Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen

Aber natürlich; nur her damit.
Nun zu dem von Christian du Duve erdachten Gedankenspiel. Hierbei dreht es sich nicht um die Moeglichkeit der Entstehung von Leben sondern
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eine100-gliedrige Peptidekette aus 20 verschiedenen Aminosaeuremolekuelen zusammenzufuegen die ultimativ zu ' lebensfaehigem Leben' fuehrt?.

Man stelle sich eine kleine Peptidekette von nur ~100 zusammengefuegten Aminosaeuregliedern vor.
Die erste Aminosaeure hat eine Wahrscheinlichkeit aus zwanzig Aminosaeuremoeglichen die Korrekte zu sein.
Die zweite Aminosaeure hat ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit aus zwanzig Aminosaeuremoeglichen die Korrekte zu sein.
Die Wahrscheinlichkeit jedoch dass die erste und die zweite Aminosaeure in der richtigen Sequenz zusammengefuehrt wurden besteht jetzt 20 mal 20 , 202 ,also aus 400 Moeglichkeiten.

Gehen wir nach diesem Schema bis zum 100sten Aminosaeureglied weiter , besteht die Chance alle 100 Aminosaeuren in nur einer Peptidenkette korrekt zusammengefuegt zu haben 1: 20100 oder 1:10130 oder
1: 10000000000000000000000000000000000000000000000000 00000000000000000000000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 = 10 Unvigintilliarden

Zum Vergleich:
Es wird geschaetzt, dass die [Links nur für registrierte Nutzer] wie Quarks und Elektrons ~ 3.28 x 1080 betraegt. Bis zu 1030bleiben uns also noch ~ 50 Nullstellen uebrig.

Stellte man fuer jede moegliche Aminosaerekombination ein fundamentales Teilchen gleich , wuerde dies bedeuten dass es das Equivalent von 100 Oktillion (100 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000) Universums bedeuten wuerde um eine einzige , korrekte, 100 gliedrige Peptidekette herzustellen (die zum Protein fuehren. ) Die Zahl aller fundamentalen Teilchen im gesamten Universum - 3.28 x 1080 – ist extreme winzig im Vergleich zur Zahl der 1030 Moeglichkeiten eine einzige 'lebensfaehige' 100-gliedrige Peptidekette zusammenzusetzen.

Das Universum ist erst ~ 441.797.328.000.000.000 Sekunden alt (14.000.000.000 Jahre x 31.556.952 Sekunden = 4.32 × 1017 ) Wuerden in jeder dieser Daseinssekunden Trilliarden ueber Trilliarden Aminosaerekombination entstanden braechte es noch immer x-viele Illiarden Jahre bis nur eine einzige 'lebensfaehige' 100-gliedrige Peptidekette synthetisiert sein wuerde. Es gibt hunderte Peptidenketten, meistens laenger als 100 Glieder.

So der point is made: mathematisch gesehen duerfte es garkein Leben geben.
Doch es gibt Leben .

Und 'Leben' entstand- vergleichsweise - quasi 'blitzschnell' nach dem Big Bang, gewiss jedoch 'blitzschnell' nach Entstehung der Erde.
Das Universum ist 4.32 × 1017 = 13,7 Milliarden Jahre alt , die Erde entstand als das Universum 9,1 Milliarden Jahre alt war und ist somit ~4,54 Milliarden Jahre alt.
Erste , auf Aminosaere basierende Lebensformen wurden auf der Erde in geologischen Strata gefunden die 600 Millionen Jahre alt sind , also 3,9 Milliarden Jahre nach Erdformation . Danach gab es einen paar hundert Millionen Jahre andauernden Entwicklungshiatus , danach 'explodierte' Leben in seinen unzaehligen Formen.


Diese 'Erkenntnis' der mathematischen Unwahrscheinlichkeit der Lebensschoepfung fuehrte bis heute zur Vermutung einiger Wissenschaftler – wie z.B.Fred Hoyle – dass 'Leben' durch Aufprall ausserirdischer Masse auf der Erde so 'gesaet' wurde ( pan spermia ; Gaia etc ). Doch mit diesem Ausweg gewinnen wir nur einige Milliarden Jahre, viel zu kurz fuer die 10 Unvigintilliarden Moeglichkeiten eine einzige 'lebensfaehige' Peptidekette zu synthetisieren. (es gibt hunderte Sorten davon).

So, wie kommt es, dass Leben so 'blitzschnell' entstanden war?

Manche sagen es sei 'Goettliche Vorhersehung' ; Andere , wie z.B. Anhaenger des Antropischen Prinzips glauben dass es dieses Universums bedurfte um dieses Leben, bzw diesen Menschen zu kreieren; anders ausgedrueckt, um den Mensch zu kreieren wurde dieses Universum geschaffen.

Andere erkennen die Aussichtslosigkeit aller abstrakten und absurden Spekulationen, akzeptieren die Realitaet wie sie ist und verschwenden keine weitere Zeit mit muessigen Gedankenspielen.

Dennoch ..........

Als Naechstes waere es vielleicht interessant sich mit dem Vorgang der Bildung einer Peptidenkette zu befassen.