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Die türkische Telekommunikationsbehörde BTK plant die Einführung eines Online-Filters. Bis Ende August müssen Internet-Nutzer in der Türkei eines von vier Paketen buchen: "Kinder", "Familie", "Inland" oder "Standard". Die BTK-Wächter sortieren in der Folge alles Unliebsame aus; bei den Paketen "Kinder" und "Familie" sind das Seiten, die der Staat als "unanständig" oder "unmoralisch" einstuft, bei "Inland" werden alle ausländischen Seiten geblockt. "Standard" sieht die wenigsten Einschränkungen vor, auch wenn die Einzelheiten noch offen sind.
Da wird Zensursula und ihren Kolleg_innen ganz warm werden ums Herz. Endlich prescht hier jemand einmal vor und handelt. Vorschläge für den EU-Wortfilter können eingesandt werden. Erste mögliche Liste:
Nation - Freiheit - Meinung
P.S. Spiegel-Leser wissen zwar mehr, aber wußten sie auch, daß im Osmanischen Reich auch viele Worte "verrrboten" waren, bspw. "Dynamit" oder "Murat"? Atatürk beendete diesen Spuk, Erdogan führt ihn wieder ein. Im Gegensatz zum durchsichtigen Gemaule im Spiegel (als wäre dort ein Hort von Freiheit und Wahrheit) gibt es in der Türkei aber immer wieder Demonstrationen von hundertausenden von Bürgern, die weder die EU noch den Amiliebling Erdogan wollen.