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Thema: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

  1. #11
    Quo vadis? Benutzerbild von heide
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    Kool AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Frei übersetzt:

    Das Spiel ist aus

    Guten Morgen, Herr Van Rompuy!

    Sie sind seit einem Jahr im Amt und seit dieser Zeit beginnt das gesamte Gebäude hier auch zu zerfallen. Es ist einziges Chaos, das Geld geht aus - und ich sollte Ihnen danken. Vielleicht sollten Sie der Pin-Up-Boy der euroskeptischen Bewegung werden. Aber sehen Sie sich mal um; hier - an diesem Morgen. Sehen Sie sich die Gesichter an, die Angst, den Zorn. Barroso hier, der arme Kerl, sieht aus, als hätte er ein Gespent gesehen! Die Leute beginnen zu verstehen, daß das Spiel aus ist - und jetzt versuchen sie verzweifelt ihren Traum zu bewahren, indem sie sämtliche noch verblienenen Spürchen der Demokratie aus diesem Systme entfernen.
    Und es ist offensichtlich, daß keiner von Ihnen auch nur das Geringste gelernt hat.

    Wenn Sie, Herr Van Rompuy, sagen, daß der Euro uns Stabilität gebracht hat, dann überlege ich mir, ob ich nicht Ihrem Sinn für Humor applaudieren sollte; aber - mal ehrlich - ist das nicht nur eine Bunkermentalität? Ihr Fanatismus ist offensichtlich. Sie sagten, daß der Nationalstaat in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts nicht existieren könnte, und - naja, das mag im Falle von Belgien zutreffend sein, das seit sechs Monaten keine Regierung hat, aber was den Rest von uns betrifft, sagen immer mehr Menschen in jedem anderen Mitgliedstaat der EU (und vielleicht ist das ein Grund für die Angst in den Gesichtern der Parlamentarier): "Wir wollen diese Flagge nicht! Wir wollen diese Hymne nicht! Wir wollen diese politische Klasse nicht. Wir wollen, daß das ganze Ding hier in den Mülleimer der Geschichte geworfen wird."

    Und wir hatten die griechische Tragödie früher in diesem Jahr, und jetzt haben wir die Situation in Irland. Nun weiß ich, daß die Dummheit und die Gier der irischen Politiker viel damit zu tun haben. Sie hätten nie und immer der Eurozone beitreten sollen. Sie litten unter einem niedrigen Zinssatz, einem künstlichen Boom und einer riesigen Pleite.

    Aber schauen Sie sich Ihre Reaktion darauf an. Als ihre Regierung kollabierte, wurde den Iren erzählt, daß es unangemessen sei, eine Parlamentswahl abzualten. Tatsächlich hat der EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung, Olli Rehn, gesagt, daß sie erst ihrem Haushalt zustimmen müßten, bevor ihnen erlaubt sei, eine Parlamentswahl abzuhalten.

    Für wen zum Teufel halten sie sich eigentlich?
    Tatsächlich sind sie hier sehr - sehr gefährliche Menschen. An ihrer Besessenheit, die sie an den Tag gelegt haben, um diesen Euro-Staat künstlich herzustellen, kann man ablesen, daß sie froh darüber sind, die Demokratie zu zerstören. Und sie scheinen auch froh darüber zu sein, daß abermillionen Menschen arbeitslos und arm sind. Unzählige Millionen müssen leiden, nur damit ihr Euro-Tream wahr bleiben kann.

    Aber es wird nicht funktionieren! Denn als nächstes kommt Portugal an die Reihe, mit einer Verschuldung von 325% des Bruttoinlandsprodukt. Und danach kommt, vermute ich, Spanien. Und der Bailout für Spenien wird siebenmal so groß sein wie der für Irland - und zu diesem Zeitpuntk wird das gesamte Bailout-Geld verbraucht sein. Und dann ist keins mehr da.

    Aber es geht noch um mehr, als um die Wirtschaft. Sie rauben den Menschen nämlich ihre Identität. Wenn Sie ihnen die Demokratie rauben, dann bleibt ihnen nur Nationalismus und Gewalt. Und ich kann nur hoffen und beten, daß der Markt dieses Euro-Projekt zerstört, bevor das geschieht.
    Danke. Sehr gute Rede und auf den Punkt gebracht, ohne etwas zu beschönigen.
    Ja, vergiss nur, dass es Menschen gibt...

