@GnomInc:
Du wärst ja schön blöd, wenn du dass machen würdest.
Ich habe z.b. australische 1-Unzen-Goldmünzen, auf denen 100 Dollar steht, das wären in etwa 70 Euro:
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Der Material-/Goldwert dieser Münzen liegt aber bei über 1000 Euro, d.h. jeder Goldhändler zahlt mir sofort 1000 Euro auf die Hand, wenn ich ihm diese Münze verkaufe.
Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek
Sprüche 1:7
Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.
Warum sagst Du nicht einfach, um was es Dir wirklich geht:
Der Staat soll nicht Goldmünzen herausgeben, die auch Zahlzungsmittel sein können. Sondern der Staat soll Zahlungsmittel rausgeben, die einer festen Menge Gold entsprechen. Dies hat NICHTS mit Bezahlung in Gold zu tun!
So ein Goldstandard bedeutet nur, dass man für einen Euro eine vorher festgelegte Menge Gold von der EZB bekommt. Wenn die Geldmenge ausgeweitet wird, muss auch die Menge an hinterlegtem Gold ausgeweitet werden. Und der Wechselkurs Geld -> Gold bleibt immer gleich. Damit unterliegt der Geldwert einerseits den Schwankungen des Goldmarktes, andererseits auch der relativen Stabilität des Goldmarktes.
Die Geschichte hat allerdings einen Haken! Bei jeder Kreditvergabe (egal ob staatlich oder privat) müsste irgendwoher der verbriefte Gegenwert in Gold genommen werden. Dies hat zur Folge, dass man nur noch einen Kredit bekommt, wenn man Gold "einlegen" kann. Da die Menge an Gold aber begrenzt ist und die Geldmenge fest damit verbunden ist, ist die Menge der Kreditvergabe ebenso begrenzt. Dieses System ist unrealistisch und wurde schon immer in allen erdenklichen Formen unterlaufen. Wenn die Menschen keine Kredite mehr bekommen um ein Haus zu bauen, weil das Haus an sich als Sicherheit nicht mehr akzeptiert wird (niemand wird Dir rares Gold für Dein Häusle hinterlegen ohne dafür eine saftige Gebühr zu verlangen), dann weichen sie eben aus und "erschaffen" alle erdenklichen Zahlungsderrivate. In den Krisenzeiten hat man zum Beispiel Notgeld erschaffen. Da kannst Du zurecht einwenden, dass dieses doch garkeinen "reellen" Wert hat, aber das zählt nicht, weil das Ergebnis entscheidend ist. Und das Ergebnis war, dass die Menschen wieder eine Währung zum Handeln hatten und somit der Markt funktionsfähig war.
Genau aus dem Grund wurde der Goldstandard abgeschafft, er war einfach unverträglich mit unserer Art zu wirtschaften. Der Focus von Geld liegt heutzutage auf Zahlungsmittel und nicht in der Werterhaltung. Werterhaltung kann man auch schaffen, indem man z.B. Gold frei kauft und später wieder in Geld umtauscht wenn man ein Zahlungsmittel braucht. Beides zusammen geht nicht gut!
Vergiss mal auch nicht, dass zu Goldstandardzeiten fast immer der private Besitz von Gold verboten war. Zwar hat man indirekt Gold besessen wenn man Geld besaß, aber wer besaß schon Geld? Haste mal überlegt wie es den Menschen damals ging? Jederzeit liquide Zahlungsmittel zu haben war das Privileg der Leute, die eine Wahl hatten, nämlich ob sie ihre Währung als Tauschmittl verwenden oder um Wert aufzubewahren. Die meisten Menschen hatten diese Wahl nicht, da wurde der Lohn ausgezahlt und anschließend davon gelebt und die paar Kröten die übrig blieben wurden wie blöde "im Kopfkissen" gehortet.
Und wenn dann doch eine Krise kam und alle zur Bank gingen um "ihr Gold" abzuholen, brach das System zusammen, weil eben doch mehr Derrivate aufgebaut wurden als "echte Werte" (Gold) vorhanden waren. Das zeigt: Goldstandard ist unrealistisch und wirtschaftsfeindlich, sonst würden die Leute keine Derrivate als inoffizielle Zahlungsmittel aufbauen.
Und was der Staat kann was Du so oft beklagst, nämlich "Geld drucken", das kann jeder andere Wirtschaftsteilnehmer im Prinzip auch (gleicher Mechanismus), vielleicht nicht zu ganz so günstigen Konditionen, aber es geht. Ich kann mir heute ein Haus bauen und habe nichts als Sicherheit außer das Haus was noch garnicht existiert. Früher musste schon vorher ein realer Gegenwert vorhanden sein. Jemand musste mir erstmal Goldgeld im Wert eines echten Hauses überlassen, bevor ich mein eigenes bauen konnte. Ich nenne das derzeitige System einen Fortschritt, auch wenn ein gewisses Missbrauchspotential vorhanden ist.
edit: Bei gleichbleibender Goldmenge aber wachsendem Gütermarkt, wird der "Wert" der Güter gemessen in Goldwährung auch immer geringer.Eine wachsende Wirtschaft hätte ständige Deflation zur Folge. Auch wenn natürlich der Wert der Währung steigt (ich kann immer mehr davon kaufen), so würden z.B. regelmäßige Lohnanpassungen nach unten auch nicht gerade einfach durchsetzbar sein. In so einer Wirtschaft wäre überhaupt der Wert von Waren und Geld für den Einzelnen schwer zu durchschauen. Zwar haben wir heute so ein System mit ständig steigenden Summen, also Wertverringerung für absolute Geldbeträge, aber dieses ist erstaunlich stabil. Selbst die Zuwachsraten (Inflation) sind überschaubar und gut zu kalkulieren.
Geändert von Schaschlik (24.03.2011 um 09:36 Uhr)
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