Die Wiedergabe des Temperaturverlaufs der letzten 160 Jahre mit dem beschriebenen einfachen Ansatz ist schon beeindruckend.
Soll man das gleich als "reine Kurvenherumkorreliererei" abtun?
Die 60-Jahreperiode ordnen die Autoren Loehle und Scafetta einem himmelsmechanischen Effekt zu (ähnliche Ideen gab es schon früher von Theodor Landscheidt).
Etwa alle 20 Jahre stehen Jupiter und Saturn in synodaler Konfiguration, denn
1/12 - 1/30 = 1/20
, und alle 60 Jahre befinden sich die Sonne und die beiden Gasriesen (grosso modo) auf einer gemeinsamen Linie hintereinander, was als charakteristische Abstandsschwankungen der Sonne vom Schwerpunkt des Planetensystems meßbar ist.
Klar, wenn die beiden Gasriesen hintereinander positioniert sind, dann wird die Sonne relativ zum Schwerpunkt des Planetensystems stärker ausgelenkt, immerhin um eine Strecke von der Größenordnung des Sonnendurchmessers.
Dieser ( kleine, aber meßbare) Wobbeleffekt moduliert z.B. die Spin-Bahnkopplung zwischen der Sonne und ihren Planeten.
Auch das Magnetfeld der Sonne, das den inneren Bereich des Sonnensystems vor hochenergetischen geladenen Partikeln schützt, die z.B. von benachbarten Sternen der Milchstrasse herrühren, wird im Takt der synodalen 20- und 60-Jahre Periode schwanken, was wiederum (ein wenig) die Albedo der Erde modulieren könnte.
Das sind (ganz) kleine Effekte, die aber eine Synchronisation von periodischen Vorgängen (z.B. auf der Erde) bewirken können (man weiß das vom getriebenem Kuramoto Modell).
Was ist gegen die "empirische" Methode einzuwenden?
Bekanntlich hat Johannes Kepler seine Beschreibung der Planetenbahnen als Ellipsen (insbesondere Mars) aus "empirischen" Messdaten herausdestilliert.