    Hölderlin



  2. #12
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von Forumsname Beitrag anzeigen
    Auf welche Identität bezieht er sich denn hier? Das ist irgendwie bezugsloses Geschwurbel.
    nur wenn man es nicht verstehen will

    Als Beispiel was war die D-Mark für die Deutschen? Eine Währung? Nein ein Symbol.

    Nach dem zweiten Weltkrieg lag Deutschland am Boden. Über die starke Wirtschaft hat Deutschland Ansehen in der Welt aber auch Selbstvertrauen gewonnen. Die D-Mark repräsentierte diese wiedergewonnene Stärke.

    Sie war ein Symbol über die sich die neue nationale Identität mit definierte und genau diese nationalen Symbole werden systematisch zerstört.

    Zweites Beispiel Rathaus hier in der Staat. Vor ~10 Jahren hing davor die Flagge des Bundeslandes und die von Deutschland. Heute hängt davor die Flagge der EU und an der Seite noch abseits die von Deutschland. In weiteren 10 Jahren wird es nur noch die Flagge der EU sein.

    und so geht es Schritt für Schritt weiter.

  3. #13
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Was mich interessieren würde - unabhängig davon, ob Farage nun Recht hat oder nicht -: Weshalb legt sich Farage so "ins Zeug" gegen die EU, wo GB doch gar nicht Mitglied ist. Sollte dies lediglich ein (z.T. auch Stellvertreter)versuch sein, die zu mächtig werdende EU zum Zerfall zu bringen, z.B. wie auch der Angriff aus Übersee auf den Euro (als weiterer Bestandteil einer möglichen Anti-Eu-Strategie)?

  4. #14
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von n_h Beitrag anzeigen
    Was mich interessieren würde - unabhängig davon, ob Farage nun Recht hat oder nicht -: Weshalb legt sich Farage so "ins Zeug" gegen die EU, wo GB doch gar nicht Mitglied ist. Sollte dies lediglich ein (z.T. auch Stellvertreter)versuch sein, die zu mächtig werdende EU zum Zerfall zu bringen, z.B. wie auch der Angriff aus Übersee auf den Euro (als weiterer Bestandteil einer möglichen Anti-Eu-Strategie)?
    Seit 40 Jahren schon :rolleyes:

  5. #15
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von JPK Beitrag anzeigen
    Seit 40 Jahren schon :rolleyes:
    Na dann wird's Zeit, dass GB den Euro bekommt.

  6. #16
    Stimme der Vernunft Benutzerbild von Forumsname
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von Akra Beitrag anzeigen
    nur wenn man es nicht verstehen will

    Als Beispiel was war die D-Mark für die Deutschen? Eine Währung? Nein ein Symbol.

    Nach dem zweiten Weltkrieg lag Deutschland am Boden. Über die starke Wirtschaft hat Deutschland Ansehen in der Welt aber auch Selbstvertrauen gewonnen. Die D-Mark repräsentierte diese wiedergewonnene Stärke.
    Das ist einerseits richtig, andererseits aber viel zu kurz gedacht. Die D-Mark wurde schon als Symbol des Aufschwungs betrachtet, da stimme ich dir zu. Dennoch ist sie doch kein nationales Symbol gewesen, welches für die Identitätsbildung konstitutiv war. Die Sprache ist schließlich das Symbol für eine Identität, nicht etwa eine Währung. Warst du etwa verwirrt, wusstest nicht mehr ob du Deutscher seist, als die D-Mark abgeschafft wurde? Identitätsbildung an eine Währung zu koppeln, selbst wenn sie ein (starkes) Symbol war, ist arg konstruiert.
    Wobei es natürlich nicht einer gewissen Komik entbehrt, dass ausgerechnet Deutschland sich über seine Währung identifiziere.

    Sie war ein Symbol über die sich die neue nationale Identität mit definierte und genau diese nationalen Symbole werden systematisch zerstört.
    Nationale Identität bildet sich, wenn überhaupt, über die Symbole der Sprache, heimischer Kultur, ausgedrückt wird diese Identität dann idR über Flaggen, Nationalhymnen oä. Eine Währung in diesen Rang zu erheben, ist absurd.

