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Thema: Schweres Erdbeben in Spanien

  1. #1
    ... ziemlich gestört Benutzerbild von Pegasus
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    Standard Schweres Erdbeben in Spanien

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    Beim schwersten Erdbeben in Spanien seit über fünf Jahrzehnten sind im Südosten des Landes mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, mehr als 160 wurden verletzt. Die Erdstöße hatten die Stärke 5,3 auf der Richterskala und ließen zahlreiche Häuser einstürzen. Erdbebenexperten zufolge verursachte das Beben deshalb so große Schäden, weil das Zentrum nicht tief unter der Erde, sondern relativ nahe an der Oberfläche gelegen habe.
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    „ Lorca sieht aus wie Beirut im Bürgerkrieg“
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    Es rumort weltweit unter der Erdkruste. Sollten die Grünen mit ihrem AKW-Hype recht behalten? Ich bin kein Verfechter vom Atomausstieg, doch lassen mich solche Ereignisse zumindest über ein Pro & Kontra vom Atomausstieg nachdenken.
    Wie seht Ihr das?

  2. #2
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    Standard AW: Schweres Erdbeben in Spanien

    Zitat Zitat von Pegasus Beitrag anzeigen
    ....Es rumort weltweit unter der Erdkruste. Sollten die Grünen mit ihrem AKW-Hype recht behalten? Ich bin kein Verfechter vom Atomausstieg, doch lassen mich solche Ereignisse zumindest über ein Pro & Kontra vom Atomausstieg nachdenken.
    Wie seht Ihr das?
    Ohne nun der Kernkraft das Wort reden zu wollen, sollte man schon pragmatischer an das Thema herangehen, als es in der momentanen Hysterie möglich ist.

    1. Das Erdbeben in Spanien lag bei 5,3, ein Wert, für den die deutschen AKWs locker ausgelegt sind. Ich habe mal auf den Philippinen (in Lagunas nahe Manila) ein Erdbeben der Stärke 5,6 erlebt. Ich befand mich gerade in einem Fabrikgebäude und die ganze Gegend wackelte wie ein Trampolin. Trotzdem gab es kaum Schäden (schon gar nicht wie jetzt in Spanien) und man kann nicht gerade behaupten, dass die Philippinos so gut bauen wie die Japaner.
    Lorca in Spanien war sicher einer extreme Ausnahme hinsichtlich schlechter Gebäudestabilität.

    Die relativ großen Schäden in Lorca waren primär auf zwei Ursachen zurückzuführen:

    a) Die meisten Schäden an den Gebäuden entstanden, weil unsachgemäß gebaut worden ist und weil viele Gebäude schon von einem früheren Beben bereits angeknackst waren.

    b) Das Epizentrum des Bebens lag nur etwa einen Kilometer von der betroffenen Stadt Lorca entfernt.

    2. Wir wissen aber auch, dass das betroffene Gebiet direkt auf einer Reibungslinie zwischen der eurasischen und der afrikanischen Platte liegt. Solche Regionen sind für Erdbeben geradezu prädestiniert.
    Genauso weiss man seit vielen Jahren, dass viele Regionen in den Mittelmeerländern auf dieser Reibungslinie liegen und ebenso erdbebengefährdet sind (man kann dies ja auch am immer aktiven Ätna auf Sizilien sehen, der genau auf der Bruchkante sitzt). Demnächst ist Istanbul plus Umgebung fällig.

    3. Seit Fukushima kennt man auch die Fehler und Versäumnisse, die in Japan begangen wurde.
    Es war ein Wahnsinn, ein AKW an eine Küstenlinie zu setzen, an der ein Tsunami erwartet werden muss. Hätte man das Kraftwerk weiter ins Land und an einer höher gelegenen Stelle gebaut, wäre die Katastrophe nicht passiert. Aber es war vielleicht einfach weniger aufwendig, die Anlage zwecks guter Erreichbarkeit des Kühlwassers nahe ans Meer zu bauen und teure Rohrleitungen zu vermeiden.

    3. Es war ein Wahnsinn der Japaner, ein Abklingbecken in Gebäude 4 auf eine obere Etage zu legen. Völliger Schwachsinn.

    4. Hätte man bessere Vorsorge für den Kühlwasserkreislauf getroffen (ausreichend Batterien, bessere Bauweise und Wartung der Notstromaggregate usw.), hätte selbst das Beben mit der Stärke 8,9 wie auch der anschließende Tsunami keine derartig bösen Auswirkungen gehabt.

    Fazit: Man kann deutsche AKWs nicht mit Fukushima gleichsetzen. Tsunamis treten südlich einer Linie Hamburg-Rostock äusserst selten auf (kleiner Scherz, in Wirklichkeit nie) und Erdbeben der Stärke 8,9 haben sich in Deutschland wohl seit dem Neandertaler auch keine mehr ereignet.

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt verprügelt werde, ist meine Konklusion ganz klar:
    Der Ausstieg findet hier unsachgemäß und voreilig statt.
    Man müsste vielleicht die Notsysteme noch etwas ausweiten oder doppelt sichern, und die alten Öfen wie Biblis, Neckarwestheim usw. tatsächlich ganz abschalten, aber die moderneren Anlagen könnten sicher noch länger arbeiten.

    Und abschließend stelle ich zum xten Mal die Frage, was uns ein vorzeitiger Ausstieg nutzt, wenn ringsum an den Grenzen (Frankreich, Schweiz, Tschechien, Polen usw.) die Dinger weiter laufen und sogar neue Anlagen geplant sind oder bereits gebaut werden?

    Ohne eine gesamteuropäische Abstimmung und Synchronisation beim Ausstieg ist die deutsche Panik reiner populistischer Aktionismus.

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