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Thema: Was ist (theoretisch) die für den Menschen optimale Gesellschaftsform?

  1. #11
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Original von <--
    Wenn demjenigen es aber absolut nichts bedeuted ob er jetzt bei sich zu Hause oder in einem Gefängnis rumsitzt, dann nimmt man ihm (allein) damit sicher nicht sehr viel. Und sogesehen denke ich dann, dass letztendlich derjenige frei wäre, dem nichts etwas bedeuted. Denn es geht ja nicht nur um die physische Freiheit. Im Gefängnis kann jemand vielleicht auch nicht so viel mit Bekannten sprechen, wie er möchte. Seine raumgebundene Freiheit nimmt dadurch nicht ab, seine Freiheit grundsätzlich mM aber schon - zumindest wenn es ihm etwas bedeuted mit Bekannten sprechen zu können. Wenn ihm das nichts bedeuted, kann es ihm auch nicht genommen werden. Wenn jemand nichts etwas bedeuted, kann ihm auch gar nichts genommen werden (jedenfalls nichts mit Bedeutung), d. h. mM wäre er dann theoretisch erstmal frei. Doch was bringt ihm die Freiheit, wenn sie ihm nichts bedeuted (und wenn sie ihm was bedeutet kann sie ihm genommen werden, und er wäre nicht mehr frei) - Freiheit ohne Bedeutung ist mM keine Freiheit, weil sie ein Wert ist und diesen dadurch verliert, denke ich.
    Freiheit zu etwas ist auch meiner Meinung nach etwas anderes als Freiheit von etwas.

    Um auf menschliche Beziehungen zurückzukommen: Sie machen für mich einen erheblichen Teil des Lebenswertes aus.
    Mein Sinn des Lebens ergibt sich aus meinem Glauben.
    Was welchem Glauben denn? Ich meine, aus einem religiösen, politischen oder philosophischen Glauben etc. Glauben?
    Zum Teil aus meinem religösen Glauben. Zum Teil aus meinem Glauben daran, daß die Menschheit kein hoffnungsloser Fall ist, auch wenn viele Indizien dagegensprechen.

    Wenn man aber keinen individuellen Sinn sieht, woher soll dann ein Sinn im Überlegen der Menschheit kommen?
    Das ist eine gute Frage. Aber daraus, daß man selbst den Sinn nicht findet, zu schließen, daß es ihn nicht gibt, also für alle nicht gibt, ist doch nicht richtig.
    Woher er kommen soll - und wie er ausehen soll - , ist schwer zu sagen. Es ist vielleicht einfacher zu sagen, woher er nicht kommen kann: Aus der Wissenschaft und der Ratio allgemein. Wissenschaft erklärt stets nur das Wie aber nicht das Warum. Die Sinnfrage kann sie also nicht beantworten. Ich meine, diese Frage stößt irgendwann auf eine Grenze, an der man sich entscheiden muß im folgenden Sinne: Man wird nie darlegen können, daß und warum das Leben einen Sinn hat. Daß kann man als schweren Schlag empfinden und verzweifeln. Oder man sucht weiter, auch unter Zuhilfenahme "unseriöser" (gemeint: wissenschaftlich unseriös, was hier aber belanglos ist, da die Frage keine wissenschaftliche ist!) Quellen - diesen Ruf genießt beispielsweise Religion. Ich möchte hier nicht missionarisch auftreten und religiöses Heil propagieren, zumal Religion mindestens eine eigene thematische Abhandlung verdient. Aber sie kann Antworten auf die Sinnfrage geben. Egal woher man seine Antwort allerdings bezieht und wie sie ausfällt, sie wird sich sowieso nicht rein logisch begründen lassen.

    Grüße
    John

  2. #12
    <--
    Gast

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    Hallo John Donne!
    Original von John Donne
    Freiheit zu etwas ist auch meiner Meinung nach etwas anderes als Freiheit von etwas.
    Achso, ok.

    Das ist eine gute Frage. Aber daraus, daß man selbst den Sinn nicht findet, zu schließen, daß es ihn nicht gibt, also für alle nicht gibt, ist doch nicht richtig.
    Woher er kommen soll - und wie er ausehen soll - , ist schwer zu sagen. Es ist vielleicht einfacher zu sagen, woher er nicht kommen kann: Aus der Wissenschaft und der Ratio allgemein. Wissenschaft erklärt stets nur das Wie aber nicht das Warum. Die Sinnfrage kann sie also nicht beantworten. Ich meine, diese Frage stößt irgendwann auf eine Grenze, an der man sich entscheiden muß im folgenden Sinne: Man wird nie darlegen können, daß und warum das Leben einen Sinn hat.
    Hm, ok, dann ist der Glaube an den/(einen) Sinn des Lebens sehr ähnlich mit einem Glauben an Gott, denke ich... (Ich habe aber gegen beides nichts, nur glaube ich selber beides nicht.)

    Daß kann man als schweren Schlag empfinden und verzweifeln. Oder man sucht weiter, auch unter Zuhilfenahme "unseriöser" (gemeint: wissenschaftlich unseriös, was hier aber belanglos ist, da die Frage keine wissenschaftliche ist!) Quellen - diesen Ruf genießt beispielsweise Religion. Ich möchte hier nicht missionarisch auftreten und religiöses Heil propagieren, zumal Religion mindestens eine eigene thematische Abhandlung verdient. Aber sie kann Antworten auf die Sinnfrage geben.
    Das die Religion - wenn man an sie glaubt! - das kann, denke ich auch... (Schon alleine aus den Positionen heraus aus denen die Religion die Menschen betrachtet ist das dann sicher möglich, wenn man das eben so sieht, wie die Religionen das sehen (vorallem in wichtigen Punkten) - ich denke eben anders wie die Religionen...)...

