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Angst vor der Bombe

Italien ist hoch verschuldet und tritt konjunkturell auf der Stelle / Nur Griechenland hat schlechtere Werte

Rom - Kommt nach Griechenland nun Italien? Mit mehr als 1800 Milliarden Euro Schulden entfällt auf Italien ein Viertel der Gesamtschuld der Eurozone, weitaus mehr als Griechenland (329 Milliarden), Spanien (639 Milliarden), Portugal (160 Milliarden) und Irland (148 Milliarden) zusammen haben. „Italien ist das größte Problem für den Euro“, hatte der kanadische Ökonomie-Nobelpreisträger Robert Mundell schon vor einem Jahr gewarnt. Da betrug die Verschuldung Italiens noch 115 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Unterdessen hat sie den Rekordwert von 120 Prozent erreicht. Zum Vergleich: Die Staatsverschuldung Spaniens betrug Ende 2010 rund 60 Prozent, jene von Portugal 93 Prozent.

Sollte Italien in Schwierigkeiten kommen, „wäre eine Rettung unmöglich“, warnte Mundell. Italien, die drittgrößte Wirtschaftsmacht in der EU, ist „too big to fail“. Eine Aufnahme im Klub der PIGS (Portugal, Irland, Griechenland und Spanien) ist Italien vor allem deshalb erspart geblieben, weil das Land bisher keine Probleme hatte, seine gewaltige Schuldenlast zu refinanzieren. Das liegt an der hohen Sparquote: Statt sich privat zu verschulden wie die Griechen, Iren und Spanier, haben die Italiener ihr Geld bisher zur Bank gebracht und Anleihen ihres Staats gekauft. Die Folge war, dass neue Anleihen bis vor kurzem weg gingen wie warme Semmeln.

Krisenbedingt haben indessen in den letzten Monaten auch die italienischen Sparer damit begonnen, ihre Bankeinlagen abzuziehen. Das bedeutet für den Schweizer Vermögensverwalter und Börsen-Experte Felix W. Zulauf, „dass der größte Käufer italienischer Anleihen ausfallen wird“. Zulauf: „Die Bombe Italien wird noch in diesem Jahr hochgehen.“...

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In diesem Zusammenhang ist auch die Ankündiigung Berlusconis, nicht mehr zu kandidieren, besser verständlich