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Thema: Antike Stätten und Museen in Deutschland

  1. #1
    Karl Dönitz Benutzerbild von Reichspräsident
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    Standard Antike Stätten und Museen in Deutschland

    Die römische Stadt Augusta Treverorum ( das heutige Trier )

    Die Stadt Trier wurde um 16 v. Chr. unter den Namen Augusta Treverorum von den Römern gründet.

    In einer fast 200 Jahre währenden Friedenszeit folgte eine erste bedeutende Blüte, von der unter anderem die Ruinen des Amphitheaters und die der Barbarathermen zeugen. Eine Mauer mit Wehrtürmen und vier Toren sicherte die Stadt. Das Nordtor die heutige Porta Nigra ist als imposanteste Ruine erhalten geblieben.

    Die Stadt war der wirtschaftliche Mittelpunkt des Gebietes diesseits der Rheingrenze, Schnittpunkt eines Netzes von bedeutenden Straßen nach allen Richtungen sowie Sammel- und Handelsplatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Tuch- und Töpfergewerbe waren berühmt, Weinanbau und Weinhandel blühten schon damals.

    Das Jahr 275 markierte mit dem Einfall der Franken und Alamannen die den Limes durchbrochen hatten und Trier in Schutt und Asche legten, einen Wendepunkt. In der Notwendigkeit den Westen des Reiches besonders zu sichern wurde das Reich geteilt. Im Jahre 293 ernannte Kaiser Diokletian Trier zur römischen Kaiserresidenz.

    In den folgenden 100 Jahren entfaltete sich in der Stadt der ganze Glanz der kaiserlichen Hofhaltung. Amphitheater und Barbarathermen wurden wieder aufgebaut. Inmitten der Stadt bildeten der Kaiserpalast mit dem prunkvollen Thronsaal und der Zirkus eine gewaltige Gebäudegruppe. Im 4. Jahrhundert zählte Trier bis zu 80.000 Einwohner und war somit die größte Stadt nördlich der Alpen.

    Durch die Wirren der Völkerwanderung sahen sich die römischen Kaiser um das Jahr 400 gezwungen, ihren Sitz nach Arles ( Südfrankreich ) zu verlegen. Das bedeutete das Ende des römischen Trier. Nach mehrfacher Zerstörung und Plünderung fiel die Stadt um 470 endgültig an die Franken.

    Modell von Augusta Treverorum [Links nur für registrierte Nutzer]



    Porta Nigra
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    Die Porta Nigra ist eines der am besten erhaltenen Tore der Antike und das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Das Stadttor wurde um 180 n. Chr. als nördlicher Zugang zur Stadt Augusta Treverorum erbaut.

    Der Bau weist eine Breite von 36 Metern und eine Tiefe von 21, 50 Metern auf. Der Westturm ist 30 Meter, der Ostturm 23 Meter hoch. Die beiden Tordurchgänge die früher mit Hilfe von Fallgittern verschlossen werden konnten, haben eine Höhe von je 7 Metern. Die Mauerstärke beträgt im Erdgeschoß etwa 1,80 Meter.
    Als Baumaterial diente der weiße Sandstein der in der Nähe von Trier im Kylltal gebrochen wurde.




    Barbarathermen
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    Die Barbarathermen wurden in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhundert n. Chr errichtet. Nach den Trajansthermen in Rom zählten die Trierer Barbarathermen zu den größten Badeanlagen des Römischen Reiches. Von Pracht und Umfang ist wenig geblieben, da die Thermen im 17. Jahrhundert als Steinbruch genutzt wurden.

  2. #2
    Karl Dönitz Benutzerbild von Reichspräsident
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    Standard AW: Antike Stätten und Museen in Deutschland

    Kaiserthermen
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    Die Kaiserthermen in Trier sind die Überreste einer großflächigen römischen Badeanlage, die heute noch als eindrucksvolle Ruine besichtigt werden kann.
    Errichtet wurde die Anlage um und nach 300 n. Chr. Die Kaiserthermen gehörten mit einer Länge von 250 und einer Breite von 145 Metern nach den Anlagen in Rom selbst und den Trierer Barbarathermen zu den größten Badeanlagen des römischen Reiches.

    Modell der Kaiserthermen



    Die Reste der Kaiserthermen heute



    Amphitheater

    Das Amphitheater wurde um 100 n. Chr erbaut. Bis zu 20.000 Zuschauer fanden in der etwa 75 mal 50 Meter großen Arena des Amphitheaters Platz.
    Die Bauart der Arena weicht allerdings ab von der anderer Anlagen. Durch die besonders günstige Lage am Fuße des Petrisberges konnten die römischen Baumeister auf einer Seite des Theaters darauf verzichten, dort Erde aufzuschütten. Sie nutzten die natürliche Hanglage für die Zuschauertribünen.
    Ein Teil der Arena war in einer unregelmäßigen Kreuzform unterkellert und mit technischen Vorrichtungen ausgestattet. So waren logistische und organisatorische Höchstleistungen möglich. Ein Aufzugsystem unterstützte die Veranstalter indem es die Akteure aus dem Keller in die Arena hob.