  3. #13
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  4. #14
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    Theoretisch wuerde ich Anarchie sagen, aber nicht die Form der Anarchie als "totales Chaos", die einige "Punks" bevorzugen wuerden, sondern eher in der Art von Bakunin.

  5. #15
    Mitglied Benutzerbild von Delbrück
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    Wenn du's mich schon so theoretisch machen lässt, ergibt sich meiner Meinung nach das Bild einer verqueren, weil paradoxen Gesellschaftsform:
    Einerseits besitzt das Individuum natürlich ein Optimum an Freiheit, seine Entscheidungen werden ihm aber sooft wie möglich, also immer von anderen abgenommen - de facto ist der Mensch nämlich stinkfaul.
    Und da jemand anderes (wer?) für den Einzelnen entscheidet, gelangen seine Interessen nie in Konflikt mit denen seines Nächsten. Ist natürlich realitätsfern, aber wie gesagt "theoretisch".

    Der Kommunismus wird es wohl nicht sein, denn die Idee das Beste erdacht zu haben ist/war an sich schon sehr vermessen!
    No sound. No substance. No light. No Dave.

  6. #16
    Michael Hölzle
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    Original von <--
    Was ist die optimale Gesellschaftsform für den Menschen?
    MMn ist das die Symbiose.

  7. #17
    Mitglied Benutzerbild von Ickis
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    Die Diktatur

  8. #18
    Mitglied Benutzerbild von pavement
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    theoretisch wäre die beste gesellschaftsform der marxismus, da durch ihn einerseits die freie entwicklung des einzelnen menschlichen individuums als auch der gesamten gesellschaft ermöglicht würde. praktisch aber wohl nicht umsetzbar.

    der anarchismus bakunins geht in die selbe richtung(das ziel ist das selbe, nur der weg ist ein anderer).
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  9. #19
    2009, das wird MEIN Jahr! Benutzerbild von MoJo
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    ... na die geschlossene Gesellschaft!
    :hicks: :comic: :lachanfall:
    Vintage MoJo

  10. #20
    Göttlicher User Benutzerbild von subba
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    Ich finde es kommt immer nur auf die Praxis an - nie auf die Theorie. Was bringt mir eine theoretisch realisierbare Zeitmaschiene die praktisch eben nicht realisierbar ist ? Nichts !

    Die Frage ist auch wie Kommunismus konkret aussehen würde. Wenn "alle haben gleichviel" heissen würde ich krieg ne Million und muss nix schaffen dann bin ich für Kommunismus. Wenn Kommunismus aber heißt und das denke ich eher: Ein paar Leute müssen nichtmehr hungern und dafür gibst du dein Auto und dein High Tech Zeug ab und kriegst dafür ein Fahrrad dann bin ich gegen Kommunismus und am Ende kommt es eben doch so, denn Kommunismus ist produktionshemmend. Kommunismus ist keine Weiterbildung des Kapitalismus sondern vielmehr ist Kapitalismus ein Kompromiss aus Feudalherrschaft und Kommunismus was letztlich beides nicht funktionieren kann. Schon in der Theorie merkt man doch schon dass Kommunismus nicht funktionieren kann denn schon da weiß man ja dass die Menschen Bedürfnisse haben die sie befrieidgen müssen.
    Alles in Maßen heißt eine der wenigen wirklich zutreffenden Volksweißheiten. Wenn du eine Saite überspannst wird sie reißen, wenn du sie aber zu schlaff spannst wird sie keinen Ton erzeugen. Der Weg ist in der Mitte und da ist eben der Kapitalismus, der reguliert den Kampf des Stärkeren ohne ihn abzuschaffen. Nur so kann langfristige Stabilität erreicht werden. Ob er weniger gerecht ist als Kommunismus ist reine Ansichtssache. Es ist auch egal ob der Kommunismus gerechter ist denn im Endeffekt ist er schlecht für alle. Auch arme Menschen hätten im Kommunismus weniger als im Kapitalismus und wem ist damit geholfen ? Ist Ungerechtigkeit nicht sinnvoll wenn sie für alle besser ist als das was wäre wenn es Gerechtigkeit gäbe ?

    Kommunismus als Weiterführung des Kapitalismus ist etwa so wie wenn man sagt die Stasi ist die Weiterführung demokratischer Regierungen denn nach Hitler ging es ja zur Mitte und wenn man Hitler rechts sieht dann geht es ja von Hitler zur Mitte nach links also könnte man ja sagen die Stasi ist wenn man sie links sieht noch linkser als die Mitte und da die Tendenz von Hitler zur Demokratie nach links ging ist die Stasi die Weiterführung der Demokratie...

    Man sieht ja auch an Russland oder auch am Beispiel der DDR dass Kommunismus eben nicht schön für die Leute ist sondern schlecht und wem wäre daran geholfen ? Was bringt es mir wenn ich gerrecht verrecke ?
    I am unable to accept the idea that I should be an obedient subject of a gang of corrupt, unprincipled thugs who pontificate about freedom while enslaving the population.
    --John Pugsley, JPJ Nov 96

    Big government is cancerous. Like a cancer, it hurts the body and tends to spread, doing more and more harm as it grows. It is time for some radical surgery.
    --George C. Leef, director of FEE’s Freeman Society Discussion Clubs

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