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Thema: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

  1. #11
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

    Zitat Zitat von Felixhenn Beitrag anzeigen
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    Ich bin nicht sicher ob ich in Johannes Calvin einen wirklichen Christen auf den Spuren von Jesus Christus sehen kann. Was meint Ihr?
    m es mit Joachim Fernau zu sagen: Mit Calvin endet man beim britschen Empire, mit Luther beim Frieden von Münster und Osnabrück.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  2. #12
    Laird of Glencairn Benutzerbild von Berwick
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    Standard AW: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

    Imho war dieser Calvin ein mieses und perverses Stück unmenschlicher Dreck.

    Milde gesagt.

  3. #13
    Laird of Glencairn Benutzerbild von Berwick
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    Standard AW: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

    Zitat Zitat von Cinnamon Beitrag anzeigen
    Calvin war ein ganz übler Zeitgenosse. Vor allem seine Lehre der souveränen Erwählung (Doppelte Prädestinationslehre) stößt sehr sauer auf, wenn man bedenkt, dass er damit gerade die Menschen, auf die Jesus am meisten zuging, nämlich die Armen und Aussätzigen, für verdammt hielt. Auch die Ansicht, die eigene Erwähltheit anhand irdischen Reichtums grob abschätzen zu können ist total unbiblisch, da Jesus selbst ja gerade betont, dass "eher ein Kamel durch ein Nadelöhr" geht (ja ich weiß, dass es ein Strick ist, aber das Zitat kennt halt jeder) "als das ein Reicher in das Reich Gottes kommt".

    Kurzum: Calvin gehört mit zu denen, vor denen Jesus seine Anhänger aufs Schärfste gewarnt hat: Irrlehrer und Wölfe im Schafpelz. Der Calvinismus ist eine absurde Irrlehre sondersgleichen. Ich glaube kaum, dass eine es eine boshaftere Lehre gibt, die im christlichen Gewande daherkommt.
    Und genau darum sage ich:

    Dieser Calvin war ein mieses und perverses Stück unmenschlicher Dreck.

    Unfriede seiner Asche.

    Möge er in der tiefsten Hölle schmoren, dieses Scheusal, das sich für "auserwählt" hielt.

  4. #14
    Enfant terrible Benutzerbild von Cinnamon
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    Standard AW: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

    Zitat Zitat von Berwick Beitrag anzeigen
    Und genau darum sage ich:

    Dieser Calvin war ein mieses und perverses Stück unmenschlicher Dreck.

    Unfriede seiner Asche.

    Möge er in der tiefsten Hölle schmoren, dieses Scheusal, das sich für "auserwählt" hielt.
    Gehen wir mal nach der Bibel, ist Irrlehre eine der schlimmsten Sünden. Und Irrlehre ist alles, was Gottes Vergebung und Liebe Grenzen setzt. Die Bibel sagt doch klar: Gott vergibt JEDEM, der das möchte, egal wie schlimm die Sünde ist (ja ich weiß, es gibt da noch die "unvergebbare Sünde", aber die wird üblicherweise als Verstocktheit interpretiert)
    Mit Zimt und Zucker

  5. #15
    leicht irr, aber nett
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    Standard AW: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    m es mit Joachim Fernau zu sagen: Mit Calvin endet man beim britschen Empire, mit Luther beim Frieden von Münster und Osnabrück.

    Ein sehr gutes Bonmot.

    Selber stamme ich aus einer unierten Kirche und bin kein Calvin-Spezialist.

    Nebenbemerkung: Das Thema "unierte Kirche" ist ein Kapitel für sich. Nur soviel dazu: Bei einer Bekenntnisunion legten - aber das ist eine stark vereinfachte Formulierung, bitteschön - die Altvorderen das Gute in ihrem reformiertem bzw. lutherischem Bekentnis zusammen. Am Ende empfinden sich alle als "evangelisch" und auf die Anfrage: "Bist du eigenlich lutherisch oder reformiert", würden die Leute heute antworten: "Oha, das weiß ich ja garnicht."

    Weiter: Im Studium besuchte ich das Proseminar eines Lehrbeauftragten aus der Schweiz, den man damals (wo er heute steht, ist mir unbekannt) als "harten" Calvinisten einordnen konnte.
    Für Calvin spricht die Eleganz und Klarheit seiner Gedankenführung.
    Seine mehrfach überarbeitete lateinisch verfaßte "Einführung (Institutio) in den christlichen Glauben" ist ein Klassiker.
    Er ist sozusagen ein theologischer Geistes-Aristokrat.

    Was mich abschreckte: Der Fall Michel Servet. Servet war in den Augen Calvins und anderer ein theologischer Ketzer, welcher die Trinität anzweifelte. Servet beging die Dummheit, sich nach Genf in einen Gottesdienst von Calvin zu begeben. Calvin erkante ihn und ließ ihn verhaften und den Prozeß machen.
    Servet wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es ist nach meinem Wissen etwas unklar, inwieweit Calvin in den Prozeß selber involviert war, aber alles deutet darauf hin, daß er im Hintergrund die Fäden zog.

    Heute versucht man dies dadurch zu verbrämen, daß es heißt: Calvin ging es um die Reinheit der Lehre. Da konnte es für ihn keinen Kompromiß geben.
    Dem kann ich nicht folgen und habe das damals auch deutlich gesagt.

    [Edit] Eben diese Verwicklung in die Verbrennung eines Ketzers macht mir Calvin zutiefst unsympathisch. Luther hat trotz harter Worte gegen aufrührerische Bauern und gegen andere keinen einzigen Ketzerprozeß angefacht nach meinem Wissen. Für ihn galt: Sine vi, sed verbo" - nicht durch Gewalt, sondern durch das Wort allein. [/Edit.]

    Das mit der doppelten Prädestination kommt auch mir recht problematisch vor.
    Man kann auch die über-puritanische Haltung der Calvinisten: Kartenspiel als Gebetbuch des Teufels, keine Vergnügungen, Fenster müssen offen einsehbar sein*, damit die "Religionspolizei" (damals) reingucken kann, als Negativbeispiele anführen.

    Andererseits muß man ihm lassen: Er hat trotz des Gedankens der doppelten Prädestination der Auffassung Vorschub geleistet, daß man durch Fleiß etwas aus sich machen kann. Der Tatendrang, den gerade US-Protestanten in der "Westward ho!"-Zeit erkennen ließen, geht sicher in einem nicht unbeträchtlichen Maße auf Calvin zurück,

    Auf seinen Puritanismus ist andererseits möglicherweise auch die extreme Strenge im Strafgerichtswesen zurückzuführen.

    Summa summarum: Ich unierter Christ orientiere mich eher nach Luther, greife ab und zu aber zur Institutio für klare Sätze.


    PS: *) Das ist auch der Grund, warum noch heute in den reformierten Niederlanden die Wohnzimmerfenster oft keine Gardinen haben.
    Geändert von Don Pacifico (25.11.2010 um 15:57 Uhr) Grund: Edit + Tippfehler
    Fraktion Demokratische Rechte


  6. #16
    Laird of Glencairn Benutzerbild von Berwick
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    Standard AW: Johannes Calvin –Terrorist oder Reformator?

    Dem würde ich mich anschließen:

    Puritanismus wird heute auch als Synonym für „Moralismus“ verwendet, besonders im amerikanischen Sprachgebrauch oft pejorativ für alles und jeden, was „kalt, blutleer, kleingeistig, selbstverleugnend, heuchlerisch und nachtragend“ erscheint.[1]
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