Ich berichtige mal! Sie liefen sich fest. Zurückgeschlagen wurde vor Mitte 1918 garnichts.
Und wir sollten weder die moralische Wirkung der Amis auf den Durchhaltewillen der Entente im Positiven, noch die zersetzende und die Front schwächenden Auswirkungen der Januarstreiks und der Maulwurfsarbeit der USPD im Negativen vergessen.
Zugegeben, auch das fehlende strategische Konzept Ludendorffs hatte seinen Teil zum Mißerfolg beigetragen.
Dir scheint es schwer zu fallen die militärischen Leistungen des deutschen Heeres anzuerkennen.
Das trifft unter der Prämisse eines kurzen Krieges zu, hätten wir - wie es der Schliefen-Plan vorsah - Paris in September oder Oktober 1914 nehmen können, und hätte sich die Entente danach zu einem Frieden bereit gefunden, wäre es bei der scheinbaren deutschen Überlegenheit geblieben. Diese Chance war aber spätestens nach der 1. Marne-Schlacht Mitte September vertan, Paris war "gerettet", und nach dem anschließenden "Wettlauf zum Meer" erstarrten die Fronten erst im Stellungs- dann im Grabenkrieg. Damit hatte die Entente Zeit gewonnen, ihr ausgedehntes Kolonialreich gegen Deutschland zu mobilisieren - mit absehbarem Ausgang. Angeblich soll selbst Moltke nach der 1. Marne-Schlacht offen eingestanden haben, dass der Krieg damit quasi nicht mehr zu gewinnen sei.
Das Heer lag also im Stellungskrieg fest, die Flotte blieb in der Nordsee eingesperrt, die deutsche Wirtschaft brach unter der britischen Seeblockade recht flott zusammen. Überraschend war davon allenfalls Umfang und Intensität der Stellungskämpfe, alles andere war durchaus absehbar.
Drohende Maßnahmen seitens des Reichs? Diesen zwei Armeen stand einzig eine deutsche, die 8., entgegen.
Die beiden Russischen hätten, angesichts der strategischen Ausgangslage, allemal ausgereicht die 8. zu schlagen, wenn sich de Russen nicht so dämlich angestellt hätten. Ihre Angriffsabsicht haben sie durch die Tat ja bestätigt.
Die Russen und Franzosen hatten sich ihrer gegenseitigen Unterstützung, während Poincares Besuch, hinreichend versichert, und somit war auch klar, daß das Reich zuerst den Schlieffenplan umsetzen würden, was eine höhere Kräftekonzentration um Ostpreußen nicht zwingend nötig machte.
Auf französischer Seite gab es Plan 17 dem ich dann im Umkehrschluß auch Angriffsabsichten unterstellen kann.
Du gestehst den Franzosen die Bündnistreue zu den Russen bedingungslos zu, sprichst sie den Deutschen gegenüber der kuk Monarchie im gleichen Atemzuge jedoch ab. Wo soll da der Unterschied sein?
Nun alle 4 Offensiven scheiterten und alle Geländegewinne gingen rasch wieder verloren weil die Logistik nicht stand hielt.
Was die Leistungen der deutschen Soldaten betrifft zolle ich ihnen meinen hohen Respekt: Eine völlig neue Kampfart wurde entwickelt, die 'Infiltrationstaktik' mit höchst eigenständigen Stoßtrupps und perfektionierten Kampftechniken überraschte den Gegner.,-
Diese Leistungen wären fürwahr etwas Besseres wert gewesen..!
Man stelle sich vor sie hätten für den Frieden gekämpft ~ , ~
Selbstredend wirkten die USA wie eine Droge für die verzagenden Gemüter der Ententesoldaten.
Eine passive USA konnte nur die Kriegsmüdigkeit verstärken und frühzeitige Sondierungen für einen Waffenstillstand begünstigen.
Ludendorff, ein militärisches Genie und ein politischer Idiot .
Anstatt die militärischen Erfolge vom 21.3.ff für einen Waffenstillstand zu ergreifen
verheizt er in 3 weiteren Offensiven die letzten Reserven und entblößt das Reich seiner letzten Wehr!
Der Ludendorffsche Offenbarungseid gewissermaßen.
Das Problem der Deutschen ist meist ihre Führung.,.
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
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