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Thema: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Anlässlich der aktuellen Entscheidung der griechischen Regierung, dem [Links nur für registrierte Nutzer] um ein deutsches Kriegsverbrechen im griechischen Distomo im Jahre 1944 vor dem [Links nur für registrierte Nutzer] beizutreten, eröffne ich einen thread zu der generellen Frage, wie mit historischem Unrecht umgegangen werden sollte, mit dem die heute lebenden und in Prozesse involvierten Menschen persönlich nichts zu tun haben.

    In dem aktuellen Streit um das Verbrechen von Distomo sind die Fronten jedenfalls verhärtet:

    Außenminister Guido Westerwelle hat den Entschluss Griechenlands scharf kritisiert, eine Schadenersatzklage von Opfern deutscher Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg zu unterstützen. "Ich habe kein Verständnis für die Entscheidung der griechischen Regierung“, sagte der FDP-Politiker.
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Dort geht es hauptsächlich um das völkerrechtliche Prinzip der Staatenimmunität. Zu dem Gesamtthema dieses threads gehören aber auch einige Gerichtsverfahren um historisches Unrecht zwischen Privatpersonen, Unternehmen usw., die vornehmlich in den USA von Nachkommen der Ureinwohner und in die neue Welt zwangsverschleppter Sklaven geführt werden.

  2. #2
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von GG146 Beitrag anzeigen
    1. Anlässlich der aktuellen Entscheidung der griechischen Regierung, dem [Links nur für registrierte Nutzer] um ein deutsches Kriegsverbrechen im griechischen Distomo im Jahre 1944 vor dem [Links nur für registrierte Nutzer] beizutreten, eröffne ich einen thread zu der generellen Frage, wie mit historischem Unrecht umgegangen werden sollte, mit dem die heute lebenden und in Prozesse involvierten Menschen persönlich nichts zu tun haben.
    In dem aktuellen Streit um das Verbrechen von Distomo sind die Fronten jedenfalls verhärtet:
    Dort geht es hauptsächlich um das völkerrechtliche Prinzip der Staatenimmunität.

    2. Zu dem Gesamtthema dieses threads gehören aber auch einige Gerichtsverfahren um historisches Unrecht zwischen Privatpersonen, Unternehmen usw., die vornehmlich in den USA von Nachkommen der Ureinwohner und in die neue Welt zwangsverschleppter Sklaven geführt werden.
    1. Wenn man in ollen Kamellen gräbt, werden wir bald Italien wegen diverser Feldzüge er Römer nach Germanien verklagen und Griechenland wird noch den Iran wegen den persischen Überfällen von vor 2500 Jahren vor den Kadi zerren.
    SOlche Klagen dürfen kein Gehör finden.
    2. Das Problem dürfte sein, da kein Schwarzer nachweisen kann, das seine Vorfahren versklavt wurden. Zudem: wen ll man verklagen? Die Sklavenhalter sind allesamt tot, die Risten schon verjährt.
    Es wäre besser, wenn die Kläger - Griechen wie Neger - die Ärmel hochkrempeln nd selber für ihren Unterhalt sorgen, anstatt zu versuchen, sich Geld zusammenzuklagen.
    Mein Geschlecht : Kämpfer
    Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen

  3. #3
    GESPERRT
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Es können durchaus noch viele Schwarze in den USA beweisen, dass sie von Sklaven abstammen. Und sie können beweisen, dass einige stinkreiche Firmen der heutigen Zeit in den USA ihr Vermögen auf einem Grundstock entwickelt haben, der mit Sklaverei verdient wurde. Diese Firmen werden derzeit angegriffen, damit sind allerdings auch nicht alle amerikanischen Schwarzen einverstanden, weil sich da ganz grundsätzliche Rechtsfragen stellen.

  4. #4
    Finnischer Major
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von GG146 Beitrag anzeigen
    ... generellen Frage, wie mit historischem Unrecht umgegangen werden sollte, mit dem die heute lebenden und in Prozesse involvierten Menschen persönlich nichts zu tun haben.
    Ich als rechtswissenschaftlicher Laie halte es für Unsinn, so etwas zum Gegenstand von Straf- oder Zivilprozessen zu machen.

    Sollte das Schule machen, würde ich gerne die Franken wegen der Zwangschristianisierung von uns Alt-(bzw. Nieder-)Sachsen im 8. Jh. unter Karl dem Sachsenschlächter verklagen wollen - insbesondere weil mit ihr das Lehnswesen eingeführt und der Stand der Frilinge quasi abgeschafft wurde.

