Durchbruch in Cancún: Nach teils zähen Verhandlungen haben die Teilnehmer der Weltklimakonferenz einen neuen Anlauf im Klimaschutz vereinbart. Nur Bolivien stemmte sich bis zuletzt heftig dagegen.
Ein Jahr nach dem Scheitern der Klimakonferenz nimmt die internationale Staatengemeinschaft einen neuen Anlauf im Klimaschutz. Im mexikanischen Cancún verabschiedeten sie ein Abkommen, mit dem sie sich langfristig zum Klimaschutz verpflichten will.
Ziel soll sein, die Erwärmung der Atmosphäre auf zwei Grad zu begrenzen. Parallel vereinbarten die Teilnehmer der Weltklimakonferenz einen Fonds, der Entwicklungsländern helfen soll, mit den Folgen des Klimawandels zurecht zu kommen.
Die Verhandlungen über das Kyoto-Protokoll vertagten die Staaten. Ein umfangreiches Papier mit vielen unterschiedlichen Optionen werden sie wohl erst in einem Jahr im südafrikanischen Durban aushandeln.
Die groben Grundzüge legten sie allerding schon jetzt fest. So sollen sich die Industrie-Staaten verpflichten, 2020 ihre Emissionen um 25 bis 40 Prozent zu senken. Unmittelbar nach Auslaufen des jetzigen Kyoto-Abkommens im Jahr 2012 soll es eine Anschlussvereinbarung geben, beschlossen die Umweltminister aus 190 Staaten.
Die Teilnehmer verständigten sich am Samstag nach einer dramatischen Nachtsitzung auf die Abschlusstexte - trotz des heftigen Protests von Bolivien. Damit ist das gefürchtete Scheitern der Verhandlungen ausgeblieben.
Wie die Konferenzpräsidentin, die mexikanische Außenministerin Patricia Espinosa, am frühen Samstagmorgen (Ortstzeit) mitteilte, sollten die Bedenken Boliviens aber im Protokoll festgehalten werden.