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110 bis 130 Euro: Das bekommen junge Mädchen für den Verkauf ihrer Babys, nachdem sie zur Schwangerschaft gezwungen worden waren. In Nigeria deckte die Polizei kürzlich eine solche "Babyfarm" auf.

Die Mädchen sind zwischen 15 und 17 Jahren alt. Sie werden zur Schwangerschaft gezwungen; ihre Babys werden anschließend verkauft. Diese Szenen tragen sich fortwährend in so genannten "Babyfabriken" oder "Babyfarmen" zu, wie die örtliche Presse derartige Orte bezeichnet. Die nigerianische Polizei befreite am Sonntag 32 junge Mädchen im Zuge einer Erstürmung eines Krankenhauses in der Stadt Aba im Südosten Nigerias aus einer solchen "Fabrik". Das gab der Polizeichef der Provinz Abia, Bala Hassan, laut BBC News am Mittwoch bekannt.

Wie auch RP Online berichtet, teilten manche der Mädchen der Polizei mit, dass ihnen für ihre Babys umgerechnet 110 bis 130 Euro geboten wurden; nach Angaben der nationalen Behörde zum Kampf gegen Menschenhandel (NAPTIP) werden die Kinder anschließend für Beträge um das Zehn- bis 30-fache weiterverkauft. Laut BBC ist dabei auch das Geschlecht des Babys von Bedeutung: Männliche Babys seien demzufolge teurer. Wie Zeugen berichten, handle es sich bei dem Handel auch oftmals um Verkäufe für religiöse Riten. Vorfälle wie der jetzige seien jedoch kein Einzelfall, bemerkt Polizeichef Hassan: Derzeit würden nach nigerianischen Gesetzen viele solcher Fälle verhandelt. Bereits vor drei Jahren hatte die nigerianische Polizei ein ganzes Netzwerk solcher "Fabriken" aufgedeckt.

Schwerstarbeit, Prostitution, schwarzmagische Riten

Menschenhandel ist im Westen Afrikas weit verbreitet - nach Wirtschaftsbetrug und Drogenhandel das dritthäufigste Verbrechen, wie es die Unesco ermittelte. Die Kinder werden für Feld-, Minen-, Fabrik- oder Haushaltsarbeit verkauft; zur Prostituti-
on gezwungen. Vereinzelt sollen Kinder bei Riten schwarzer Magie gefoltert oder getötet worden sein. Auch illegale Adoptionen finden laut NAPTIP wiederholt statt.

Der Besitzer des Krankenhauses werde derzeit verhört - und vermutlich wegen Kindesmissbrauchs und Menschenhandels angeklagt, wie Hassan erklärt. Den Vorwurf, eine "Babyfarm" zu betreiben, streitet er jedoch fortwährend ab: Es handle sich lediglich um eine Einrichtung, die Teenagern bei ungewollten Schwangerschaften helfe. Bei einer Verurteilung drohen ihm 14 Jahre Haft.

Quelle:Hamburg Spion