So erzählt etwa die Mutter des 23-jährigen Pavel, der seinen Wehrdienst in der
* Amur-Region im Osten Russlands
leistete, ihre Geschichte.
Schon im September seien die Soldaten gedrängt worden, einen Zweijahresvertrag mit der Armee zu unterschreiben.
Wer sich weigerte, habe den ganzen Tag schwere Munitionskisten schleppen müssen.
Der versprochene Sold sei nie bezahlt worden,
nur eine Zulage habe es gegeben.
Anfang Februar kam Pavel dann nach einer
* zweiwöchigen (!) Zugfahrt in Belarus an.
Die angekündigte Übung dort sei früher beendet worden als angekündigt, stattdessen seien sie näher an die Grenze zur Ukraine verlegt worden. Am Telefon sei ihr Sohn in großer Sorge gewesen, weil westliche Geheimdienste berichteten, dass in 48 Stunden der Krieg losgehen solle. Das seien alles Lügen, habe sie ihren Sohn noch beruhigt.
Am Abend des 23. Februar 2022 habe Pavel sie erneut angerufen, erzählt seine Mutter. Da hätten sie schon die Grenze zur Ukraine überschritten. Die Kommandeure hätten den Soldaten gesagt, sie hätten illegal die Grenze überschritten und ab sofort nichts mehr mit der russischen Armee zu tun, sie seien jetzt Deserteure. Der Vertrag, den sie unterschrieben hatten, sei ungültig und sie hätten keinen Anspruch auf Zahlungen, hatten die russischen Befehlshaber erklärt.