Sollten Führungspersonen in der Politik nur aus Unternehmern bestehen?

[lupus_maximus]

So wie in Italien der Regierungschef ein Unternehmer ist, sollten auch die Minister Unternehmer sein.

Mit Sozis, ohne Unternehmersinn, wird jeder Staat in die Pleite getrieben!
Sozis können nur anderer Leute Geld an sich selbst verteilen!
Sozis fehlt einfach die realwirtschaftliche Denkweise, die echte Unternehmer auszeichnet!
Was meint ihr dazu?

[meckerle]

Naja, Italien sollte nicht unbedingt als Vorbild dienen.

Ansonsten wäre es natürlich sehr gut, wenn auch Unternehmer die Regierung bildeten. Da dies aber aussichtslos ist, denn Unternehmer müssen/wollen arbeiten (vor allem der Mittelstand und die Kleinunternehmer), sonst waren sie die längste Zeit Unternehmer.

[lupus_maximus]

Naja, Italien sollte nicht unbedingt als Vorbild dienen.

Ansonsten wäre es natürlich sehr gut, wenn auch Unternehmer die Regierung bildeten. Da dies aber aussichtslos ist, denn Unternehmer müssen/wollen arbeiten (vor allem der Mittelstand und die Kleinunternehmer), sonst waren sie die längste Zeit Unternehmer.

Unternehmer sollen hauptsächlich Entscheidungen treffen!
Arbeiten sollen die Angestellten nach den Vorgaben des Chefs!

[Pillefiz]

sind unsere Politiker etwa NICHT die Handlanger der Unternehmer?

[lupus_maximus]

sind unsere Politiker etwa NICHT die Handlanger der Unternehmer?

Warum sollen die Unternehmer diese politischen Handlanger extra bezahlen?

Die Gesetze können Unternehmer auch direkt selber machen, dazu brauchen sie keine minderbemittelten Minister_Innen.

[M.V.]

Mit Sozis, ohne Unternehmersinn, wird jeder Staat in die Pleite getrieben!
Sozis können nur anderer Leute Geld an sich selbst verteilen!
Sozis fehlt einfach die realwirtschaftliche Denkweise, die echte Unternehmer auszeichnet!
Was meint ihr dazu?

Mit Sozis, ohne Unternehmersinn, wird jeder Staat in die Pleite getrieben!
Sozis können nur anderer Leute Geld an sich selbst verteilen!
Sozis fehlt einfach die realwirtschaftliche Denkweise, die echte Unternehmer auszeichnet!
Was meint ihr dazu?

Das, was du schreibst, ist hochinteressant, weil es eigentlich in die richtige Richtung gedacht ist, unter konsequenter Ausführung deiner Forderung aber in absurder Tyrannei enden würde. Die Aufhebung der Politik als abgeschotteter Raum - das wollte auch Marx schon - ist aus der Feder eines Kapitalisten (deine Namensunterschrift, Frage diesbezüglich: bist du Kapitalist oder nur Befürworter des Systems der Kapitalisten?) nicht glaubwürdig. Die Forderung nach einer pragmatischen (und das ist ja deine Intention) Führerschaft würde im liberalistischen Unternehmer-Sinne bedeuten, daß an der Spitze nur solche stehen, die pragmatisch für ihre Klasse handeln. Denn ob ein Kapitalist will, oder nicht: Er muss akkumulieren, und das geht im Wesentlichen über die Lohndrückung, Technisierung, Auslandsverlagerung, Entlassung, systematische Verringerung der Arbeitszeit, und und und. Besonders im Trend sind heute Leiharbeitsfirmen, wo Arbeitslose und solche, die nicht vollzeitig arbeiten gehen können und dennoch Geld brauchen, mit Niedriglöhnen ausgequetscht werden. So umgehen die Kapitalisten mal eben die ohnehin schon niedrig gesetzten Mindestlöhne und kommen damit auch noch davon - mehr noch, der Staat nimmt die Verbesserung er Statistik aufgrund einer solchen Schweinerei liebend gern auf, um von wirtschaftlichem Wachstum zu schwadronieren. Würdest du die Politik vollends mit Kapitalisten besetzen, würdest du diese Entwicklung forcieren. Es ist eh kaum noch einsehbar, inwieweit die Wirtschaft die Politik bereits unter Kontrolle hat. Sicher ist, daß auf großer Bundesebene und auf der internationalen Bühne ganz andere die Fäden ziehen, als die, die ihre Visagen in die Kamera halten. Man sollte sich hüten, dem Theater Glauben zu schenken.

Den Kapitalisten offen das staatspolitische Steuer in die Hand zu drücken, wäre so gesehen vielleicht nur eine Farce. Die wahren Herrscher im Kapitalismus sind die Kapitalisten bereits - die derweilige Hochzeit der Banken-Plutokratie überschminkt diese Tatsache nur. Ich kann dir auf Anhieb Beispiele von schmutzigen Geschäften des Staates mit Kapitalisten zugunsten der Kapitalisten nennen (ein Klassiker wären versteckte Verhandlungen der Merkel-Regierung mit den deutschen Energie-und Atomgrößen über die gleiche Anwaltskanzlei, die 15 Jahre Laufzeitverlängerung für die Meiler vorsahen; heute schwafeln alle von Atomausstieg, weil das Blatt sich aufgrund unvorhergesehener japanischer Ereignisse gewendet hat) - auf ein Beispiel eines wirklich erfolgreichen Sieges bspw. des Staates oder gar der Gewerkschaften komme ich dagegen überhaupt nicht.

Inwieweit möchtest du die Macht der Kapitalisten dann überhaupt vergrößern?

Eine davon völlig unabhängige Frage wäre außerdem, wie man auf die Idee kommt, man könne das deutsche Volk wie ein Unternehmen führen. Ehrlich gesagt klingt das völlig skuril. ?(

Grüße

[Eukalyptusbonbon]

Welche Unternehmer haben sich denn bislang in der Politik als heilsbringend für ihr Volk erwiesen?

Platon hat den Erwerbssinn als eine ziemlich niedrige Seeleneigenschaft qualifiziert, weshalb er den Händlern in seinem Idealstaat keinerlei politische Bedeutung zugebilligt hat. Ich bin jetzt zwar nicht unbedingt ein Anhänger von Platons politischer Philosophie (mit der dieser bei einem Umsetzungsversuch in Syrakus auch Schiffbruch erlitten hat), doch haben mich Unternehmer, mit denen ich mich in Biographien beschäftigt habe, selten besonders beeindruckt. Eigentlich ist die Überschätzung des Unternehmers ein Zug unserer nicht besonders tollen Zeit.

Freilich wäre es wünschenswert, wenn Politiker mehr Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen hätten, hier wäre auch eine Kenntnis des Geldsystems und die Kenntnis einer funktionierenden Alternative zu unserem gegenwärtigen Geldsystem ein notwendiges Kriterium bei der Auswahl unserer Politiker. Hier fällt mir aber auch kein erfolgreicher Unternehmer ein, der dieses Kriterium erfüllt. Die bekanntesten Unternehmer sind alles willige Helfer unserer Ausbeuter der Hochfinanz.