    Ich bin ja sonst nicht nachtragend, aber das war damals wirklich echt gemein und ganz doll unfair.

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von Falk Beitrag anzeigen
    Ich bin ja sonst nicht nachtragend, aber das war damals wirklich echt gemein und ganz doll unfair.
    Finde ich auch, und da in Deutschland und vielen anderen Ländern mittlerweile die strafrechtliche Verfolgungsverährung für Mord abgeschafft wurde, muss man sich fragen, warum die Beute aus Raubmorden in den Händen der Täter überhaupt jemals (zivilrechtlichen) Rechtsschutz genießen soll, wie lange das auch immer her sein mag...

  6. #6
    Enfant terrible Benutzerbild von Cinnamon
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von GG146 Beitrag anzeigen
    Finde ich auch, und da in Deutschland und vielen anderen Ländern mittlerweile die strafrechtliche Verfolgungsverährung für Mord abgeschafft wurde, muss man sich fragen, warum die Beute aus Raubmorden in den Händen der Täter überhaupt jemals (zivilrechtlichen) Rechtsschutz genießen soll, wie lange das auch immer her sein mag...
    Du sagst es: Täter. Erben der Täter (Oder gar die Erben der Erben der Erben der Erben.........) fallen da nicht drunter.
    Mit Zimt und Zucker

  7. #7
    LOL
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von GG146 Beitrag anzeigen
    ... Distomo...

    Dort geht es hauptsächlich um das völkerrechtliche Prinzip der Staatenimmunität. Zu dem Gesamtthema dieses threads gehören aber auch einige Gerichtsverfahren um historisches Unrecht zwischen Privatpersonen, Unternehmen usw., die vornehmlich in den USA von Nachkommen der Ureinwohner und in die neue Welt zwangsverschleppter Sklaven geführt werden.
    Ich würde beides nicht zu sehr vermischen, denn es gehört getrennt.

    Hier mal ein interessantes BVG-Urteil samt Begründung, in solchen Streit gegen Argentinien, wo sehr wohl von deutschen Privatpersonen auch Eigentum des Argentinischen Staates belangt werden konnte:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Ich würde beides nicht zu sehr vermischen, denn es gehört getrennt.

    Hier mal ein interessantes BVG-Urteil samt Begründung, in solchen Streit gegen Argentinien, wo sehr wohl von deutschen Privatpersonen auch Eigentum des Argentinischen Staates belangt werden konnte:

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Ich habe mir durchaus überlegt, dass das zwei verschiedene Themen sind, Staatenimmunität und Verjährung historischen Unrechts.

    Allerdings werden diese beiden Grundsatzfragen in Zukunft immer häufiger gemeinsam Thema von Rechtsstreitigkeiten sein, deshalb habe ich einen thread daraus gemacht.

  9. #9
    LOL
    Gast

    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Zitat Zitat von GG146 Beitrag anzeigen
    Ich habe mir durchaus überlegt, dass das zwei verschiedene Themen sind, Staatenimmunität und Verjährung historischen Unrechts.
    Na ja, Verjährung ist wieder ein anderes Thema - Im Streit von Distomo geht es meines Wissens ja vor allem auch um das Vergehen gegen damals geltende Völkerrecht und ob bei solch groben Vergehen gegen diesem dann die Berufung auf Staatenimmunität als verschlossen gilt, oder eben nicht.

    Da das jeweilig geltenende Völkerrecht herangezogen wird, müsstest du für deine hiesigen Ansprüche auch demnach erstmal beweisen das jenes "zwangsverschleppen von Sklaven" gegen das damalige Völkerrecht verstiessen - Meines Wissens tat es das aber nicht, insofern ist dieses Beispiel schon obsolet.

  10. #10
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    Standard AW: Historisches Unrecht in aktuellen Rechtsstreitigkeiten

    Partisanenbekämpfung verstieß indessen auch im WK 2 nicht gegen das Völkerrecht, sondern war gängige Kriegspraxis. Auch wenn Distomo ein Fall ist, der sicherlich ein Fall für das Kriegsgericht gewesen wäre. Was er ja auch war... allerdings wurde da viel unter den Teppich gekehrt.

    Kochs Augenzeugenbericht ist jedenfalls glaubhaft. Manch andere Gruselgeschichte weitaus weniger. Trotzdem lässt die Dokumentenlage keinen anderen schluss zu als: das ist eine richtig üble Scheiße gewesen. Einer dieser Fälle wo eine ganze Einheit, noch dazu ohne ordentlichen Befehl, komplett durchgeknallt ist.
    Geändert von Suppenkasper (16.01.2011 um 00:23 Uhr)

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