibt es die Verankerung von Würde als einer "unveräußerlichen" und die Furcht, daß Volksabstimmungen zur Gängelung von Minderheiten führten. Es gibt Georg-Büchner-Preisträger, die in der ZEIT darüber schreiben dürfen, daß Demokratie zu einer Ausartung des Sozialstaats geführt habe, und Professoren, die betonen, daß sie "kein Gott" sei - und allgemeiner eine populäre Vorstellung von Menschenrechten, nach der diese nicht nur jedem Menschen zustehen sollten, sondern ihm auch quasi naturrechtlich zustünden - ergo selbst per Mehrheitsbescheid nicht entzogen werden dürften.

    In diesem Sinne ist auch jede Religion antidemokratisch, weil jede darauf pocht, daß bestimmte Glaubensinhalte und Werte nicht zur demokratischen Disposition gestellt werden dürften. Also: eine absolut reinrassige Demokratie will vermutlich niemand; und auch ich würde nicht wollen, daß neun Nazis und ein Schwarzer über die Wiedereinführung der Sklaverei abstimmen. Tatsächlich nicht sehr weit verbreitet dürfte allerdings diese eigentümliche Demokratiekritik sein, die "libertäre" und vermutlich auch deine "anarchomonarchistische", die wohl darauf hinauslaufen, daß Demokratie deshalb so böse sei, weil sich eine Mehrheit dafür entscheiden könnte, daß der Staat und vulgo die Steuerzahler für den Bau von Krankenhäusern aufkommen sollten und ergo ja der kommunistische Faschismus eingeführt wird; die blöden Idioten mit dem tollen Pelz der tollen Hautfarbe außerdem in Dekadenz verfallen, statt dem König zu huldigen und ihm weiße Kinderlei zu schenken.

    Abgesehen davon gibt es aber immer mehr Menschen, die der Politik entfremdet gegenüberstehen und sie wie eine externe Macht wahrnehmen, die gleich einer Naturgewalt über sie einbricht. Und folglich ist es verständlich, daß sich viele Menschen demokratische Volksentscheide und somit mehr direkte Mitbestimmung wünschen.

    [Übrigens ist "kirchentreuer Freigeist" ein Widerspruch in sich, denn "Glaube heißt Gehorsam" (Papst Benedikt), ja Glaube ist "rationaler, aber bedinungsloser Gehorsam" (Robert Spaemann) - und Kirchentreue besteht darin, daß ein Teil der gedanklichen Ergebnisoffenheit wie der individuellen Suche nach Wahrheit zugunsten eben jenes Gehorsams aufgegeben wird. Zwar kann diese Treue bestimmte Widerstandskräfte zur Voraussetzung haben, doch wenn du etwa daran glaubst, daß Dogmen, auf deren Formulierung du keinen Einfluß hast, unter Beihilfe des Heiligen Geistes zustande kommen und sie "unbedingt" und "fest" geglaubt werden müssen, dann bist du per definitionem kein Frei-Geist mehr.]

  7. #7
    Benutzerbild von sisyphos
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Wenn du unter Demokratie die Herrschaft eines Volkes verstehst, dessen mehrheitlicher Wille sich in Wahlen manifestiert, dann gibt es sehr wohl eine große Tradition der Demokratiekritik - dann gibt es die preußische Warnung vor dem beschränkten Untertanenverstande und die grüne vor einer populistischen Falle; dann gibt es die Verankerung von Würde als einer "unveräußerlichen" und die Furcht, daß Volksabstimmungen zur Gängelung von Minderheiten führten. Es gibt Georg-Büchner-Preisträger, die in der ZEIT darüber schreiben dürfen, daß Demokratie zu einer Ausartung des Sozialstaats geführt habe, und Professoren, die betonen, daß sie "kein Gott" sei - und allgemeiner eine populäre Vorstellung von Menschenrechten, nach der diese nicht nur jedem Menschen zustehen sollten, sondern ihm auch quasi naturrechtlich zustünden - ergo selbst per Mehrheitsbescheid nicht entzogen werden dürften.

    In diesem Sinne ist auch jede Religion antidemokratisch, weil jede darauf pocht, daß bestimmte Glaubensinhalte und Werte nicht zur demokratischen Disposition gestellt werden dürften. Also: eine absolut reinrassige Demokratie will vermutlich niemand; und auch ich würde nicht wollen, daß neun Nazis und ein Schwarzer über die Wiedereinführung der Sklaverei abstimmen. Tatsächlich nicht sehr weit verbreitet dürfte allerdings diese eigentümliche Demokratiekritik sein, die "libertäre" und vermutlich auch deine "anarchomonarchistische", die wohl darauf hinauslaufen, daß Demokratie deshalb so böse sei, weil sich eine Mehrheit dafür entscheiden könnte, daß der Staat und vulgo die Steuerzahler für den Bau von Krankenhäusern aufkommen sollten und ergo ja der kommunistische Faschismus eingeführt wird; die blöden Idioten mit dem tollen Pelz der tollen Hautfarbe außerdem in Dekadenz verfallen, statt dem König zu huldigen und ihm weiße Kinderlei zu schenken.

    Abgesehen davon gibt es aber immer mehr Menschen, die der Politik entfremdet gegenüberstehen und sie wie eine externe Macht wahrnehmen, die gleich einer Naturgewalt über sie einbricht. Und folglich ist es verständlich, daß sich viele Menschen demokratische Volksentscheide und somit mehr direkte Mitbestimmung wünschen.

