Ueber den Hergang des ersten , missglueckten 'Bombenattentats' auf Franz Ferdinant in Sarajewo; Bosnia, gibt es verschiedene Versionen. Einige Darstellungen zeichnen die Vorgaenge und besonders Franz Ferdinant in etwas heldenhaftem, romantischem Licht, Andere berichten mehr sachlich darueber, doch Unlogik zurchzieht die meisten Darstellungen.
Die Realitaet ist weniger farbenfroh.
Bekannte Tatsachen moegen fuer sich selber sprechen:
Die 'Bombe',eine Handgranate, hatte ueber dem Entsicherungsstift einen angeschraubten Schutzdeckel der zuerst abgeschraubt werden musste um den Entsicherungsstift freizulegen .
Um die Handgranate zu entsichern, explosionsfertig; 'scharf zu machen'; musste sie - Sicherungsstift voran - kurz gegen einen festen Gegenstand geschlagen werden; einen Laternenpfahl z.B. . Nach 12 Sekunden explodierte die entsicherte Handgranate.
Abhaengig von der (sich bewegenden) Zielentfernung, hatte der Handgranatenwerfer also maximal 10 Sekunden Zeit. In Belgrad wurde den Attentaetern beigebracht, sie sollten bis 10 zaehlen um dann erst die Handgranate ihrem Ziel entgegen zu werfen.
Die Strasse die F.F. zum Sarajewo Rathaus fuehrte lief einem Flussufer entlang, d.h. der Fluss lag rechts von der Fahrtrichtung ,die Stadthaeuser lag links davon.
F.F. sass links hinten im Auto, also naechst den Haeusern und dort winkenden Zuschauern; Sophia sass rechts neben F.F., dem Flussufer am naechsten.
Die meisten Zuschauer warteten im Schatten bei den Haeusern, also auf der linken Strassenseite, F.F. am naechsten.
F.F. winkte den Leuten, mit dem Arm zu welchen er bequem am runtergeklappten Verdeck aufgelehnt hatte.
Der Attentaeter, Nedeljko Čabrinović, wartete neben einer Laterne auf der rechten Flussufer-Strassenseite, Sophia am naechsten.
Das herannahende Auto befand sich in Bezug auf den wartenden Nedeljko Čabrinović in einem spitzen Winkel; die vier Maenner die vor F.F. im Auto sassen ,verdeckten winkelbedingt Gestalt und Kopf des F.F..
F.F.. seinerseits konnte winkelbedingt wiederum kaum die Gestalt des Attentaeters vorne rechts von ihm ausmachen, allzumal F.F.'s Kopf nicht nach rechts, sondern nach links, den winkenden Zuschauern gegenueber zugewendet war.
So weit fuer nachvollziehbare Fakten.
Nun zum Attentaeter:
Nedeljko Čabrinović wartete auf der Uferseite , der rechten Strassenseite neben einer Laterne ,weil er an ihr den Sicherungsstift der Handgranate anschlagen wollte. Die Granatschutzkappe hatte er schon laengst vorher abgeschraubt, die Granate selber hielt er unterm Guertel fest.
Auf sein Fragen hin lerne er von einem nahestehenden Polizist, dass sich F.F. im dritten Wagen der Kolonne befand.
Als sich dieser Wagen dem Nedeljko Čabrinović naeherte, konnte dieser den von Maennern verdeckten , hochsitzenden F.F. nicht sehen, lediglich die Federn an dessem Hut.
Aufgeregt schlug Nedeljko Čabrinović die Granate gegen den Laternenpfahl; nun entsichert, und schmiss sie sofort - (in seiner Aufregung vergass er bis auf 10 oder fuenf zu zaehlen) - im spitzen Winkel in Richtung des herankommenden Wagens, dort prallte sie hinten an dessem runtergelassenem Verdeck weiter ab, kullerte auf die Strasse, wurde vom naechsten Auto unbemerkt ueberfahren und explodierte dann bei dessem rechtem Hinterrad.
Der Fahrer des Wagens in dem F.F. sass, hatte den werfenden Nedeljko Čabrinović an der Strasse vorn rechts von ihm ,bemerkt und instinktiv Gas gegeben. Haette er dies nicht getan, waere die Handgranate vielleicht im Innern des Wagens explodiert.
F.F. hatte die geworfene Handgranate nie gesehen weil er sie nicht sehen und nicht darauf reagieren konnte.