    Im Sommer werden Führungen durch das Amphitheater angeboten, bei denen ein Schauspieler in die Rolle des Gladiators Valerius schlüpft und von seinem Werdegang erzählt.


    Modell vom Amphitheater



    Das Amphitheater heute



    Brot und Spiele
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    Unter dem Namen Brot und Spiele findet jedes Jahr im September in Trier Deutschlands größtes Römerspektakel statt.

  3. #3
    Karl Dönitz Benutzerbild von Reichspräsident
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    Standard AW: Antike Stätten und Museen in Deutschland

    Rheinisches Landesmuseum Trier
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    Das Rheinische Landesmuseum Trier ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen in Deutschland.
    Das Museum wurde 1877 als „Provinzialmuseum der preußischen Rheinprovinz“ gegründet. Auch die Archäologische Denkmalpflege ist seit der Gründung eine der Aufgaben des Landesmuseums, sodass die meisten Funde aus eigenen Grabungen hervorgehen.

    Auf 4000 m² Dauerausstellungsfläche erstrecken sich die Ausstellungsräume zur Vorgeschichte, der römischen Zeit, dem Mittelalter und der Neuzeit. Besonders die Exponate aus der römischen Stadt Trier, die als spätantike Kaiserresidenz zu den wichtigsten Städten im Römischen Reich zählte, machen die Sammlung einzigartig. Unter den Stücken der Sammlung sind nicht wenige von Weltruhm.

    Zu den Dauerausstellungen finden auf zusätzlichen 2000 m² Ausstellungsfläche sehenswerte Sonderausstellungen statt. Die erfolgreichsten der letzten Jahre waren 2007 die Ausstellung „Konstantin der Große“ und 2009 „Schönheit im alten Ägypten“.

    2009 wurde das Museum neu eingerichtet und bietet den Besuchern seitdem einen Rundgang durch die Geschichte Triers und seiner Region, beginnend bei den ersten Menschen vor 200.000 Jahren. Steinwerkzeuge, Funde aus der Bronzezeit sowie Funde keltischer Adelsgräber entführen die Besucher in längst vergangene Zeiten. Daran schließen sich die Museumsräume an, welche die römische Vergangenheit zeigen mit Exponaten wie etwa dem Pfahl der ersten Römerbrücke, der das Gründungsdatum von Trier auf die Jahre 18/17 v. Chr. datiert.

    Das Landesmuseum besitzt eine sehr schöne Sammlung von Mosaiken, die oft fast komplett erhalten gefunden wurden.

    Das Foto zeigt das römische Mosaik mit dem Rennfahrer Polydus und seinem Leitpferd „Compressor“. Das Mosaik aus dem 3. Jahrhundert stammt aus einem Stadthaus, das bei dem Bau der Kaiserthermen im 4. Jahrhundert abgerissen wurde.



    Das Landesmuseum besitzt eine der größten numismatischen Sammlungen Deutschlands, von der aber nur ein Teil ausgestellt ist.

    Einen Höhepunkt bildet der größte bekannte römische Goldschatz, der am 9. September 1993 bei Ausschachtungsarbeiten für eine Tiefgarage nahe der Römerbrücke in Trier durch Zufall entdeckt wurde. Von den ursprünglich rund 2500 Goldmünzen gelangten ca. 2000 ins Museum, sie stammen aus dem Jahr 197 n. Chr.



    Des weiteren sieht man dort prachtvolle Kleinfunde aus dem römischen Alltag und eindrucksvolle meterhohe Grabmonumente, zu denen auch das weltbekannte „Neumagener Weinschiff“ ( es diente als Aufsatz des Grabdenkmals eines römischen Weinhändlers aus der Zeit um 220 n. Chr. Es ist zu einem Symbol für den florierenden Weinhandel an der Mosel geworden. ) oder das „Schulrelief“ zählen.

    Weitere Themenbereiche sind: Kaiserliches Wohnen, Religion, Glas und Keramik und eine Ausstellung zum römischen Weinbau an der Mosel .

    Die international bedeutenden Sammlungen des Rheinischen Landesmuseums gehen aber über die Römerzeit deutlich hinaus. Unbestrittenes Highlight aus nachrömischer Zeit ist der aufwendig restaurierte Grabaltar des Christoph von Rheineck aus dem Jahre 1531, der ursprünglich in der Liebfrauenkirche aufgestellt war, und damals wie heute eines der Meisterwerke früher Renaissancebildhauerei darstellt.