    [Übrigens ist "kirchentreuer Freigeist" ein Widerspruch in sich, denn "Glaube heißt Gehorsam" (Papst Benedikt), ja Glaube ist "rationaler, aber bedinungsloser Gehorsam" (Robert Spaemann) - und Kirchentreue besteht darin, daß ein Teil der gedanklichen Ergebnisoffenheit wie der individuellen Suche nach Wahrheit zugunsten eben jenes Gehorsams aufgegeben wird. Zwar kann diese Treue bestimmte Widerstandskräfte zur Voraussetzung haben, doch wenn du etwa daran glaubst, daß Dogmen, auf deren Formulierung du keinen Einfluß hast, unter Beihilfe des Heiligen Geistes zustande kommen und sie "unbedingt" und "fest" geglaubt werden müssen, dann bist du per definitionem kein Frei-Geist mehr.]

    Bravo. Vorallem der Schluss.

    Ich danke wie folgt:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Bach. BWV 1004. Chaconne violin solo. Viktoria Mullova. 1


    Zum Beweise des guten Geschmackes bist du verpflichtet dieses Lied 20 mal hintereinander anzuhören. Und natürlich aus Gründen der unbedingten Treue zum heiligen Geist ( ich )

  8. #8

    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Ich danke wie folgt:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Bach. BWV 1004. Chaconne violin solo. Viktoria Mullova. 1


    Zum Beweise des guten Geschmackes bist du verpflichtet dieses Lied 20 mal hintereinander anzuhören. Und natürlich aus Gründen der unbedingten Treue zum heiligen Geist ( ich )
    Meinst Du mich damit oder den Vorredner? Klar, Viktoria Mullova ist toll, Bach ebenso, aber die Bach-Chaconne ist ein "Stück" und kein "Lied"
    Geändert von archangelos (03.11.2010 um 00:25 Uhr) Grund: quote vergessen
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  9. #9
    Benutzerbild von sisyphos
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    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Zitat Zitat von archangelos Beitrag anzeigen
    Meinst Du mich damit oder den Vorredner? Klar, Viktoria Mullova ist toll, Bach ebenso, aber die Bach-Chaconne ist ein "Stück" und kein "Lied"
    Herr Archangelos, sehen sie... weshalb sollte ein Lied kein Stück sein können bzw. ein Stück kein Lied? Ich schreibe sehr gerne, momentan hauptsächlich Gedichte ... und wenn mir mal wieder etwas schönes und gutes einfiel, dann spreche ich davon als ein Lied, ein Werk, ein Stück. Man sollte mit Worten, insbesondere mit malerisch-schönen Worten, nicht sparsam sein.

  10. #10

    Standard AW: Warum gibt es keine Demokratiekritik?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Wenn du unter Demokratie die Herrschaft eines Volkes verstehst, dessen mehrheitlicher Wille sich in Wahlen manifestiert, dann gibt es sehr wohl eine große Tradition der Demokratiekritik - dann gibt es die preußische Warnung vor dem beschränkten Untertanenverstande und die grüne vor einer populistischen Falle; dann gibt es die Verankerung von Würde als einer "unveräußerlichen" und die Furcht, daß Volksabstimmungen zur Gängelung von Minderheiten führten. Es gibt Georg-Büchner-Preisträger, die in der ZEIT darüber schreiben dürfen, daß Demokratie zu einer Ausartung des Sozialstaats geführt habe, und Professoren, die betonen, daß sie "kein Gott" sei - und allgemeiner eine populäre Vorstellung von Menschenrechten, nach der diese nicht nur jedem Menschen zustehen sollten, sondern ihm auch quasi naturrechtlich zustünden - ergo selbst per Mehrheitsbescheid nicht entzogen werden dürften.
    Bin viell. da nicht so bewandert, wer war der Büchnerpreisträger (Mosebach?) und wer der Professor? Die preußische Warnung dürfte ja schon eine Weile her sein.

    Tatsächlich nicht sehr weit verbreitet dürfte allerdings diese eigentümliche Demokratiekritik sein, die "libertäre" und vermutlich auch deine "anarchomonarchistische", die wohl darauf hinauslaufen, daß Demokratie deshalb so böse sei, weil sich eine Mehrheit dafür entscheiden könnte, daß der Staat und vulgo die Steuerzahler für den Bau von Krankenhäusern aufkommen sollten und ergo ja der kommunistische Faschismus eingeführt wird; die blöden Idioten mit dem tollen Pelz der tollen Hautfarbe außerdem in Dekadenz verfallen, statt dem König zu huldigen und ihm weiße Kinderlei zu schenken.
    Hab ich glaub ich nicht 100% verstanden, ist jedenfalls nicht meine Position. Mit Rassismus hab ich nichts am Hut, genausowenig wie ich mit dem Bau von Krankenhäusern aus öffentlichen Geldern Probleme habe. Was meinst Du?

    [Übrigens ist "kirchentreuer Freigeist" ein Widerspruch in sich, denn "Glaube heißt Gehorsam" (Papst Benedikt), ja Glaube ist "rationaler, aber bedinungsloser Gehorsam" (Robert Spaemann) - und Kirchentreue besteht darin, daß ein Teil der gedanklichen Ergebnisoffenheit wie der individuellen Suche nach Wahrheit zugunsten eben jenes Gehorsams aufgegeben wird. Zwar kann diese Treue bestimmte Widerstandskräfte zur Voraussetzung haben, doch wenn du etwa daran glaubst, daß Dogmen, auf deren Formulierung du keinen Einfluß hast, unter Beihilfe des Heiligen Geistes zustande kommen und sie "unbedingt" und "fest" geglaubt werden müssen, dann bist du per definitionem kein Frei-Geist mehr.]
    Na das ist aber eine sophistische Argumentation. Nach Deiner Definition gibt es dann gar keine Freigeister. Ein Freigeist ist für mich jemand, der innerhalb eines gewissen Kontexts - in dem wir alle stehen - anders denkt bzw. Dinge anders verknüpft als das gemeinhin üblich ist.
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