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Thema: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

  1. #1
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    großes Grinsen "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Ich nehme folgenden Beitrag der Nutzerin sibilla

    Zitat Zitat von sibilla Beitrag anzeigen
    fragt sich, wer hier dumm ist, nä?
    hast du schon mal so richtig "gearbeitet" mit allem drum und dran?

    ich glaube nicht, gschdudiert sei und große töne spucken läuft bei mir nicht unter "arbeit".

    du hast dir in deinem ganzen leben bestimmt noch nie die lackierten fingerchen so richtig dreckig gemacht, sonst würdest nicht so schreiben.

    s.
    zum Anlass, ein neues Thema zu eröffnen.

    Unterscheidet Ihr die Erwerbsarbeit in "richtig" und "unrichtig"?

    Was sind Eure Kriterien für die beiden Kategorien?
    kol-ut-shan

  2. #2
    Foren-Veteran Benutzerbild von Schwarzer Rabe
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen
    Ich nehme folgenden Beitrag der Nutzerin sibilla



    zum Anlass, ein neues Thema zu eröffnen.

    Unterscheidet Ihr die Erwerbsarbeit in "richtig" und "unrichtig"?

    Was sind Eure Kriterien für die beiden Kategorien?
    Der gemeine Handwerker meint eben, dass nur handwerkliche, d.h. körperliche Arbeit, wahre Arbeit sei. Was er verkennt ist, dass der körperlich Arbeitende abends sehr gut einschläft, im Gegensatz zum geistig Arbeitenden.

  3. #3
    Wie ein Wolf Benutzerbild von jak_22
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Eher in mehr oder weniger wertschöpfend.


    Ausgebrannt erkenn' ich meine tatenlose unerfüllte Leere,
    Wie ein Wolf - als wenn ich etwas suchte, das zu finden sich noch lohnte

  4. #4
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Gute Frage. Richtig oder unrichtig trifft's für mich nicht. Wenn ich das Ergebnis meiner Arbeit direkt verwerten kann, also wenn ich Brennholz mache, koche oder Brot backe, befriedigt mich das auf eine andere (bessere) Art, als wenn ich wieder einige Zeilen Code geschrieben habe.

    Da der Code viel besser honoriert wird, ist allerdings mein Steuerfuzzi davon überzeugt, daß nur das richtige Arbeit ist. Aber was will man von einem Steuerfuzzi schon verlangen?
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  5. #5
    Foren-Veteran Benutzerbild von Schwarzer Rabe
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Aber was will man von einem Steuerfuzzi schon verlangen?
    germane

  6. #6
    Libertärer Republikaner Benutzerbild von BRDDR_geschaedigter
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Eine Arbeit ist so viel wert, wie ein anderer bereit ist dafür zu zahlen.
    Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek


    Sprüche 1:7
    Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

  7. #7
    GESPERRT
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    905

    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Das ist nicht ganz so richtig BRDDR geschädigter, wir zahlen für eine extrem schlechte Leistung - die ich nicht bezahlen will dennoch von meinem Steuergeldern das BankenJudenSpiel und die IrlandPleite......

    also ist es widerlegt....

    Ich bin ein freund der sozialen Marktwirtschaft wie in den 60er 70er Jahren, da hatten die Unternehmen noch was an wertschöpfung produziert und ihren Angestellten einen fairen Lohn bezahlt, davon sind wir leider meilenweilt weg.

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Zitat Zitat von jak_22 Beitrag anzeigen
    Eher in mehr oder weniger wertschöpfend.
    Richtig, das ist das einzig brauchbare Kriterium. Nur weil irgendeine hohle Nuss auf vergossene Schweisstropfen und bei der Arbeit anfallenden Dreck abstellt, können Buddelarbeiten einfach nicht mehr Wert schöpfen als den Anschreibungs bzw. Miet - und Betriebskosten eines Baggers oder Minibaggers entspricht. Da bleibt kein hoher Stundenlohn für ungelernte Arbeiter, selbst wenn der Dreck und der Schweiss also noch so edel propagiert werden.