    Zweites Beispiel Rathaus hier in der Staat. Vor ~10 Jahren hing davor die Flagge des Bundeslandes und die von Deutschland. Heute hängt davor die Flagge der EU und an der Seite noch abseits die von Deutschland. In weiteren 10 Jahren wird es nur noch die Flagge der EU sein.
    Quatsch. Wie gerade festgestellt, sind die, für die Identitätsbildung, konstitutiven Symbole noch vorhanden. Und das bleiben sie auch, oder hast du Informationen, dass zB Esperanto hier Amtssprache werden soll?

    Weiterhin ist die Argumentations"logik" von Farange hanebüchen. Wie soll sich denn Nationalismus herausbilden, wenn gerade angeblich die nationale Identität geraubt werde? Woher soll er denn dann kommen, aus heiterem Himmel oder was?

    Herr Farange ist einfach ein Dummschwätzer, der die Ängste der Menschen für seine zwecke instrumentalisieren will.

  7. #17
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von Forumsname Beitrag anzeigen

    ...Identität ... Eine Währung in diesen Rang zu erheben, ist absurd. ... Quatsch. ...

    Ich denke nicht, dass das Quatsch ist, schließlich hieß das "Ding" DEUTSCHE Mark und man hat auch im Ausland immer wieder die Erfahrung gemacht, dass diese sehr gern gesehen/genommen wurde, was man gewissermaßen auch auf seine eigenen Leistungen zurückführen konnte bzw. auf die Leistungen seines Landes. Natürlich identifiziert man sich AUCH über seine Währung bzw. die Währung seines Landes, sofern dieses Land ein wirtschaftlich entsprechend starkes Land ist, wozu man seinen Teil beigetragen hat.

  8. #18
    Bis auf weiteres abwesend Benutzerbild von Freikorps
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Ich schätze Politiker, die die Dinge klar und deutlich benennen. Leider findet man diese Spezies in den Reihen unserer etablierten Parteien nicht. Wird Zeit, daß sich auch bei uns mal einige fähige Leute aufraffen, die Dinge beim Namen zu nennen, ohne zu beschönigen, zu lügen oder zu verklausulieren!

  9. #19
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von Forumsname Beitrag anzeigen
    Nationale Identität bildet sich, wenn überhaupt, über die Symbole der Sprache, heimischer Kultur, ausgedrückt wird diese Identität dann idR über Flaggen, Nationalhymnen oä. Eine Währung in diesen Rang zu erheben, ist absurd.
    Natürlich ist Sprache und Kultur genauso entscheidend. Hymne und Flagge sehe ich anders. Die Verbundenheit muss aus der Geschichte raus wachsen. Um dies zu erkennen muss man nur nach Frankreich schauen. Die "drapeau tricolore" hat eine viel tiefergehende Bedeutung im Volk als es Schwarz-Rot-Gold in absehbarer Zeit je für uns haben wird.

    Diese Verbundenheit entwickelt sich aber auch mit einer Währung und deswegen ist es töricht sie auszuklammern.

    Die D-Mark stand für den wiedergewonnen Respekt in der Welt, nach einer Zeit wo dieses Land in Ruinen lag. Die Menschen assoziieren mit ihr den Stolz auf ihre Leistung, dieses Land nach dem Krieg aufgebaut und zu einer der führenden Wirtschaftsmächte gemacht zu haben.

    Warum wohl lehnt die Mehrheit auch heute noch den Euro ab? Weil sie sich beraubt fühlen und dies ist nicht mal finanziell gemeint.

  10. #20
    GESPERRT
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    Standard AW: Nigel Farage vor dem EU-Parlament

    Zitat Zitat von Akra Beitrag anzeigen

    Warum wohl lehnt die Mehrheit auch heute noch den Euro ab? Weil sie sich beraubt fühlen und dies ist nicht mal finanziell gemeint.
    Komisch, ich lehne den Euro ebenso ab wie den 750 Milliarden Rettungsfond und den Griechenlandrettungsfond und den Banken Bailout und die Abgabe der Souveränität nach Brüsel, weil ich dazu niemals um Zustimmung befragt wurde.

    Genau darum geht es Farange: Über den Kopf der Leute hinweg wurden Tatsachen geschaffen, die ganz klar zum Nachteil der Bürger sind: Sie verlieren Wohlstand, Bürgerrechte und jede Menge geschützte Privatsphäre.

    Schon traurig wenn man das nicht erkennen kann oder will :=

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