In knapp 2 Monaten jährt sich zum 95. Mal die größte konventionelle Seeschlacht der Menschheitsgeschichte. Die Schlacht im Skagerrak (oder "Battle of Jutland"), bei der über 8500 Seeleute ums Leben kamen, insgesamt 4 Schlachtkreuzer und ein älteres Linienschiff sowie 3 Panzerkreuzer und 4 leichte Kreuzer sanken.

Beide Seiten reklamierten den Sieg für sich. Die Briten verloren mit der "Queen Mary", der "Indefatigable" und der "Invincible" drei Schlachtkreuzer durch direkten ARI Beschuss deutscher Schlachtkreuzer. Hier ist vor allem die heldenhafte Besatzung der "Derfflinger" zu benennen, auf deren Konto die Versenkung des Schlachtkreuzers "Queen Mary" und der Panzerkreuzer "Warrior" sowie "Defence", die beim Beschuß des sinkenden kleinen Kreuzers "Wiesbaden" ins Visier der deutschen Schlachtkreuzer gerieten. Glück im Unglück hatte der Schlachtkreuzer "HMS Lion", die durch eine 30,5 cm Salve der "SMS Lützow" einen Volltreffer in den mittleren Geschützturm erhielt und durch den die gesamte Turmbesatzung (98 Mann) ums Leben kam. Er entging dem Schicksal der drei anderen verlorenen Schlachtkreuzer durch das Fluten der Kordit-Treibsatzkammer unter dem Turm "Q".

Der deutsche Schlachtkreuzer "Lützow" erhielt mehrere Torpedotreffer, wurde evakuiert und durch das deutsche Torpedoboot "G38" selbst versenkt. Die Verwüstungen auf den anderen Schlachtkreuzern waren ebenfalls verheerend. "SMS Seydlitz" machte massiv Wasser und konnte zeitweise nur rückwärts fahren, da die Back bereits unter der Wasserlinie war. Auf "SMS von der Tann" funktionierte kein Geschützturm mehr und die gesamten Aufbauten waren ausgebrannt. "SMS Derfflinger" hatte mehrere Hundert Tote zu beklagen und hatte schwerste Treffer der mittlerweile herangeführten "Super Dreadnoughts" erhalten, die im Gegensatz zu den britischen Schlachtkreuzern ("Tin Cans") dem deutschen ARI Beschuss standhalten konnten.

Der schlimmste deutsche Verlust war allerdings der der "SMS Pommern". Dieses alte Linienschiff hatte Probleme dem Gros der Flotte zu folgen, die mit Südkurs auf die deutsche Minensperre zufuhr. Dabei erhielt sie einen Torpedotreffer durch einen britischen Zerstörer, explodierte, brach auseinander und über 830 Seeleute starben. Ihre Bronze - Bugzier ist heute im Marineehrenmal in Laboe ausgestellt.

Leider finde ich, daß diesem Ereignis heutzutage überhaupt keine Bedeutung mehr beigemessen wird. Diese Schlacht markierte den Endpunkt einer jahrhundertelangen Entwicklung von der mit Kanonen bestückten Kogge bis hin zum Schlachtschiff des 20. Jahrhunderts. Und es war der Wendepunkt im I.Weltkrieg. Hätte die deutsche Hochseeflotte den Ausbruch aus der Nordsee geschafft, wären die Briten kaum noch zu versorgen gewesen. Die 24 deutschen Großkampfschiffe hätten jedweden Handel unterbunden. Ein Paar Impressionen von Protagonisten und der Schlacht:

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Die Invincible gesunken.

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Die Queen Mary explodiert.

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Die Seydlitz auf dem Rückmarsch.

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Die Seydlitz in Wilhelmshaven.

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Die arme Pommern.