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Thema: Was ist eigentlich 'Ehre'?

  1. #51
    GESPERRT
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    Standard AW: Was ist eigentlich 'Ehre'?

    In unseren Kulturkreis sehr verbreitete aber nicht immer eingehaltene Form ist die Fairheit. So gibt es eine Form von Ehre wo derjenige als Ehrlos gilt der sich gezielt Schwächere und unterlege herausfordert in dem bewusstsein das er gewinnt(bei was auch immer).
    Ähnliches kann man bei so etwas wie Fair Play beobachten. Es ist mehr Wert Fair die totale Niederlage einzustecken, als unfair zu gewinnen.
    Auch das ist eine Form von Ehre.

  2. #52
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    Standard AW: Was ist eigentlich 'Ehre'?

    Zitat Zitat von sisyphos Beitrag anzeigen
    Nur, dass du sagst ich sei "Idealist", gleichzeitig sprichst du aber von "symbolischen Kapital", was logischerweise nur eine soziologische, begriffliche Kategorie für das einfache Wort "Ansehen/Anerkennung" ist. Meine Aussage hatte also überhaupt nichts mit "Idealismus" zu tun. Sie entsprach sogar deiner eigenen Aussage, dennoch "kritisierst" du meine, offenbar ohne zu wissen warum. Wtf ... wo ist die Logik?

    Fernerhin könntest du mir aber auch noch eine Definition ( und zwar kein Zitat, sondern eine eigene Umschreibung ) des Begriffes Idealismus und Materialismus formulieren. Da du mit selbigen hausieren gehst, sollte das angebracht sein. Es sei denn du versteckst dich hinter soziologischer Terminologie ... ohne die einfache deutsche Sprache gelernt zu haben.

    Es bringt übrigens mehr symbolisches Kapital, in einer sozial verständlichen Sprache zu sprechen ( gerade Soziologen sollten sich darin üben, denn es ist ja die Sozialphilosophie ihr Gegenstand ).
    Ich benutze hier klar die Bourdieusche Begrifflichkeit! Bei Ehre, Ansehen, Prestige, Renommee etc. denkt man natürlich nicht in materialistischen Kategorien, also man spricht nicht von Kapital. Wenn Bourdieu in diesem Zusammenhang von Symbolischem Kapital spricht, will er damit sagen, dass Ansehen, Prestige, Renommee etc. ein quasi abgeleitetes Kapital ist und nur auf Grundlage anderer Kapitalsorten (ökonomisches, soziales, kulturelles Kapital) überhaupt zustande kommt. Er will aber damit auch ausdrücken, dass Kapital, das ja eher als etwas Handfestes wahrgenommen wird, eben auch in sogenannten Sinnbeziehungen zum Ausdruck kommt und seine Wirkung entfalten kann und deshalb eben Symbolisches Kapital, das auf die Sinnbeziehung oder den symbolischen Austausch zwischen den Interaktionspartnern rekurriert. Bei Dir habe ich immer das Gefühl, dass Du ein bisschen zwischen dem Ökonomischen und dem Kulturellen einen starke Trennlinie ziehst, dabei gibt es eben auch eine Ökonomie der kulturellen und symbolischen Phänomene.

    Bourdieu schreibt in diesem Kontext:

    "Unsere Kultur im schulmässigen Sinne des Wortes gründet auf dem Gegensatz zwischen dem Kulturellen und dem Ökonomischen, zwischen Kunst und Geld, zwischen allem, was kostenlos, interesselos ist, und dem, was materiell und ökonomisch ist: dieser grosse historische Gegensatz steht einer ökonomischen Wissenschaft der symbolischen Güter im Wege. In diesem Sinne lässt sich mein Unternehmen als Fortführung dessen verstehen, worin meines Erachtens die grosse Leistung Max Webers zu sehen ist: indem er eine materialistische Ökonomie der kulturellen, religiösen und künstlerischen Praktiken betrieb, besetzte er ein Gelände, das Marx vernachlässigt hatte." (Bourdieu, Pierre 1993: Satz und Gegensatz. Über die Verantwortung der Intellektuellen, Frankfurt/Main, S. 12)

    Auf den Idealismus und Materialismus gehe ich später noch ein.

  3. #53
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Was ist eigentlich 'Ehre'?

    das sich halten an einen verabredeten Verhaltenskodex! Nichts statisches also!

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  4. #54
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    Standard AW: Was ist eigentlich 'Ehre'?

    Zitat Zitat von Pythia Beitrag anzeigen
    Nördlich und südlich? Falsche Aufteilung.

    Ehrlose Leute fordern Ehrerbietung, da sie eine gewisse Macht haben oder zumindest glauben eine gewisse Macht zu haben, wie zum Beispiel die Macht des Stärkeren.

    Ehrenwerte Leute werden geehrt ohne Ehre einzufordern und brauchen ihre Ehre nicht zu verteidigen, denn das tun dann Andere für sie, auch wenn es nicht nötig ist:

    Hättest Du Ghandi einen verlogenen Drecksack genannt, hätte ihn das nicht beleidigt. Er hätte Dich nur ob Deiner Dummheit bemitleidet. Andere hätten Dir dafür vielleicht die Rübe abgehackt. Selbst Jesus mußte Petrus bremsen und heilte den Römer, dem Petrus ein Ohr abschlug.

    Das mag erfunden sein, aber die Anekdote zeigt: geehrte Leute werden sogar gegen ihren Willen von Anderen verteidigt. Das ist einfach so.


    sehr gut formuliert mit dem Vergleich "Ghandi".

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