    Allerdings wird es mit dem Wertschöpfungkriterium extrem kompliziert, wenn man den Bereich einer perfekten marktwirtschaftlichen Preisbildung verlässt und den Wert der Arbeit von Staatsdienern oder Privilegierten in monopolistischen / oligopolistischen Strukturen bemessen will. Da muss man nämlich genau genommen noch abziehen, was Bürokraten und Monopolisten an Wertschöpfung Aussenstehender verhindern. Der Wert kann also bis in den Minus - Bereich gehen.

  9. #9
    ehem. Paul Felz Benutzerbild von Paul Felz
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Zitat Zitat von BRDDR_geschaedigter Beitrag anzeigen
    Eine Arbeit ist so viel wert, wie ein anderer bereit ist dafür zu zahlen.
    Dann müßte ich Geld von der GEZ bekommen.

  10. #10
    KP-Opposition Benutzerbild von PSI
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    Standard AW: "richtige" und "unrichtige" Arbeit

    Friedrich Engels und Karl Marx stützten ihre Gesellschaftsanalyse und Kritik der politischen Ökonomie mit einer entwickelten Arbeitsphilosophie ab.
    In einem Aufsatz über den
    „Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“
    schreibt Friedrich Engels:
    „Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums, sagen die politischen Ökonomen. Sie ist dies - neben der Natur, die ihr den Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt. Aber sie ist noch unendlich mehr als dies. Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, daß wir in gewissem Sinn sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen.“[1]
    Wie Hegel definieren Marx und Engels den Freiheitsbegriff als
    „Einsicht in die Notwendigkeit“
    und heben damit den aus freiem Willen handelnden Menschen, dem die Arbeit ein notwendiges Lebensbedürfnis ist, aus der Masse jener heraus, die unter Zwang als Vasallen, Hörige oder gar Sklaven ausgebeutet werden.
    In Auseinandersetzung damit sind im 19. und 20. Jahrhundert zahlreiche Philosopheme zur „Arbeit“ entwickelt worden (vgl. Ernst Bloch, Max Weber).

    [Links nur für registrierte Nutzer]


    Die Entfremdung der Arbeit


    Nicht nur in der Ausbeutung des Arbeiters und im unversöhnlichen Widerspruch der Klasseninteressen besteht für Marx das Problem des Kapitalismus. Die ganze Existenz des Menschen, sein Menschsein selbst, sieht er durch die kapitalistischen Verhältnisse entfremdet und geknechtet. Das Wesen der menschlichen Existenz lokalisiert er, im Anschluss an Hegel sowie an Feuerbachs Begriff des „Gattungswesens“, in der Fähigkeit des Menschen, seine Umwelt schöpferisch und frei zu gestalten. Die zentrale Kategorie der Marx’schen Philosophie ist deshalb der Begriff der Arbeit, welche Marx als „Stoffwechsel mit der Natur“ definiert. Arbeit ist für ihn, wie schon für Hegel, die Universalkategorie der menschlichen Existenz:

    „Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, also das menschliche Leben zu vermitteln.“

    – MEW 23:57



    Im Kapitalismus aber sei die Arbeit auf grundlegende Weise entfremdet und pervertiert. Denn Arbeit im Kapitalismus werde nicht im Interesse der Schaffung von Gebrauchswerten verrichtet, und noch weniger zur Verwirklichung kreativer Schöpferkraft, sondern lediglich zur Erzielung von Tauschwerten. Der Arbeiter könne über seine Arbeitskraft nicht frei verfügen, sondern müsse sie nach den Vorgaben des Kapitalisten einsetzen, für den er arbeitet. Die Güter, die er so produziert, erlebe der Arbeiter nicht mehr als seine eigenen, sondern als fremde; er könne sich in den Ergebnissen seiner eigenen Tätigkeit nicht wiedererkennen. Diesen Prozess bezeichnet Marx, auch hierin Hegel folgend, als „Entfremdung“ bzw. „Entäußerung“.

    „Worin besteht nun die Entäußerung der Arbeit? Erstens, daß die Arbeit dem Arbeiter äußerlich ist, d. h. nicht zu seinem Wesen gehört, daß er sich daher in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt, keine freie physische und geistige Energie entwickelt, sondern seine Physis abkasteit und seinen Geist ruiniert. Der Arbeiter fühlt sich daher erst außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen.“

    – Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Ergänzungsband I:514

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    Hoffe es hilft.
    Geändert von PSI (22.11.2010 um 14:59 Uhr)
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