Umfrageergebnis anzeigen: Sind Gewerkschaften in Deutschland zu Stark geworden ???

Teilnehmer
15. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja

    11 73,33%
  • Nein

    2 13,33%
  • müssen noch viel Stärker werden

    2 13,33%
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Thema: Sind Gewerkschaften zu stark geworden?

  1. #21
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    Die Gewerkschaften sind nicht zu stark oder zu schwach - sondern ganz einfach von dem eigenen Ziel abgekommen und größenwahnsinnig geworden. Auf der einen Seite sind sie selbst mittlerweile Arbeitgeber und auf der anderen Seiten haben sie Vergünstigungen in illusorischen Höhen "herasgehandelt" und damit unser Arbeitsproblem voll und ganz mitzuverantworten. Denn sie haben Arbeit in Deutschland derart unrentabel gemacht, daß sie den Leuten, denen sie eigentlich helfen sollte, im Endeffekt die Luft abdrücken.

    Ich nehme an der Umfrage nicht teil, da wie oben gesagt, meine Ansicht nicht zur Wahlsteht. Nicht nicht zu stark oder zu schwach, sondern auf dem falschen Weg.

  2. #22
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    @Weltenbrand:

    Ich sehe die Gewerkschaften auch auf dem falschen Weg, finde aber, daß sich die Einschätzungen "zu stark" und "auf dem falschen Weg" nicht widersprechen. Erst ihre Kombination ist ja das, was die Gewerkschaften momentan zu dem macht, was sie sind. Anders: Wer schwach und auf dem Holzweg ist, kann nicht soviel Schaden anrichten.

    Gruß
    John

  3. #23
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    Fragezeichen

    In der öffentlichen Diskussion in Deutschland wird fast niemals die Existenzberechtigung von Gewerkschaften als solche in Frage gestellt. Zwar seien die Gewerkschaften zu stark und auf dem Holzweg, aber im Prinzip seien sie dennoch nützliches Inventar unseres Wirtschaftssystems.

    Ich möchte das gerne verstehen, denn es erscheint mir vollkommen sinnlos: Streiks, und dazu sind Gewerkschaften ja da, um Streiks zu organisieren, sind doch offensichtlich schädlich für die Volkswirtschaft! Die Arbeit bleibt liegen, die Beschäftigten kriegen keinen Lohn. Am Ende gewinnt der Stärkere - aber wer stärker ist, hat deswegen noch lange nicht automatisch Recht! Warum lassen wir es zu, daß eine wichtige Entscheidung durch einen "Arbeitskampf", eine Art kleinen Krieg, entschieden wird? Das ist doch ungefähr so, als wenn wir zwei streitende Parteien vor Gericht darüber miteinander kämpfen lassen, wer recht bekommt - das ist genau das Gegenteil von Gerechtigkeit. Es erscheint mir völlig irrational, Streiks zur Lösung von Konflikten im Staat zuzulassen.

    Gestreikt wird, um die Arbeitgeber dazu zu zwingen, einen Teil ihres Gewinns als Lohnerhöhung an die Beschäftigten auszuschütten. Warum kann diese Aufgabe aber nicht vom Staat übernommen werden und auf geordnete Weise ablaufen ohne daß es zu einem Kampf kommt?

  4. #24
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    Entschuldige Siran bei einigen Aussagen hier bin ich einfach Baff du mußt selbst zugeben das einige meiner Diskusionspartner nur mist erzählen !

    Ich selber bin auch kein Freund von vergleichen in dem Land ist das so in dem So und in dem ganz anders und ich deutschland müssen wir alles so haben wir es wo anders klappt aber das wir damit die öknomie aus den rädern hebeln will keiner einsehen.

    :O

  5. #25
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    Original von antif
    Streiks, und dazu sind Gewerkschaften ja da, um Streiks zu organisieren, sind doch offensichtlich schädlich für die Volkswirtschaft! Die Arbeit bleibt liegen, die Beschäftigten kriegen keinen Lohn. Am Ende gewinnt der Stärkere - aber wer stärker ist, hat deswegen noch lange nicht automatisch Recht! Warum lassen wir es zu, daß eine wichtige Entscheidung durch einen "Arbeitskampf", eine Art kleinen Krieg, entschieden wird? Das ist doch ungefähr so, als wenn wir zwei streitende Parteien vor Gericht darüber miteinander kämpfen lassen, wer recht bekommt - das ist genau das Gegenteil von Gerechtigkeit. Es erscheint mir völlig irrational, Streiks zur Lösung von Konflikten im Staat zuzulassen.
    Gestreikt wird, um die Arbeitgeber dazu zu zwingen, einen Teil ihres Gewinns als Lohnerhöhung an die Beschäftigten auszuschütten. Warum kann diese Aufgabe aber nicht vom Staat übernommen werden und auf geordnete Weise ablaufen ohne daß es zu einem Kampf kommt?
    Gewerkschaften sind nicht dazu da, Streiks zu organisieren. Streik ist ein Druckmittel, ein sehr wichtiges, letztes in der Verwirklichung der Tarifautonomie. Darum geht es. Es ist wahr, daß Streisk durchaus kontraproduktiv sein können und häufig sind. Mit so einem mächtigen Mittel muß man eben maßvoll umgehen. Daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer Arbeitsverträge und Lohn aushandeln dürfen und der Staat nur den Rahmen vorgibt (wobei die Einschränkungen der Vertragsfreiheit nirgendwo so groß sind wie im Arbeitsrecht) ist elementarer Ausdruck der Vertragsfreiheit, die (ich glaube über das allgmeine Persönlichkeitsrecht) grundrechtlich geschützt ist. Der Staat tut also gut daran, dort nicht weiter einzugreifen. Ich persönlich traue ihm überdies nicht zu, in Fragen der Tarifpolitik neutral für eine Lösung sorgen zu können.

