Das kann ich mir denken. Hättest du dir eben vorher überlegen müssen, ob du annimmst, dass meine Aussagen unbegründet seien.
Sehr wohl, wenn der gleiche wirtschaftlich Berechtigte 20% auf der einen Seite als Ausgabe absetzt und auf der anderen Seite steuerfrei als Gewinn versteuert. Das ist im übrigen nur eine Spielart der vielen verschiedenen Möglichkeiten, Vermögen steuersparend zu strukturieren.
PS In den achtziger Jahren waren die Leitzinsen so hoch, dass einfache Bankkredite kreditwürdiger Schuldner in der Region um 20% lagen.
Deine obigen Annahmen sind nicht begründet.
Bei deinem zutreffend gebildeten Beispiel der Verschiebung von 20 % in ein steuerfreien safe haven, müsstest du nur noch klären , ob die BRD das nach ihren steuerlichen Regelungen so zulassen würde. Tut sie nicht.
Wir reden übrigends über 2018 nicht über 1982.
Es ist natürlich nicht möglich, Gewinne direkt auf die Cayman Islands zu verlagern. Die Möglichkeiten sind jedoch so unendlich zahlreich, dass die Lösung eine Frage der Kreativität ist. Beispielsweise reicht der einfache Fall einer Anleihe-Emission aus. Es steht jedem Unternehmen frei, die konkreten Merkmale der emittierten Anleihen zu gestalten. Wenn die Schulden hinreichend hoch werden, müssen die Zinsen nicht einmal exorbitant hoch sein. Wo genau und von wem diese Anleihen gehalten werden ist außerhalb des Verantwortungsbereichs des steuerpflichtigen Unternehmens. Die entsprechenden Anleihen (und ihre Zinserträge) können auch bei einer Firma auf Jersey oder Cayman liegen. Wenn es soweit ist, macht der Betroffene eine Weltreise mit überwiegendem Auslandsaufenthalt, um die Gewinnausschüttung durchzuführen.
Der einfachste Weg wäre selbstverständlich, alle Gewinne an der Börse zu verlustieren, um sie an der anderen Seite der Erde als Gewinne einzunehmen. Das wäre bekanntlich rechtlich nicht ganz unbedenklich und ist den Börsen auch eher unangenehm.
Die genauen Details sind selbstverständlich immer mit Steuerexperten, wovon ich keiner bin, zu beraten. Darüber hinaus sind diese Fragen stark von der genauen Konstellation abhängig, sodass es wenig sinnvoll ist, allgemeine Allzweckmittel zu nennen.
Der Teil der Kapitalstruktur, der zwischen Eigenkapital und vorrangigen (Bank-)Schulden liegt. Besonders in strukturierten Kreditprodukten werden diese Teile der Kapitalstruktur als Mezzanine bezeichnet. Dabei dient meist ein großes Kreditportfolio als Ausgangspunkt, welches durch verschiedene Schichten der Kapitalstruktur finanziert wird. Der unterste Teil, das Eigen- bzw. Aktienkapital, absorbiert die ersten x% Verluste, während die Mezzanine Teile ab x+n% Verlusten beteiligt werden. Darüber sitzen Senior Tranchen, die erst sehr spät Verluste tragen müssen und deshalb meist ein gutes Rating erhalten. Allerdings sind die sicheren Teile auch weniger profitabel und meist nicht an Gewinnen beteiligt. Im Gegensatz zu den Mezzanine und Equity Tranchen, die höchste Gewinne erzielen können und dabei auch zuerst Verluste absorbieren.
Diese Dinge sind für alle Unternehmen betriebswirtschaftlich relevant, die über großen Investitionsbedarf verfügen. (Versicherungen, Banken, Fonds, Pensionskassen, etc.)
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