Ich störe den neoliberal manifestierten, nach-weihnachtlichen Konsum-und-Umtausch-Kampf an allen Fronten, des geistig globalen Elitarismus, ja wirklich sehr sehr ungern!

Huch!

Aber, da scheint eine böse Revolte, angezettelt von nicht rechtsstaatlich legitimierten System-Störenfrieden, gegen das harmonische Zusammenleben der neoliberalen Vorzeige-Elite von Welt-Finanz-Mafia-Plünderungs Gnaden und deren glücklichen Sklaven im Gange zu sein?

29. Dezember 2010

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... aus dem Amt geputscht hat, geht es Tunesien bestens. Tunesien ist zum boomenden neoliberalen Musterland in Nordafrika geworden.

Der durch die neoliberale Ordnung nach US-Vorbild und die schwere Arbeit der Familie Ben Ali angehäufte Wohlstand der Tunesier ist inzwischen so groß, dass nicht wenige Tunesier sogar auf den Müllkippen des Landes noch etwas Brauchbares finden.

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das Erbe des Postens als US-Statthalter in Tunis von seinem Schwiegervater würdig übernehmen zu können

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Zine el-Abidine Ben Ali weiß wie das geht. Die Ehefrau seines Außenministers Abdalwahab Abdallah ... mit dem wichtigen Posten der Bank von Tunis betraut, kritische Internetseiten werden rigoros zensiert und unabhängige Zeitungen sind selbstverständlich genauso grundsätzlich verboten wie Demonstrationen.

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Tunesien ist ein typischer amerikanischer Traum in Nordafrika und deshalb sind die Beziehungen Tunesiens zu den USA .... “langandauernd exzellent”.

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wurde die tunesische Idylle jäh gestört.

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wie zahlreiche seiner Mitabsolventen keine andere Arbeit finden konnte ... war so enttäuscht ... die für Sicherheit und Ordnung zuständige tunesische Polizei seine Waren wegen fehlender Papiere konfisziert ... dass er sich auf der Straße mit Benzin übergossen und angezündet ... ein weiterer junger Mann kletterte danach auf einen Strommast, rief “Nein zu Elend und Arbeitslosigkeit!” und beging durch einen Griff in die Stromleitung Suizid.

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kommt es in ganz Tunesien immer wieder zu spontanen und unorganisierten Demonstrationen, die die tunesischen Sicherheitskräfte auch dadurch, dass sie hin und wieder einige der Demonstranten erschießen, immer noch nicht klein bekommen.

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Um die guten Beziehungen zur Ben-Ali-Demokratie Tunesien nicht zu gefährden und - sicherlich auch - um den Deutschen den Spaß am Urlaub im neoliberalen Paradies Tunesien nicht zu verderben, haben freie deutsche Medien - dem gewohnten Standard deutscher Medien entsprechend - auf eine Berichterstattung über die Ereignisse und Verhältnisse in Tunesien weitestgehend verzichtet. Im Leitmedium Tagesschau.de, das seine Zwangsgebühren damit rechtfertigt, ein Leuchtturm in der Informationswüste zu sein, ist in den letzten Wochen nicht ein einziger Bericht über Tunesien erschienen.