    Grüße
    John

  6. #26
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    Original von John Donne
    Daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer Arbeitsverträge und Lohn aushandeln dürfen und der Staat nur den Rahmen vorgibt (wobei die Einschränkungen der Vertragsfreiheit nirgendwo so groß sind wie im Arbeitsrecht) ist elementarer Ausdruck der Vertragsfreiheit, die (ich glaube über das allgmeine Persönlichkeitsrecht) grundrechtlich geschützt ist.
    Ich bin sehr für Vertragsfreiheit. Aber der Arbeitsvertrag wird doch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschlossen, was haben die Gewerkschaften damit zu schaffen? Wenn im Arbeitsvertrag ein bestimmter Lohn festgesetzt ist, dann gilt dieser, bis eine der beiden Seiten den Vertrag kündigt. Streik ist Vertragsbruch, und wenn ich Arbeitgeber wäre und das Arbeitsrecht es zuliesse, würde ich mir für den Fall eines Streiks ruinöse Vertragsstrafen für den Arbeitnehmer hineinschreiben, um mich vor Erpressung zu schützen!

    Deshalb scheint mir, daß, wenn es Vertragsfreiheit auf dem Arbeitsmarkt gäbe und die Justiz Arbeitsverträge auch konsequent durchsetzen würde, Gewerkschaften und Streiks keine Chance hätten.

    Der Staat tut also gut daran, dort nicht weiter einzugreifen.Ich persönlich traue ihm überdies nicht zu, in Fragen der Tarifpolitik neutral für eine Lösung sorgen zu können.
    Ich weiß nicht gut Bescheid über Arbeits- und Tarifrecht, deshalb lasse ich mich gerne belehren. Wie Du es sagst, klingt es so, als seien Gewerkschaften und Tarifpolitik ein Ergebnis der Vertragsfreiheit, also der freien Marktwirtschaft, und gehörten deshalb zu einer liberalen Wirtschaftsordnung unbedingt dazu. Wie ich oben begründet habe, kann ich mir das aber nicht erklären, denn wenn Vertrag Vertrag ist, wie können dann die Gewerkschaften nachträglich mit erpresserischen Methoden etwas, nämlich den Lohn, daran abändern?

    Ich wollte nicht vorschlagen, daß der Staat in die Tarifverhandlungen oder überhaupt in die Lohnverhandlungen eingreifen sollte. Im Gegenteil sollten die Arbeitgeber freie Hand haben, mit jedem Arbeitnehmer individuelle Arbeitsverträge auszuhandeln. Ich wollte vorschlagen, daß die Umverteilung von reich nach arm durch den Staat bewerkstelligt werden sollte und zwar durch Besteuerung. Er könnte auch direkt die Unternehmensgewinne besteuern. Das findet ja heute bereits statt, nur, daß die Steuereinnahmen keineswegs bei den Armen ankommen und vor allem nicht bei den Geringverdienern. Der Staat könnte zum Beispiel einen Teil seiner Steuereinnahmen als Lohnzuschüsse an Geringverdiener auszahlen. Damit würde er einen Ausgleich schaffen für die durch die Arbeitgeber gesenkten Löhne, wenn den Arbeitnehmern Gewerkschaften als Druckmittel aus der Hand genommen würden.

  7. #27
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    Original von antif
    Ich weiß nicht gut Bescheid über Arbeits- und Tarifrecht, deshalb lasse ich mich gerne belehren. Wie Du es sagst, klingt so, als seien Gewerkschaften und Tarifpolitik ein Ergebnis der Vertragsfreiheit, also der freien Marktwirtschaft, und gehörten deshalb zu einer liberalen Wirtschaftsordnung unbedingt dazu. Wie ich oben begründet habe, kann ich mir das aber nicht erklären, denn wenn Vertrag Vertrag ist, wie können dann die Gewerkschaften nachträglich mit erpresserischen Methoden etwas, nämlich den Lohn, daran abändern?
    Ich bin keine Jurist, habe aber den Eindruck, das dies eine Frage ist, in der die deutsche Rechtsprechung Fakten geschaffen hat. Es gibt meines Wissens nach eine Diskussion, ob sich das Streikrecht aus Artikel 9 Absatz 3 des GG ableiten läßt. Es ist meines Wissens nach nämlich nicht im GG explizit erwähnt.
    Ich bin allerdings sicher, daß die Ergebnisse der Tarifverhandlungen in vielen Fällen sozusagen Bestandteil von Arbeitsverträgen dieser Brache werden. Und die Ergebnisse sind oft zeitlich befristet. Danach wird eben neu verhandelt. Seitens der Gewerkschaften z.T. mit der harten Bandage des Streiks. Womit man sich, wie der letzte Streik der IGM im Osten zeigte, wohl auch massiv ins eigene Fleisch schneiden kann.

    Die Gewerkschaften können immer noch sehr viel Schaden anrichten. Leider tun sie das vermutlich auch. Aber da ihnen seit zehn Jahren die Mitglieder weglaufen, schrumpft auch ihre Macht. Vermutlich bald auf ein gesundes Maß.

    Grüße
    John

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