Oft versucht, ebenso oft gescheitert.
Dieses Experiment der alternativen Geschichts-Reihe lief so oft schief, daß glaubt Ihr gar nicht.
Anyway, ich versuche es in diesem Forum nochmal.
Sinn und Zweck der Angelegenheit:
Das in Deutschland leider unbeliebte Thema der alternativen Geschichte ins Rampenlicht zu bringen (schaut mal beim amerikanischen Amazon, ist vollgepumpt mit solchen Büchern).
Andererseits soll es auch eine gewisse Ordnung herbeiführen, indem ich es als Serie gestalte.
Jedem sei freigestellt, die Serie zu erweitern um "was wäre, wenn...?"-Situationen der Geschichte.
Mich fasziniert das Thema, hoffentlich auch andere.
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Als Piloten wähle ich das Thema "Patton's Marsch" (wurde in einem vorherigen Strang angedeutet).
Ausgangslage:
1945 wollte Patton nicht vor Berlin halt machen, sondern direkt bis nach Moskau marschieren.
Er erkannte damals als einer der wenigen die rote Gefahr. USA besaß eine Monopolstellung auf Atomwaffen und im Zuge der Kampagne wären die Russen auch nicht zum Einsatz derer fähig gewesen.
Also bitte den Atomfaktor gleich vorweg ausschließen.
Was hätte der Marsch für Folgen haben können?
1. Erfolg:
Den Kalten Krieg hätte es niemals gegeben, USA - mit Vasallen England und Deutschland - hätte die Welt schon vor 1990 allein beherrscht.
2. Mißerfolg:
Die Alliierten wären mindestens bis Frankreich, vermutlich sogar ganz vom europäischen Kontinent gefegt worden.
Und zwar für verdammt lange Zeit.
Der Kalte Krieg wäre entstanden unter anderen Vorzeichen und evtl. später heiß geworden.
Von Zusammenbruch der SU innerhalb des 20. Jhr. hätte keine Rede sein können, sie würde wohl noch sehr lange bestehen. Kontinentaleuropa wäre um Jahrzehnte zurückgeworfen worden.
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Wie hätte der Feldzug ausgesehen?
Ich denke da an 2 Phasen:
1. Phase:
Gescheiterte Offensive der Alliierten aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit der Russen, sowie überlegener Panzer.
Russen drängen die Alliierten bis an den Rhein, wo eine Verteidigungslinie errichtet wird, die die Grenzen des Winters 45/46 markiert.
Inzwischen ziehen die Alliierten massive Verstärkungen heran, die totale Lufthoheit verbucht erste Erfolge in der Unterbrechung der sowjetischen Logistik (Infrastruktur, Flughäfen...).
Die Nachschubprobleme der Russen werden zudem durch die große Entfernung erschwert.
Im Frühjahr 1946 dann der alliierte Gegenschlag, der niemals die Intensität des ersten Barbarossa-Jahres erreicht aufgrund schwacher Panzer und unerfahrener Truppen/Kommandeure, doch Erfolge verbuchen kann.
Aus der Luft werden die meisten russischen Verbände aufgerieben.
Ende des Jahres steht man bereits in Ostpreußen, die Russen haben nicht mehr viel entgegen zu setzen.
Deren Erschöpfung offenbarte sich bereits 1944 (trotz zahlenmäßiger Überlegenheit kämpfte man auch am Limit der Kräfte), nun muss man sogar ohne lend and lease auskommen.
Der Russe besinnt sich aber auf die Erfolge gegen Napoleon und Hitler und zieht sich weit ins Landesinnere zurück und überwintert.
Keine großen Erfolge mehr für die alliierten ausser territorialer Gewinne.
Die Staaten Osteuropas schließen sich ausnahmslos dem Westen an, der Autonomie verheißt.
Da Stalin eine Kapitulation ausschließt und sich auf General Schlamm und Winter verlässt, fallen die ersten Atombomben.
Sie zeigen jedoch nicht den erwünschten Effekt.
Der Russe verlor bereits alles was er hatte, als Stalin die Macht ergriff.
Die NS nahm den Rest und schmiedete selbst die Ukrainer und Weißrussen an Stalins Seite.
Die Atombomben erzielen eher gegenteilige Wirkung, jetzt erst recht denkt sich der Russe.
Im Jahre 1947 einigt man sich schließlich auf die Wiederherstellung der Grenzen von Anfang 1939.
Russlands Einfluß bleibt auf das Mutterland beschränkt. Das Deutsche Reich wird Vasall des Westens. Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien werden zur Pufferzone zwischen West und Ost.
Yugoslawien nimmt eine Sonderstellung ein, da sie sich keiner Seite Untertan machen wollen.
Die Kriegsmüdigkeit der Engländer und Franzosen (verständlicherweise nach 8 Jahren Krieg) treibt die Amerikaner schließlich zu diesem Frieden, der enttäuschend für alle ist.
Aus einem potenziellen Freund Russland machte man einen Erzfeind und verpasste gleichzeitig einen vorteilhaften Kriegsausgang, der vermutlich mit etwas mehr Ausdauer (2- 3 Jahre) herbeizuführen worden wäre.
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Okay, das war meine Version der Geschichte.
Verzeiht mir eine Ungereimtheiten, die alternative Geschichte oben war ein Produkt aus 5 Minuten brainstorming.
Wenn ich mir das selbst nochmal durchlese fallen mir vermutlich auch einige Dinge ein, die ich hätte verbessern können.
So, jetzt zu Euch.
Bitte gebt Eure Meinung zum Thema ab, Kritik zu meinem Text, eigene Vorstellungen, am besten natürlich eigene Geschichten, wie es hätte sein können.
Denkt dran, führt die Reihe unter "was wäre, wenn...? Teil x:..." weiter, wenn Ihr wollt.
Danke für Euer Interesse!