Das ist Ansichtssache, weil wir mit der "Mitte" gern den Durchschnitt und in diesem Bereich auch eine "dichte" Verteilung (mit großen Häufigkeiten) sehen. Wenn in diesem Bereich aber die Häufigkeit gering ist (wie in Deinem Bsp.), dann sehen wir darin eine Verzerrung des Medians. Allerdings sind solche Verteilungen dann eher akademischer Natur und spiegeln nicht die realen Einkommensverteilungen aus der Praxis wider (der Anteil des Niedriglohnsektors in D liegt in der Häufigkeit bei etwa 1/5 - und die Häufigkeit von Ausreißern nach oben ist schon naturgemäß gering).
Geändert von tommy3333 (18.05.2011 um 00:22 Uhr)
"Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
"Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.
Verteilungen, wo die Werte tatsächlich mit der größten Häufigkeit direkt um den Mittelwert oder den Median liegen, sind Idealfälle.
Empirische Verteilungen, wozu auch die Bruttolohnverteilung gehört, folgen diesen Idealfällen aber nur selten.
Insofern sind meine Beispiele keineswegs akademischer Natur, sondern sogar eher typisch für empirische Verteilungen.
Die Verteilung der Bruttolöhne in D ist sehr komplex. Daher bringen Mittelwerte oder Mediane da keine klaren Aussagen.
Du musst dir die Verteilung schon im Detail ansehen, um erkennen zu können, wo genau da welche Häufigkeiten liegen.
Dein Wert von 2600-2700 Euro/Monat suggeriert, dass die meisten Leute mindestens 2600 Euro oder mehr verdienen.
Das stimmt so nicht. Es gibt eine relativ kleine Gruppe von Leuten, die sehr hohe Bruttolöhne haben. Beispiele dafür habe ich genannt. Und es gibt eine relativ große Gruppe von Leuten, die deutlich unter diesen 2600 Euro brutto liegen.
Frag mal in deiner Stadt oder Gemeinde rum, den Bäckergesellen, den Postboten, die Putzfrau, die Frisörin, den Bauarbeiter, die Kellnerin, die Hotelangestellte, die haben alle deutlich weniger als 2600 brutto.
Es mag einige spezielle Berufe oder Branchen geben, wo Deutschland die höchsten Bruttolöhne hat. Kann sein.
In den meisten Berufen und Branchen trifft das aber nicht zu. Da liegt D europaweit nur im unteren Mittelfeld.
Teilen ist das neue Haben.
Bitteschön. Die nachstehende Grafik (Stand 2006) hat die Verteilung in Unterbereiche zwar diskretisiert, aber trotzdem ist sie nicht "akademischer" Natur, sondern hat augenscheinlich die Gestalt einer Betaverteilung oder Gammaverteilung, wie man sie auch in anderen Lebensbereichen erwarten würde.
Hier liegt der Median in der Säule zwischen 20500 und 30000 EUR/Jahr. Dabei offensichtlich am "Anfang der Säult (also vermutlich näher an der unteren Grenze. Vorsicht ist jedoch geboten, diese Einkommen mit Löhnen vergleichen zu wollen. Löhne sind nur eine Teilmenge der Einkommen (Einkommen können auch aus Trasferleistungen oder Kapitalrenditen entstehen).
Weder suggeriert der Median das noch sagt er es explizit aus. Gemäß Definition des Medians bekommen nicht "die meisten" Leute den Einkommensmedian (2600-2700 EUR) oder mehr, sondern "nur" die Hälfte der Leute.Dein Wert von 2600-2700 Euro/Monat suggeriert, dass die meisten Leute mindestens 2600 Euro oder mehr verdienen.
Das stimmt so nicht. (...)
Geändert von tommy3333 (19.05.2011 um 01:12 Uhr)
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