  4. #4
    Karl Dönitz Benutzerbild von Reichspräsident
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    Standard AW: Antike Stätten und Museen in Deutschland

    Römische Villa in Nennig ( Saarland )
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    Das bedeutendste Baudenkmal aus römischer Zeit im Saarland ist die Villa zu Nennig, berühmt ist die Villa vor allem wegen der hervorragenden Mosaike.

    1852 zufällig entdeckt von einem Landwirt wurden wesentliche Teile des Anwesens bis 1864 und von 1869-1872 ausgegraben. Neue systematische Grabungen fanden von 1987 bis 1999 statt.

    Hatte man lange geglaubt, die Villa von Nennig sei ein reiner Luxus- und Repräsentationsbau, so belegen die neuen Ausgrabungen die Zugehörigkeit der Nenniger Anlage zum Typ der Axialhofvilla. Das Gebäudeensemble gliedert sich in einen repräsentativen Wohnbereich und einen Ökonomiebereich. Letzterer besteht aus einem langgestreckten Hof, an beiden Längsseiten des Hofes standen Nutz- und Wohnbauten. Drei sind durch Grabung nachgewiesen, weitere dürften noch unerkannt im Boden stecken. Ein Teil des Hofareals ist seit 1999 modern überbaut.

    Als eines der schönsten und größten Zeugnisse römischer Mosaikkunst des 2. / 3. Jahrhunderts n. Chr. nördlich der Alpen zählt das 160 qm große römische Mosaik in Nennig zu den wenigen, die an ihrem originalen Fundort geblieben sind.
    Von ursprünglich acht Mosaiken mit figürlichen Darstellungen aus dem Amphitheater sind sieben erhalten, mit Motiven von Gladiatorenkämpfen, Tierhatzen und Musikanten.







    Multimediashow

    Die Multimediapräsentation im Museumsgebäude vermittelt ausführliche Informationen über die Geschichte und Deutung der römischen Villenanlage und des Mosaikbodens, und bietet eine dreidimensionale Rekonstruktion der gesamten Anlage.
    Nieder mit der BRD ! Es lebe das Deutsche Reich ! :dr:

  5. #5
    Karl Dönitz Benutzerbild von Reichspräsident
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    Standard AW: Antike Stätten und Museen in Deutschland

    Ägyptisches Museum und Papyrussammlung in Berlin
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    Das Museum ging aus der 1828 auf Empfehlung Alexander von Humboldts (war ein deutscher Naturforscher ) gegründeten ägyptischen Abteilung der Kunstsammlungen König Friedrich Wilhelm III. ( König von Preußen, Regierungszeit: 16.11.1797 - 7.6.1840 ) hervor.

    1842-1845 reiste eine preußische Expedition nach Ägypten und erhielt von Muhammad Ali Pascha ( war von 1805 bis 1848 Vizekönig von Ägypten sowie osmanischer Pascha ) 1500 bedeutende Objekte.

    1850 erhielt das Ägyptische Museum seinen Standort im eigens dafür erbauten Neuen Museum auf der Museumsinsel.

    Der Zweite Weltkrieg hatte schwerwiegende Folgen für die Sammlung. Das Neue Museum wurde stark beschädigt. Zahlreiche Stücke verbrannten. Die verbliebenen Exponate wurden ausgelagert, und es kam nach dem Krieg zu einer Teilung der Sammlung.

    Seit Oktober 2009 ist die vereinte Sammlung des Ägyptischen Museums wieder im Neuen Museum zu sehen.

    Zu den berühmtesten Werken zählen die Büste der Königin Nofretete, das Porträt der Königin Teje und der bekannte "Berliner Grüne Kopf".

    Büste der Nofretete zwischen 1353–1336 v. Chr. gefertigt



    Pharao Semenchare 1355-32 v. Chr



    Hausaltar, Neues Reich 18. Dynastie, um 1345 v. Chr.



    Relief aus dem Totentempel der Königin Hatschepsut, 18. Dynastie, 1479-1458 v. Chr.



    Relief, Neues Reich, um 1470 v. Chr.





    Pergamonmuseum in Berlin

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    Geändert von Reichspräsident (19.03.2011 um 17:51 Uhr)
    Nieder mit der BRD ! Es lebe das Deutsche Reich ! :dr:

  6. #6
    Ima explode! Benutzerbild von asdfasdf
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    Standard AW: Antike Stätten und Museen in Deutschland

    Buchmuseum der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek

    Allein wegen dem hier eine Reise wert, dem Dresdner Codex:

    Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.

    Horch, die alten Eichen rauschen ...

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